13.05.13
Langwellenrundfunk – Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Langwellenrundfunk
1/9
Langwellenrundfunk
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Begriff Langwellenrundfunk bezeichnet den Rundfunk im Langwellenband. Hierfür ist der Frequenzbereich zwischen 148,5 kHz und 283,5
kHz vorgesehen. Er dient heute überwiegend zur terrestrischen Ausstrahlung von nationalen Hörfunkprogrammen über die Landesgrenzen hinaus,
daneben auch wie der Kurzwellenrundfunk zur Verbreitung fremdsprachiger Programme für Hörer in anderen Ländern.
Inhaltsverzeichnis
1 Charakteristika
2 Rundfunksender im Langwellenbereich
3 Siehe auch
4 Literatur
5 Weblinks
Charakteristika
Ein Vorteil der Langwelle ist die große Reichweite der Bodenwelle (bis über 1000 km), sodass mit einem einzigen Sender große Flächen mit einem
stabilen Signal versorgt werden können. Hierbei werden oft sehr leistungsstarke Sender eingesetzt (bis zu 2000 kW). Raumwellenausbreitung hat
eine geringere Bedeutung als bei höheren Frequenzen, sodass Störungen durch Nahbereichsfading (Überlagerung von Boden und Raumwelle in
der Nacht) kaum auftreten. Nachteilig ist die geringe Zahl der zur Verfügung stehenden Kanäle (15).
Im Langwellenbereich sind der natürliche (durch Gewitter usw.) und künstliche Störpegel (siehe EMVBelastung) sehr hoch. Das zwingt zu hohen
Sendeleistungen. Zusätzlich erfordert die große Wellenlänge sehr große Antennenanlagen (siehe Senderbeschreibungen unten). Entsprechend sind
die Betriebskosten eines Langwellensenders sehr hoch.
13.05.13
Langwellenrundfunk – Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Langwellenrundfunk
2/9
Der Langwellenbereich wird nur von Rundfunksendern in Europa, den GUSStaaten, der Mongolei, dem Nahen Osten und Nordafrika – auch als
Zone 1 bezeichnet – benutzt. Auf dem amerikanischen Kontinent sowie in Südostasien, Australien und Ozeanien steht das Langwellenband nicht für
Rundfunksendungen zur Verfügung und wird von LowFER benutzt.
Die Langwellenfrequenzen für Rundfunk sind in einem 9kHzRaster vergeben. Wegen der geringen Anzahl der zur Verfügung stehenden
Übertragungskanäle für Rundfunk im Langwellenbereich (15 Kanäle) wird jede Frequenz von mehreren Sendern belegt. Wegen der großen
Reichweite der bei Nacht auftretenden Raumwelle (diurnal phase shift) müssen nach im Genfer Wellenplan festgelegten Regeln viele
leistungsstarke Stationen ihre Sendeleistung drosseln und/oder mit einer Richtstrahlantenne arbeiten, um gegenseitige Störungen zu verringern.
Manche Stationen müssen während der Nachtstunden ihren Betrieb einstellen. Trotzdem ist es möglich, dass auf einer Frequenz während der
Nachtstunden mehrere Sender zu hören sind – wie im Mittelwellenbereich. Mit einer richtungsempfindlichen Empfangsantenne, wie einer Ferrit
oder Rahmenantenne, kann man durch Drehen der Antenne Abhilfe schaffen, sofern beide Sender nicht in einer Richtung liegen.
Rundfunksender im Langwellenbereich
In Mitteleuropa können einige leistungsstarke Sender empfangen werden, wie zum Beispiel der Deutschlandfunk auf 153 kHz (Sender Donebach)
und 207 kHz (Aholming), Deutschlandradio Kultur auf 177 kHz und die private Rundfunkgesellschaft Europe 1 vom Senderstandort Felsberg
Berus auf 183 kHz. France Inter ist sehr leicht auf der Frequenz 162 kHz und die BBC auf 198 kHz zu empfangen.
