Das Adjektiv
Was bezeichnen Adjektive?
Das Adjektiv (=Eigenschaftswort) bezeichnet Merkmale,
Eigenschaften von Personen (der kleine Peter),
Gegenständen (neues Buch), Vorgängen (weiter Sprung),
Zuständen (tiefer Schlaf).
Der Fügungswert des Adjektivs
Das Adjektiv wird sehr oft als Attribut (przydawka) gebraucht:
ein begabter Mensch
Als Attribut wird das Adjektiv im Numerus, Genus und Kasus
dekliniert. Die Deklination richtet sich nach dem Substantiv
und Artikelwort.
Das Adjektiv wird als Prädikativ (orzecznik) gebraucht:
Das Wetter ist schön.
Als Prädikativ wird das Adjektiv nicht dekliniert.
Das Adjektiv wird als Adverb gebraucht:
Der Zug fährt pünktlich ab.
Als Adverb wird das Adjektiv nicht dekliniert.
Klassifikation der Adjektive
Qualitative Adjektive = sie bezeichnen Merkmale, die
Personen, Gegenstände, Vorgänge, Zustände, Ereignisse
besitzen: netter Mensch, grünes Blatt, schnelle Fahrt, tiefer
Schlaf, tragischer Unfall
Relative Adjektive = sie bezeichnen Relationen zwischen
dem bezeichneten Wort (Substantiv) und dem
bezeichnenden Wort (Adjektiv): Europäische Union,
ungarischer Wein, eine polnische Stadt, väterliches Haus
Deklinationsarten der Adjektive
Es werden drei Deklinationsarten der Adjektive unterschieden: starke, schwache,
gemischte. Die Wahl der Deklinationsart richtet sich danach, ob und welches
Artikelwort dem Adjektiv vorausgeht.
Starke Deklination = Deklination ohne Artikel. Das Adjektiv kennzeichnet den Kasus
des Substantivs.
N. dichter Nebel neue Klasse schönes Auto fleißige Studenten
G. dichten Nebels neuer Klasse schönen Autos fleißiger Studenten
D. dichtem Nebel neuer Klasse schönem Auto fleißigen Studenten
A. dichten Nebel neue Klasse schönes Auto fleißige Studenten
Das Adjektiv wird stark dekliniert nach:
Kardinalzahlen: drei neue Bücher (wenn der Kardinalzahl kein Artikelwort vorausgeht
– die drei neuen Bücher)
Personalpronomen im Singular: ich armer Mensch (aber: mir armem Menschen oder
mir armen Menschen)
Relativpronomina dessen deren: ein Mann, dessen neuer Wagen vor dem Haus steht
unflektierten Pronomina welch, solch, manch, viel, wenig: welch neuer Wagen,viele
alte Bücher, wenige fleißige Schüler
Pronomina andere, einige, mehrere: mehrere gute Vorschläge
Deklinationsarten der Adjektive
Schwache Deklination = Deklination nach bestimmtem Artikel. Der Artikel
zeigt den Kasus, das Adjektiv hat Endungen -e oder -en
N. der dichte Nebel
die begabte Studentin
das moderne Kino
G. des dichten Nebels
der begabten Studentin
des modernen
Kinos
D. dem dichten Nebel
der begabten Studentin
dem modernen
Kino
A. den dichten Nebel
die begabte Studentin
das moderne Kino
Plural:
N.
die fleißigen Studenten
G.
der fleißigen Studenten
D.
den fleißigen Studenten
A.
die fleißigen Studenten
Deklinationsarten der Adjektive
Das Adjektiv wird schwach dekliniert nach:
Pronomina dieser/diese/dieses, jener/jene/jenes, welcher/welche/welches,
dieser bekannte Schriftsteller
Personalpronomina wir, ihr: wir guten Menschen
Pronomina alle, beide: alle guten Freunde
Gemischte Deklination = im Singular wird das Adjektiv stark und schwach
dekliniert, im Plural schwach
kein guter Mensch
keine guten Menschen
keines guten Menschen
keiner guten Menschen
keinem guten Menschen
keinen guten Menschen
keinen guten Menschen
keine guten Menschen
Das Adjektiv wird gemischt dekliniert nach:
Possessivpronomina mein/dein/sein/ihr/unser/euer: mein neues Auto
Schwankende Deklination
Nach manchen Artikelwörtern ist die Deklination des Adjektivs
uneinheitlich:
manche junge/jungen Tiere
die Meinung sämtlicher/sämtlichen Gäste
die Veröffentlichung folgender neuer/neuen Gesätze
Undeklinierbare Adjektive
Fremde Adjektive wie blanko, prima, beige, creme, lila, oliv,
orange, rosa werden nicht dekliniert:
ein prima Spiel, ein lila Kleid
Manchmal kann man diese Adjektive in
Zusammensetzungen mit
-farben oder -farbig verwenden:
ein beigefarbener Mantel
Die Auslassung von e
Bei Adjektiven auf -el fällt das e aus: edel – edle Menschen
Steigerung (Komparation) der Adjektive
Man unterscheidet drei Stufen der Komparation: Positiv, Komparativ,
Superlativ
Der Komparativ wird mit dem Suffix -er gebildet: kleiner
Manche Adjektive werden umgelautet: größer, länger, klüger, kälter,
gesünder (auch: gesunder)
Der Superlativ hat das Suffix -est oder -st: die heißeste Jahreszeit
Als Prädikativ lauten die Superlativformen so: Peter ist am
schnellsten.
Manche Adjektive lassen sich nicht steigern: rund, tot, stumm, leer,
schwarz, minimal etc.
Alle relativen Adjektive werden nicht gesteigert.
Einige Adjektive haben unregelmäßige Komparation: gut – besser,
hoch – höher – am höchsten
Vergleichswörter:
als: im Komparativ: sie ist größer als er
wie: bei Gleichheit/Ungleichheit: sie ist so groß wie ich
Rektion der Adjektive
Manche Adjektive fordern bestimmte Kasus:
Genitiv: bewusst, mächtig, schuldig, überdrüssig,
verdächtig, würdig
Dativ: ähnlich, behilflich, bekannt, feind, gleichgültig, lieb,
nahe, nützlich, überlegen
Akkusativ: alt, breit, hoch, tief, schwer, weit, wert
mit Präpositionen: arm an (D), ärgerlich über (A), böse auf
(A), frei von (D), voreingenommen gegenüber (D)
Zahladjektive (Numeralien)
Das Numerale ist keine Wortart im grammatischen Sinne, weil es den
anderen Wortarten zugeordnet werden kann: Adjektiven (der erste
Versuch), Adverbien (ich komme zweimal), Substantiven (Ich fahre
mit der Drei), Idefinitpronomina (Ich habe vielerlei zu erzählen)
Kardinalzahlen: drei, zweiunddreißg, Hundert und Tausend werden
stark dekliniert: Hunderte von Zuschauern; Million, Milliarde werden
schwach dekliniert: Millionen von Menschen
Ordinalzahlen: der erste, die zweite
Vervielfältigungszahlen: dreifach
Wiederholungszahlen: viermal, erstens, zweitens
Gattungszahlen: zweierlei (ein Kleid aus zweierlei Stoff)
Bruchzahlen: ein Drittel, drei Zweihundertzweitel, fünf Achtel
Unbestimmte Numeralien: mehrfach, vielfach, mancherlei