HALBLEITERHEFT2000
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7-8/2000
Elektor
Betrieb an einem Mikrocontroller ist natürlich ebenfalls möglich
(und wohl auch der Normalfall). Mit den Pegeln an den
Anschlüssen M1 und M2 bestimmt man den Betriebsmodus,
also in wie viel Stufen der Strom variiert. Je mehr Stromstufen
eingestellt sind, desto mehr Taktimpulse sind nötig, um den
Motor einen ganzen Schritt zu drehen. Oder anderes: Der
Motor läuft bei gleicher Taktfrequenz umso langsamer, desto
höher die Auflösung der Motorumdrehung ist.
Der Motorstrom wird durch die Widerstände R
SENSE
= 0,8 V /
I
MOTOR
bestimmt und hängt vom verwendeten Schrittmotor
ab. Die Widerstände werden stark belastet, so dass man 5-W-
Typen verwenden sollte. Das IC begrenzt den Motorstrom
durch Pulsbreitenmodulation. Das IC selbst wird mit einer
Betriebsspannung von +5 V versorgt, die Spannungen V
MA
und V
MB
hängen von den Kennwerten des Motors ab und soll-
ten 37 V nicht überschreiten.
(004104)rg
Von Gregor Kleine
Wer HF-Signale definiert dämpfen will, braucht einen
Abschwächer. Dazu gibt es linear einstellbare Dämp-
fungsglieder mit speziellen Dioden (PIN-Diode), die
aber eine recht aufwendige Ansteuerschaltung brau-
chen.
Einfacher ist es, einen integrierten, in Stufen schalt-
baren Abschwächer einzusetzen. Der RF 2420 ist ein
in GaAs-Technologie (Gallium Arsenid) aufgebautes
IC, das im Frequenzbereich zwischen 1 MHz und 950
MHz arbeitet, also zum Beispiel bei Kabelfernsehsig-
nalen zur Abschwächung eingesetzt werden kann. Er
bietet eine in 2-dB-Stufen einstellbare Dämpfung zwi-
schen 0 und 44 dB, wobei eine Einfügedämpfung von
4 dB hinzu zu rechnen ist. Diese Grunddämpfung ist
in Stellung 0 dB messbar und bildet den Bezugspunkt
für die mit 5 TTL-Eingängen umschaltbaren Teildämp-
fungsglieder von 2 dB, 4 dB, 8 dB, 10 dB und 20 dB. Die
Steuersignale müssen Low-Pegel von höchstens 0,3 V
und High-Pegel von mindestens +2,5 V liefern. Der RF
2420 selbst läuft an +3 V bis +6 V und nimmt typisch
4 mA auf. Ein Power-Down-Betrieb mit einer Absen-
kung der Stromaufnahme auf unter 0,8 mA ist möglich,
indem die gemeinsam angeschlossenen V
DD
-Pins
spannungsfrei gemacht werden.
Das Schaltbild mit dem RF 2420 zeigt, dass nur Ent-
kopplungskondensatoren als externe Beschaltung benötigt
werden. Die Koppelkondensatoren am Ein- und Ausgang
bestimmen die untere Frequenzgrenze. Die Tabelle führt mög-
liche Kapazitätswerte auf. Ein- und Ausgang sind auf 50-
Ω-
Betrieb angepasst, arbeiten aber auch mit geringfügig erhöh-
ter Refexion an 75-
Ω-Kabeln.
Das IC RF 2420 ist im 16poli-
gen SMD-Gehäuse SOP-16
verpackt. Das Datenblatt ist
zu finden unter
www.rfmd.com
(004044)rg
C
RF2420
- 10dB
- 20dB
- 2dB
- 4dB
- 8dB
0dB
0dB
0dB
0dB
0dB
12
16
15
14
11
10
13
8
2
3
4
5
6
7
1
9
C
C
10µ
T1
BC557
T2
BC547
R1
10k
R2
4k7
R3
10k
K1
K2
C
C
> +1V0 = active
0V = Power Down
RF
RF
2dB
4dB
8dB
10dB
20dB
> 2V5 = On <0V3 = Off
004044 - 11
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3 ...6V
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siehe Text
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HF-Abschwächer 0...44 dB
007
f
C
≥ 1 MHz
10 nF
≥ 10 MHz
1 nF
≥ 100 MHz
100 pF
N.S. Harisankar, VU3NSH
Die meisten portablen 2-m und 70-cm-Transceiver für Funk-
amateure arbeiten heute mit MOSFET-HF-Power-Modulen, die
an Betriebsspannungen zwischen 4,5 V und 13,8 V funkti-
onstüchtig sind. Wenn als Energiequelle vier NiCd-Akkus mit
einer Spannung von 4,8 V eingesetzt werden, beträgt die typi-
sche HF-Leistung im High-Power-Modus 1,8 W. Ein 9,6-V-Bat-
teriesatz führt im High-Power-Modus zu einer Leistungser-
höhung auf 5 W. Im Low-Power-Modus werden in diesem Fall
500 mW abgestrahlt, und im Economical-Low-Power-Modus
beträgt die abgestrahlte Leistung nur noch 50 mW.