Auch die privaten Rundfunkanbieter RTL und Radio Monte Carlo bedienen sich der Langwelle zur großflächigen Ausstrahlung ihrer Programme.
Sender im Langwellenbereich sind nur in Europa, Nordafrika, den Nachfolgestaaten der UdSSR und der Mongolei aktiv. Früher gab es auch
Langwellensender in Kleinasien und auf der arabischen Halbinsel.
Frequenz
Sendername
Land
Ort
Art der Sendeantenne
Sendeleistung
Bemerkungen
153 kHz
Deutschlandfunk Deutschland
Richtantenne, 2 obengespeiste 363
Meter hohe abgespannte
Stahlfachwerkmasten
500 kW
nachts 250 kW
Antena Satelor /
România
Actualităţi
Rumänien
TAntenne an zwei abgespannten
Sendemasten von 250 Metern Höhe
200 kW
NRK P1 Troms
Norwegen
Rundstrahlantenne, obengespeister
362 Meter hoher, abgespannter
Stahlfachwerkmast
100 kW
13.05.13
Langwellenrundfunk – Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Langwellenrundfunk
3/9
Chaîne 1
Algerien
3 abgespannte, 357 Meter hohe
Stahlfachwerkmasten
2.000 kW
Radio Majak
Turkmenistan Aşgabat
650 kW
inaktiv
Radio Junost
Russland
300 / 150 kW inaktiv
162 kHz
Frankreich
2 obengespeiste 350 Meter hohe
abgespannte Stahlfachwerkmasten
2.000 kW
nachts mit halber
Leistung
Türkei
2 abgespannte
Stahlfachwerkmasten, Höhe: 250
Meter
1.000 kW
inaktiv
Radio
Bashkortostan
Russland
150 kW
inaktiv
Ulaanbaatar
Radio
Mongolei
500 kW
164 kHz
Radio Taschkent
1
Usbekistan
150 kW
inaktiv
Radio Taimyr /
Radio Rossii
Russland
150 kW
171 kHz
Radio
Mediteranée
Internationale
(Médi 1)
Marokko
Richtantenne, drei 380 Meter hohe
abgespannte Stahlfachwerkmasten
2.000 kW
Russland
150/75 kW
Radio
Tschetschnja
Swobodnaja
Russland
1.200 kW
Radio Belarus
Weißrussland Minsk
1.000 kW
inaktiv
Radio Sacha /
Radio Rossii
Russland
150 kW
13.05.13
Langwellenrundfunk – Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Langwellenrundfunk
4/9
Radio Tomsk /
Radio Rossii
Russland
Ojasch
250 kW
177 kHz
Deutschland
Rundstrahlantenne, Reusenantenne
an 359,7 Meter hohen abgespannten
geerdeten Stahlfachwerkmast.
