1 : 25,000 und in der Fertigstellung des Blattes Potsdam dieser Kartę. Weitere Zeichnungen geomorphologischer Karten ahnlicher Art liegen vor.
Die Konzeption und Methodik der morphogenetischen Kartę 1 : 200 000 wurde hierbei auf Blatt Potsdam auf Grund der Spezialkartierungen von Brunner (vgl hierzu: Eisrandlagen und Vereisungsgrenzen im Hohen Flaming. Beiheft zur Zeitschr. Geologie Nr 31,1961) und Franz (Morphogenese der Glaziallandschaft siidlich von Potsdam. Geogr. Ber. 1961, S. 214 ff.) erneut bestatigt. Diese morphogenetische Kartę ist gewissermassen zweischichtig. Sie enthalt in einer Schwarz-Weiss-Zeich-nung die Verbreitung, Ausdehnung und Anordnung der geomorpholo-gischen Formentypen, wie sie sich vor allem aus einer Differenzierung der Formenfolge der glaziaren Serie ergeben. Gegliedert in glazigene Formen, glazifluviale Formen, periglaziare Formen sowie aolische und alluviale Formen handelt es sich hierbei sowohl um Akkumulationsfor-men ais auch um Abtragungsformen. Durch die Moglichkeit der Kolorie-rung dieser Schwarz-Weiss-Zeichnung kann mit beliebigem Akzent die geomorphologische Struktur des dargestellten Gebietes verdeutlicht wer-den (fabrige Formentypenkarte). Ais eine Besonderheit dieser morphogenetischen Kartę betrachten der Verf. und seine Mitarbeiter die Kolorie-rung schwarz-weissen Formentypenkarten nach dem erdgeschichtlichen Alter der Formen, d.h. nach der erdgeschichtlichen Zeit ihrer Anlage oder wesentlichen Gestaltung. Hierzu diente im 1. Entwurft (vgl. Blatt Berlin-Nord in Geogr. Ber. 1960) fur die elster-bis weichselglazialen und holozanen Formen eine Farbfolge von gelbgriin iiber verschiedene Griintónungen zu blau. Auf Grund einer uns gegebenen Anregung soli diese Farbfolge jetzt durch eine solche von karmin iiber verschiedene Blautonungen zu grtin fur die holozanen Formen ersetzt werden.
Den einzelnen Blattern der morphogenetischen Kartę der DDR im Massstab 1 :200,000 sollen Erlauterungshefte beigegeben werden, wie sie bei geologischen Karten schon lange iiblich sind. Sie sollen den Benutzer eines jeden Kartenblattes zunachst einen allgemeinen TJber-blick iiber die Situation des Kartenbereiches geben und weiterhin einige fiir das Verstandnis der Formen und Formengeschichte notwendige geologische Angaben enthalten sowie auf geomorphologische Einzelhei-ten hinweisen, die zum Verstandnis des Karteninhaltes notwendig sind. Sie sollen schliesslich die genetischen Zusammenhange der dargestellten Formentypen erlautern und die erdgeschichtliche Datierung der Ober-flachenformen des dargestellten Gebietes belegen. Die von Brunner und Franz verfassten Erlauterungen zu Blatt Potsdam der morphogenetischen Kartę 1 : 200,000 stellen den ersten Entwurf dieser Art dar.
Auf Grund der bisherigen Erfahrungen sind der Verf. und seine Potsdamer Mitarbeiter der Auffassung, dass sich die Konzeption und Methodik der morphogenetischen Kartę 1 : 200,000 fiir das Gebiet des Norddeutschen Flachlandes im vollen Umfang verwirklichen lasst. Pro-bleme, die heute noch bestehen, betreffen kaum die Konzepzion und Methodik der Kartę ais vielmehr den Stand der wissenschaftlichen For-schung, so z.B. die wichtige Frage nach dem Alter der periglaziaren Formen und der Diinen in den einzelnen eiszeitlichen Giirteln. Es zeigt sich, dass kartographische Darstellung der Morphogenese eines Gebietes Liicken in unserem Wissen aufdeckt und anregt, sie zu schliessen. Die morphogenetische Kartę erfiillt damit eine wichtige Aufgabe.
Wahrend die Arbeiten zur morphogenetischen Kartę der DDR bisher fast ausschliesslich von dem Postdamer Arbeitskreis durchgefiihrt wur-
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