Legende zur Geomorphologischen Kartierung des Norddeutschen Flach-landes 1 :25,000 im Bereich der Deutschen Demokratischen Republik erarbeitet und von Franz dem Entwurf des Blattes Postdam dieser Kartę zugrundegelegt. Auch diese Legende der geomorphologischen Kartę 1 : 25,000 stellt die Formentypen des Flachlandes in den Mittelpunkt der Darstellung. Sie unterscheidet sich von der Legende der morphogeneti-schen Kartę 1 : 200,000 vor allem dadurch, dass die Formentypen differ-enzierter erfasst werden und dass in weit starkerem Masse morphometri-sche Werte beriicksichtigt werden, so z.B. bei allen glaziaren Akkumu-lationsformen wie Grundmoranen, Endmoranen, Oser, Kames u. dgl. Hiervon abgesehen, geht diese geomorphologische Kartę 1 :25,000 in ihrem Inhalt damit nicht viel iiber die Kartę 1 : 200,000 hinaus. Auch diese, in Greifswald und Potsdam zunachst parallel entwickelte geomorphologische Kartę des Norddeutschen Flachlandes 1 : 25,000 ist somit eine Formentypenkarte. Sie dient in erster Linie einer typologischen geomorphologischen Charakterisierung des Reliefs eines bestimmten Gebietes. Sie kann jedoch — ahnlich wie die morphogenetische Kartę 1 : 200,000 — durch eine entsprechende Auszeichnung bestimmter Karteninhalte auf dem Wege einer Kolorierung jedweden gewiinschten speziellen Zwecken dienstbar gemacht werden. Indessen scheint den beteiligten Mitarbeitern die Flachę des Kartenblattes 1 :25,000 fur weite, vielfach formenarme Gebiete des Norddeutschen Flachlandes mit diesem Inhalt der Kartę nicht voll ausgenutzt zu sein, oder mit anderen Worten gesagt, der Inhalt der geomorphologischen Kartę 1 : 25,000, wie er hier skizziert wurde, ware vielfach auch auf Karten kleineren Massstabes, etwa 1 :50,000 und 1:100,000 darstellbar. Wenn sich die geomorphologische Spezialkartierung in der Deutschen Demokratischen Republik dennoch an den Massstab 1 :25,000 halt so deshalb, weil die Messtischblatter 1 :25,000 die gangigen und allseits verwendbaren grossmassstabigen topographischen Karten des Landes sind, topographische Karten 1 : 50,000, mit wenigen alteren Blattern ais Ausnahme, z. Zt. nicht zugangig sind und die alten Karten 1 : 100,000 mit ihrer Darstellung des Gelandes in Schraffen topo-graphisch nicht ausreichend sind. Verschiedentlich wurden indessen wissenschaftlichen Arbeiten geomorphologische Karten nach Art der skizzierten geomorphologischen Kartę 1 :25,000 in den Massstaben 1 : 50,000 oder gar 1 :100,000 beigegeben, z.B. der Arbeit von Peter (Greifswald 1960) iiber die Oberflachengestaltung des Greifswald-Wol-gaster Raumes im ostlichen Mecklenburg.
Noch nicht erprobt sind die in der Legenden-Grundlage verzeichneten Kartenzeichen fur die Formen der Ktiste (aktive Steilkiiste, inaktive oder fossile Steilkiiste, Kiiste mit breitem Gerollstrand bzw. breitem Sand-strand, grosse subfossile Strandwalle, Diinenfelder u.U. mit Angabe der Dunenkamme, Blocke auf Strand und Schorre, Seesandebenen). Sie beru-hen auf den Erfahrungen der Greifswalder Kiistenstudien und der kti-stenmorphologischen Studien des Verf. auf Hiddensee (Kiistenstudien auf Hiddensee. Wiss. Zeitschr. d. Pad. Hochschule Potsdam, math.-nat. R. 5/1960, 129-156) und am Fischland (Steilufer, Seesandwiesen und Diinen am Fischland usw., desgl. 6/1960, 1-12). Die dort (und in: Grund-ziige d. Phys. Geogr. v. Deutschland, Bd. 1,S 408) vom Verf. im unge-fahren Massstab 1 :25,000 abgedruckte Kartę des Steilufers des Dorn-busch auf Hiddensee lasst es durchaus móglich erscheinen, die fur die geomorphologische Kartierung 1 :25,000 vorgeschlagene Legende der Kiistenformen zu verfeinern. Es ware damit moglich, die Steilufer in
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