Dreieckflächenantenne an drei 150
Meter hohen abgespannten
Stahlfachwerkmasten
500 kW
180 kHz
Türkei
abgespannter Stahlfachwerkmast,
Höhe: 250 Meter
1.200 kW
inaktiv
Radio Kasachstan
1
Kasachstan
500 kW
inaktiv
Radio Majak
Kasachstan
inaktiv
Radio
Kamtschatka /
Radio Rossii
Russland
150 kW
183 kHz
Deutschland
Richtantenne, 4 gegen Erde isolierte
abgespannte Stahlfachwerkmasten,
von 270 m, 276 m, 280 m und 282 m
Höhe, Reserveantenne zwei gegen
Erde isolierte 234 Meter hohe
Stahlfachwerkmaste
2.000 kW
Französisches
Programm, stärkster
Rundfunksender
Deutschlands
189 kHz
Rundstrahlantenne, 412 Meter
hoher, gegen Erde isolierter,
abgespannter Sendemast
300 kW
RAI Radio Uno
Italien
Rundstrahlantenne, abgespannter
StahlFachwerkmmast, Höhe 282
Meter
10 kW
(Betrieb im August
2004 eingestellt)
Sakartvelos
Georgien
100 kW
unregelmäßig
13.05.13
Langwellenrundfunk – Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Langwellenrundfunk
5/9
Radio
Radio Amur /
Radio Rossii
Russland
1.000 kW
198 kHz
Großbritannien Droitwich
TAntenne an zwei abgespannten
gegen Erde isolierten Sendemasten
von 213 Meter Höhe
500 kW
BBC Radio 4
Großbritannien Burghead
Rundstrahlantenne, abgespannter
Sendemast
50 kW
BBC Radio 4
Großbritannien Westerglen
Rundstrahlantenne, abgespannter
Sendemast von 152 Metern Höhe
50 kW
Radio Bis
Polen
Rundstrahlantenne, 335 Meter
hoher, gegen Erde isolierter
Sendemast
200 kW
inaktiv
Chaîne 1
Algerien
Ourgla
2.000 kW
Türkei
120 kW
inaktiv
Radio Majak
Russland
MoskauKurovskaja
150 kW
inaktiv
Radio Majak
Russland
Sankt Petersburg
Olgino
Rundstrahlantenne, 205 Meter hoher
Sendemast
150 kW
inaktiv
Radio Majak
Russland
150 kW
inaktiv
207 kHz
Deutschlandfunk Deutschland
Richtantenne, 2 obengespeiste 265
Meter hohe abgespannte
Stahlfachwerkmasten
500 kW
nachts 250 kW
RTM A
Marokko
400 kW
Radio Amman
Jordanien
Al Karanah
600 kW
inaktiv
Ukrainske Radio
1
Ukraine
2 gegen Erde isolierte 259,6 Meter
hohe, abgespannte
Stahlfachwerkmasten, deren
500 kW
inaktiv
13.05.13
Langwellenrundfunk – Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Langwellenrundfunk
6/9
Unterteil mit einer Reusenantenne
ausgestattet ist
Island
Rundstrahlantenne, 220 Meter
hoher, gegen Erde isolierter
Stahlfachwerkmast
100 kW
Radio Majak
Russland
150 kW
inaktiv
216 kHz
Radio Monte
Carlo / Trans
World Radio
Frankreich
Richtantenne, drei 300 Meter hohe
abgespannte Stahlfachwerkmasten,
330 Meter hoher Sendemast als
Reserveantenne
1.400/900 kW
Terrain der
Sendeanlage ist
exterritorial
Radio Aserbaijan
1
Aserbaidschan Baku
500 kW
225 kHz
Polskie Radio 1
Polen
Richtantenne, zwei abgespannte
obengespeiste Sendemasten mit 330
m und 289 m Höhe
1.000 kW
Früher Senderstandort
Konstantynów
TRTGAP
Türkei
abgespannter Stahlfachwerkmast,
Höhe: 250 Meter
600 kW
inaktiv
Ulaanbaatar
Radio
Mongolei
Altai
75 kW
227 kHz
Radio Tjumen /
Radio Rossii
Russland
1.000 kW
234 kHz
Luxemburg
Richtantenne, drei 290 Meter hohe
abgespannte geerdete
Stahlfachwerkmasten mit
Vertikalreusen
1.500 kW
Reservesenderstandort
Junglinster;
Französisches
Programm
Moskau 1
Moldawien
1.000 kW
inaktiv
Moskau 1
Russland
Reusenantenne an 271,5 Meter
hohen abgespannten
2.000 kW
inaktiv
