ELŻBIETA SYREK
Lieder im Deutschunterricht
KAMIENNA GÓRA 2003
Inhaltsverzeichnis
Einleitung ................................................................................................. 3
Rolle des Liedes im Fremdsprachenunterricht .....................................4
Kriterien zur Auswahl der Lieder...........................................................7
Alter der Lerner ................................................................................... 7
Kinder ..................................................................................................7
Jugendliche .........................................................................................9
Sprachniveau der Lerner ...................................................................10
3.2.1 Anfänger .............................................................................................10
3.2.2. Fortgeschrittene .................................................................................11
Techniken zur Arbeit mit Liedern im Fremdsprachenunterricht ....12
zur Arbeit mit Text und Thema .........................................................12
zum Hörverstehen und Leseverstehen ...............................................12
zur Sprachproduktion ........................................................................12
5. Literaturverzeichnis ............................................................................. 14
1. Einleitung
In dieser Arbeit wurden theoretische Aspekte der Einsetzung der Lieder in den Unterricht dargestellt und besprochen. Es wurde hingewiesen, welche Funktionen die Lieder im Deutschunterricht haben und was der Lehrer unbedingt berücksichtigen muss,
um erfolgreich mit Lied zu arbeiten. Zum Schuß wurde eine Liste von möglichen Techniken der Arbeit mit Liedern dargeboten.
2. Rolle des Liedes im Fremdsprachenunterricht
Lied kann schon im Kindesalter einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung physischer Lebensvorgänge, zur Entwicklung des Hörens, der Stimme, der Ordnung der körperlichen Bewegung leisten. Es hilft u.a. bei der Entwicklung der Gefühle, der Sprache, des Denkens, der Phantasie. In den Liedtexten geschilderte Vorgänge, die zum Erkennen von Gegenständen, Ereignissen führen, erhalten eine besondere Eindringlichkeit.
Schon vor Jahrzehnten hatten auch Lehrer erkannt, dass sich ein Lied sehr gut für den Fremdsprachenunterricht eignen kann. Die Arbeit mit Liedern im Sprachunterricht ist also keine sonderbare Erscheinung der letzten Jahre, trotzdem spricht man immer häufiger über neue Methoden oder über Möglichkeiten, die das Lied im Sprachenunterricht bietet. Es ist heute allgemein bekannt, dass viele Lieder unserer Eltern für uns im Rahmen sowohl des Textes als auch der Melodie nicht mehr attraktiv sind. Viele alte Liedmelodien entsprechen nicht den heutigen Erwartungen der Lerner, denn sie werden oft als veraltet und langweilig empfunden. Auch manche Liedtexte berühren Probleme, die den Kindern oder den jungen Leuten von heute frenliegen. Deswegen versucht man alte Lieder neu zu arrangieren oder ganz neue Texte zu schaffen. Man legt großen Wert auf diese Bemühungen, denn die Schüler lassen sich eben mit Liedern leicht zum Lernen motivieren. Lieder können auch einer Monotonie entgegenwirken. Sie vermeiden u.a. nervöse und körperliche Spannungen, führen die Atmosphäre des Spielens ein und verstärken damit den Sprachlernprozeß.
Lieder weren oft als Pausenfüller in Vertretungsstunden, als Belohung für gutes Mitarbeiten oder z.B. bei Festigung der vermittelten Sprachenkenntnisse eingesetzt. In der Arbeit mit Liedern soll keine Atltersgruppe der Lerner außer acht gelassen werden. Besonders Kinder haben große Freude am gesungenen Text. Sie sind nicht imstande, sich lange im Unterricht zu konzentrieren. Ein paar Minuten des Mitsingens wirken also der Langeweile und der Ungeduld entgegen und erwecken neue Interessen an der Sprache.
Durch das Anhören oder Erlernen eines fremdsprachlichen Liedes soll die Sprachentwicklung gefördert werden. Die Lerner sollen sich am gesungenen Text erfreuen, damit auch ihre Bereitschaft für das Erlernen bzw. Anwenden der deutschen Sprache geweckt werden kann.