In manchen Situationen reicht eine niedrige Leistungsstufe
nicht mehr aus, während die nächsthöhere Stufe bereits Störun-
gen verursacht. Das Problem löst diese Schaltung, mit der die
HF-Leistungsanpassung
für 2-m- und 70-cm-Handfunkgeräte
008
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Elektor
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HF-Leistung von Portables wie
Yaesu F11/41R, Kenwood
TH22AT, Icom ICT22A und
anderen zwischen ungefähr
2 W und 5 W eingestellt wer-
den kann. Eine elektronische
Überspannungssicher ung
schützt das Funkgerät vor
Beschädigung.
Der Spannungsregler LM350K
kann Spannungen zwischen
1,25 V und 33 V bei Strömen
bis 3 A liefern. In der Schal-
tung hängt die Ausgangs-
spannung von R
SC
, R1, R2 und
P1 ab. Mit P1 lässt sich die
Ausgangsspannung und
damit die HF-Leistung konti-
nuierlich einstellen.
Zum Schutz des Portables vor
unzulässig hohen Spannungen
dient Thyristor Th1 (ein
6 A/100 V-Typ), der parallel zum Ausgang liegt. Wenn die
Spannung den von Zenerdiode D3 vorgegebenen Wert (14 V)
übersteigt, wird der Thyristor leitend, so dass Sicherung F1
schmilzt und den Ausgang von der Spannungsquelle trennt.
Die LEDs 2..5 zeigen die eingestellte Leistungsstufe an. Eine
LED leuchtet auf, wenn die Spannung der zugehörigen
Z-Diode D4...D8 überschritten wird. Die Ausgangsspannung
lässt sich ungefähr zwischen 5,5 V und 12,5 V einstellen. Der
Spannungsregler muss ausreichend gekühlt werden.
(004091-1)gd
D1
1N4007
D2
18V 500mW
D3
14V 500mW
R3
1k2
R1
810
Ω
R2
1k5
P1
10k
lin
R4
1k2
D4
5V1
LED2
R5
1k2
D5
6V1
LED3
R6
1k5
D6
7V5
LED4
R7
1k5
D7
9V1
LED5
R8
1k5
D8
11V
LED6
R
240
Ω
SC
C1
10µ
35V
C2
100µ
40V
LED1
R9
1k2
THR1
6A
100V
22V
DC
3A
2A
F1
5V5...12V5
LED3
LED4
LED5
LED6
LED2 green
green
yellow
orange
red
LED3
LED4
LED5
LED6
LED3
LED4
LED5
LED6
orange
LED3
LED4
LED5
LED6
LED2
orange
LED2 groen
groen
geel
oranje
rood
LED2 grün
grün
gelb
rot
vert
vert
jaune
rouge
004091 - 11
RF Power Control
IC1
LM350K
Von Burkhard Kainka
Die folgende Schaltung zeigt ein Audion-Radio mit nur einem
Transistor und nur einer 1,5-V-Batterie. Es kann ein niederoh-
miger Kopfhörer verwendet werden, am besten mit beiden Sei-
ten in Reihe, so dass er eine Impedanz von 64
Ω aufweist. Die
Kopfhörerbuchse ersetzt auch gleich den Schalter, denn wenn
man den Hörer abzieht, ist die Stromversorgung abgeschaltet.
Bei der Audionschaltung übernimmt der Transistor gleichzei-
tig die Demodulation und die Verstärkung des Signals. Die
Empfindlichkeit ist so gut, dass man mit einem Draht von 2 m
Länge als Antenne auskommt. Die Anzapfung der Spule sollte
bei etwa 1/5 der Windungen der Schwingkreisspule liegen.
Hinweise zur Vorspule entnehmen Sie bitte dem Beitrag
Dioden-Radio für niederohmige Kopfhörer. Die Schaltung eig-
net sich für alle AM-Bereiche von Lang- bis Kurzwelle.
(004034)rg
C3
100n
C1
500p
L1
A1
2x 32Ω
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004034 - 11
C2
10µ
T1
BC548
BT1
1V5
R1
100k
Das Eintransistorradio
009
Von Klaus-Jürgen Thiesler
Muller’sche C-Elemente sind spezielle Flipflops, die nur dann
gesetzt werden, wenn an allen Eingängen gleiche logische
Pegel liegen. Diese Elemente setzen ihren Ausgang Z immer
dann auf Eins, wenn alle Eingänge auf Eins gesetzt werden
(positive Flanke). Umgekehrt erscheint am Ausgang Z eine
Null, wenn alle Eingänge auf Null gehen (negative Flanke). In
allen anderen Situationen verhindern die Gatter, dass sich der
Ausgangspegel ändert. Damit entsprechen Muller’sche C-Ele-
mente erweiterten RS-Flipflops nach Bild 1. Die Speicherfunk-
Muller‘sche C-Elemente
010