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DIE ENTDECKUNG DES YERLORENEN RINGS

“Ich habc meinen Ring ycrlorcn," sag te Heinrich, eine lange Pause unterbreck-cnd. “Gostcrn Abend had ich ihn niedergelcgt, wahrendich mir die Hande wusch, und hah vergcssen ihn wieder aufzuheben, bis heute in der Fruh. ais ich ihn zu liolcn ging. dann war er weg."

Heinrich und Johann waren Briider. die in einer Buehdruckerei miteinander arbeite-ten. In der That, war Heinrich der Bezitzer der Anstalt, und er stellte Johann au.

“Ich bemerkte, dasz du ihn gestem Al>end nicht trugst" versetzte Johann. Viei-leieht weisz der neue Lehrling etwas dariiber. "

Johann und der Lehrling standen miteinander nicht sehr gut. Darum erwies Johann ihm keine Iloflichkeiten. I)rei Tage danach wurde einen Brief erhalten, der an Johann war, aber von Reinrich ans Versehen geoffnet. Der Zweck des Briefs war Johann anzu-zeigen. dasz wenn die Schwierigkeit swischen dem Lehrling und Johann nicht zu Endo gebracht wurde, wurde er (Der Lehrling) die Wirklichkeit darlegen, dasz Johann, selbst. den Ring gestohlen hatte.

Ais Heinrich den Brief las, erstaunte er. Kin. parr minuten spater erschien Richard, der Lehrling.

“Richard was ist wohl aus dem Ring geworden?*’ fragte Heinrich. Dann rersetztc Richard, dies f ii i* eine giinstige zeit haltend, sein eingebildetes Fnrecht zu raelien. “Ich weisz alles dariiber. I)u errinerst dich, dasz ais du hinaus gingst, das Pferd zu futtern. ich im Hause hlieb, mu die Zeitschrift zu lesen. Ich sah gerade durch die Tluir, in die Kiiche hinaus, und sah Johann. der schon forgegangen war, zuriikkehren, um etwas. was er vergessen hatte. zu holen. Er bemerkte den Ring, bob ihm auf, sah sieli um. um zu sehen, ob man ihm bemerkte, (aber sah mich nicht), steckte ihn in die Tasche, und eilte davon. * ’ Heinrich staunte, dasz die rnwahrscheinlichkeit solch einer Beschul* digung ihm nicht anffiel. Er ging gleicli zu Johann und forderte den Ring.

Johann konnte nicht verstehen, warum er beschuldigt wurde, und naturlich leugnete er es.

“Ich weisz alles dariiber, und wenn du ihn nicht darstellst, stelle ich dich vor den Biirgemeister.M

Man hat ihn nicht gezwungen da fur zu bezahlen, sondern sein Hans zu rerlassen.

Nach einigen Jahren, finden wir Heinrich und Richard in einer Handelsgescllschaft. Heinrich war bei Richard gegangen um einige Zeitschriften durchzusehen, die sie auf-bewahrt hatten. Sic suchten einer Geschichte welche sie gedruckt lmtten, und da sie sie nicht finden konnten, liesz er Heinrich zuriick. um die Pbrigen durchzuschauen, wah-rend Richard auf die Golcke liórte. Heinrich war beinahe bis an das untersten Ende des Ilaufens gekommen, ais er plotzlich so erschreckt wurde, dasz er einen ganzen Arm-voll Bucherfallen liesz. Er sah einen Ring der gerade wie seinen eigene aussah. Er sah ihn genau an. und er war derseinige, donn seine Buchstaben waren darauf. Doeh. konnte er kaum glauben, dasz Richard ihn gestohlen hatte.

Ais Richard zuruckkehrte, zeigte Heinrich ihm den Ring, und fragte er ihn, wo er den Ring herhatte. Er wurde sogleich angsterfiillt und sprachlos. Heinrich verliezz das Ziminer, und schlosz die Tliiir zu. so dasz Richard nicht entschliipfen konnte, und rief einen Polizeidiener herbei. Heinrich kehrte dann ins Ziminer zuriick. und liielt ein vernvinftiges W ort mit ihm. und erziihlte ihm wie er seinen Bruder von ihm geschieden hatte.

Richard gab seine Scliuld zu. und sprach seine Reulie aus. Nichstdestoweniger wurde er zu fiinf Jahren Zuchthaus verurt<*ilt.

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