Eins der Ziele der Arbeit mit Liedern ist die Möglichkeit, korrekte Aussprache zu gestalten. Deutsche Lieder werden vorwiegend von Deutschen gesungen. Das Anhören und Erlernen des Liedes führt zur Verbesserung der Artikulation der Laute oder Worte. Beim Singen wird die Länge der Laute stark hervorgehoben. Das falsche Mitsingen d.h. Verlängerung kurzer Laute oder Verkürzung langer Laute führt zu Störungen in der melodisch- rhythmischen Struktur des Liedes. Die Lerner müssen darauf achten, nicht wieder die Fehler zu begehen, um das Lied der Artikulation gemäß vorzusingen. Die Lieder erarbeiten damit ihre richtige Aussprache. Die Einsetzung des Liedes ist eine gute Gelegenheit, am Wortschatz und an der Grammatik der Fremdsprache zu arbeiten. Das Erlernen von Vokabeln ist ein langwieriger und mühsamer Prozeß, der Lust zum Sprachenlernen benimmt. Große Schwierigkeiten bereiten den Schülern nicht allein das Behalten des Wortschatzes, aber auch die Verbindung des gelernten Wortes mit anderen Spracheinheiten. Gute Kenntnisse der Muttersprache genügen oft nicht, um die Phraseologie der Fremdsprache vorauszusehen.
Man soll feste Wortverbindungen beherrschen. Das Lied hilft in der spielerischen Form den Wortschatz zu bereichern, gleichzeitig festigt es ein häufig gebrauchtes Sprachmuster. Auch grammatische Regeln werden schneller und besser erworben, als diese mit Hilfe von grammatischen Übungen. Die Lieder können u.a. als Ergänzungsmaterial zu den im Unterricht benutzten Lehrbüchern eingesetzt werden. Der Liedtext wird zum Sprech- und Schreibanlaß in einem kommunikativ- orientierten Deutschunterricht. „ Die Schüler können sich mit den im Text dargestellten Personen, Situationen, Meinungen identifizieren oder sie ablehnen. Auch dies mit der sprachlichen Hilfe des Lehrers.” ( Dommel/ Sacker, 1986,1).
Bevor man an einem Liedtext arbeiten will, ist es notwendig Sprachniveau der Lerner zu prüfen.
Eine wesentliche Rolle der Arbeit mit Liedern spielt „ die Vermittlung landes- bzw. kulturkundlicher Inhalte. Dabei geht es nicht bloß um die Vermittlung von landeskundlichem Faktenwissen über die deutschsprachigen Länder, sondern um die Gegenüberstellung zweier soziokultureller Wirklichkeiten: Der des Lerners und der im Liedtext gespielten Person. Ohne Vergleich mit der eigenen Situation, mit der eigenen Vorerfahrung bleibt die im Lied mitgeteilte fremde Erfahrung leer und fern, und bewirkt im Deutschunterricht schlimmstenfalls pauschale Ablehnung oder Zustimmumg, Klischeebildung, aber keine Auseinandersetzung. Die Gegenüberstellung von eigener und im Lied geschilderter fremder Wirklichkeit führt zu einem neuen Verständnis der eingenen kulturellen Identiät.”
( Clemens,1986,9)
Neben den oben genannten Möglichkeiten kann das Lied wichtige Erziehungsziele erreichen. Eins davon ist, den Schönheitssinn der Lerner zu wecken und weiter zu entwickeln. Eine stimmvolle Melodie wirkt auf Gefühl und Phantasie der Lerner. Eine weitere erzieherische Möglichkeit bietet das Material durch die Bewegungslieder der verschiedensten Art. Mit ihrer Hilfe können Rhythmus- Empfinden und Musikalität gefördert werden. Das Lied „ erlaubt, wie kein anderes Medium, den Schüler mit seiner Sensibilität, mit seiner Erfahrung seinen kreativen Fähigkeiten in den Unterricht einzubeziehen. Hier kann er sich spontan äußern und seine Kenntnisse unter Beweis stellen; vielleicht kann sich auch einmal der sonst weniger gute Schüler bestätigen und damit einen Ansporn erhalten”. ( Dommel/ Sacker, 1986,12)
3. Kriterien zur Auswahl der Lieder
Bei der Auswahl von Liedern müssen zielgruppenspezifische Kriterien berücksichtigt werden. Der Lehrer soll bei der Beschäftigung mit Liedern vor allem Entwicklugsstand in der Fremdsprache und Alter seiner Schüler beachten.