13.05.13
Langwellenrundfunk – Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Langwellenrundfunk
7/9
Stahlfachwerkmast
Voice of Armenia Armenien
Gavar
500 kW
243 kHz
Danmarks Radio Dänemark
AlexandersonAntenne Richtung
153/333 Grad, zwei 118 m hohen
geerdeten StahlturmStrahler mit
TopkapacitanzDrähten verbunden
50 kW
nur wenige Stunden
am Tag in Betrieb
Türkei
abgespannter Stahlfachwerkmast,
Höhe: 185 Meter
200 kW
inaktiv
Radio Kasachstan
1
Kasachstan
1.200 kW
inaktiv
Radio Kasachstan
2
Kasachstan
1.200 kW
inaktiv
252 kHz
Chaîne 3
Algerien
Rundstrahlantenne, abgespannter
355 Meter hoher Stahlfachwerkmast
1.500 kW
Französisches
Programm; nachts mit
halber Leistung
Radio Tatarstan /
Radio Rossii
150 kW
RTÉ Radio 1
Irland
Rundstrahlantenne, abgespannter
gegen Erde isolierter
Stahlfachwerkmast von 248 Metern
Höhe
300 kW
Früher Sender von
Atlantic 252, nachts
mit 100 kW Leistung
Radio Liberty
Armenien
150 kW
inaktiv
261 kHz
Deutschland
Rundstrahlantenne, Reusenantenne
an geerdeten Stahlfachwerkmast von
324 Metern Höhe, gegen Erde
isolierter Rohrmast von 210 Metern
Höhe
50 kW
inaktiv
13.05.13
Langwellenrundfunk – Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Langwellenrundfunk
8/9
Rundstrahlantenne,
Kreisgruppenantenne, abgespannter
Zentralmast von 275 Metern Höhe,
umgeben von 5 auf einem Kreis um
diesen gelegenen abgespannten
Sendemasten
250 kW
mit ehemals 2.500 kW
Leistung stärkster
Rundfunksender der
Welt
Radio Horizont
Bulgarien
75 kW
270 kHz
Český Rozhlas 1
(Radiožurnál)
Tschechien
Richtstrahlantenne (
Strahlungsmaximum in OstWest
Richtung), Reusenantennen an 2
geerdeten abgespannten
Stahlfachwerkmasten von 257
Metern Höhe
650 kW
Moskau 1
Russland
150 kW
inaktiv
Radio Rossii
Russland
50 kW
inaktiv
279 kHz
Radio Belarus 1
Weißrussland Sasnowy
500 kW
Radio Ashgabat 1 Turkmenistan Aşgabat
150 kW
Radio Mayak
Russland
Rundstrahlantenne, obengespeister
256 Meter hoher, abgespannter
Stahlfachwerkmast
50 kW
inaktiv
Siehe auch
Portal:Hörfunk
Langwellensender
Hörfunk
Liste bekannter Sendeanlagen
Literatur
13.05.13
Langwellenrundfunk – Wikipedia
de.wikipedia.org/wiki/Langwellenrundfunk
9/9
Gerd Klawitter, Klaus Herold, Michael Oexner: Langwellen und Längstwellenrundfunk. 3. Auflage, Siebel Verlag GmbH, Meckenheim 2000,
ISBN 3896320432
Weblinks
http://www.lwca.org/mb/index.html
http://www.dxinfocentre.com/lw.htm
http://www.wellennetz.de/lw/lang.htm
http://www.wabweb.net/radio/frames/lwf.htm
http://www.hermanboel.eu/emwg/onlinelw.htm
Von „http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Langwellenrundfunk&oldid=116855822“
Kategorien: Hörfunk Rundfunktechnik
Diese Seite wurde zuletzt am 3. April 2013 um 20:36 Uhr geändert.
Abrufstatistik
Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; Informationen zum Lizenzstatus eingebundener
Mediendateien (etwa Bilder oder Videos) können im Regelfall durch Anklicken dieser abgerufen werden. Möglicherweise unterliegen die
Inhalte jeweils zusätzlichen Bedingungen. Durch die Nutzung dieser Website erklärst du dich mit den Nutzungsbedingungen und der
Datenschutzrichtlinie einverstanden.
Wikipedia® ist eine eingetragene Marke der Wikimedia Foundation Inc.