3.1. Alter der Lerner
3.1.1 Kinder
In den 60- er Jahren begann man besonders in Westeuropa Fremdsprachen im Kindergarten zu unterrichten. Diesem Unternehmen folgten Forschungen, die dem Lehrer bei seiner Arbeit mit Kindern ein Sprachmaterial beizubringen. Die Grundbedingung guten Lernprozesses ist es, das Sprachmaterial im Gedächtnis gut zu behalten. Je jünger der Schüler ist, desto mehr hängt das Beherrschen der Fremdsprache vom Lehrer ( von seiner Methode) ab.
Das Gedächtnis des Kindes ist schwach entwickelt. Es ist sinnlos, eine Bitte an die Kinder zu richten; sie sollen das erlernte Material behalten, denn sie wissen nicht, was sie tun sollen, um ihren Pflichten nachzukommen. Erst im Laufe der Geistesentwicklung bildet der Mensch sein Gedächtnis. Das Lernen bringt bessere Ergebnisse, wenn sich der Schüler dessen bewußt ist, dass die beherrschte Fremdsprache von ihm auch später verwendet weden kann. Das Beherrschen einer Fremdsprache ist besonders bei Kindern eine psychische Anstrengung. Wenn es uns gelingt, Aufmerksamkeit der Kinder auf ein Sprachproblem zu richten, wird diese Situation nicht lange dauern. „ Die mittlere Dauer der aktiven Konzentrationsleistung kommt auf den Alter an und beträgt bei:
5-7 jährigen - 15 Minuten
7-10 jährigen - 20 Minuten
10- 12 jährigen - 25 Minuten
12- 15 jährigen - 30 Minuten (...)
An Konzentrationsschwierigkeiten kann auch psychische Sättigung beteiligt sein.Sie tritt auf, wenn ein und derselbe Lernstoff zu lange dargeboten oder bearbeitet wird. Es gehört zur Unterrichtskunst, Lernstoff so zu vermitteln, dass das konzentrationsfördernde mittlere Aktivierungsmaß entsteht.” ( Keller, 1990, 65, 67)
Wenn der Lehrer keine Pausen im Unterricht macht, verfällt das Kind in sog. „ day dreaming”; es schaut, hört zu, ohne zu sehen und ohne zu hören. Der Lehrer soll vom Thema abweichen und ein paar Minuten für ein Spiel oder gemeinsames Singen vorsehen. In manchen Fällen scheint nur eine einzige Form zu sein, die Fremdsprache durch Spiel, Lied, Gedichte zu vermitteln ( in der schriftbildlosen Etappe).
Vorschulkinder, die weder lesen noch schreiben können, beherrschen Fremdsprachen während eines Spiels oder Singens. Vor der Einführung des Liedes sollen neben der psychischen und physischen Entwicklung auch musikalische Fertigkeiten der Kinder überprüft weden.
Im Vorschulalter steigt nämlich Empfindlichkeit auf akustische Reize. Es entwickelt sich sowhol Laut-, Verbal- als auch musikalisches Gehör. Obwohl Vorschulkinder imstande sind, Töne in bezug auf ihre Stärke und Farbe zu unterscheiden, können sie Klänge erst nach dem 6. Lebensjahr auseinanderhalten. Am frühesten zeigt das Kind Rhythmus- Empfinden, das sich im rhythmischen Händeklatschen, Stampfen und Schlagen im Musiktakt ausdrückt. Das Vorschulkind kann nicht komplizierte Melodien vorsingen, deswegen ist es wichtig Lieder in einer der kindlichen Stimmlage angemessen Tonhöhe zu vermittteln. Diese Tonlage ist für die verschiedenen kindlichen Altersgruppen unterschiedlich. Die Orientierung wird hier angeführt:
Alter der Kinder: 4- 7 Jahre Tonbereich: c' - c''
7- 9 Jahre h - d''
9- 11 Jahre a - dis''
11- 15 Jahre g - f''
Der Fremdsprachenlehrer soll also den musikalischen Entwicklungsgrad ihrer Schüler einchätzen und auch vor allem die sprachlichen Voraussetzungen jedes Kindes berücksichtigen. Vorschulalter ist die Zeit der Sprachentwicklung. Das Kind wird erst mit einfachen Worten seiner Muttersprache bekanntgemacht, die es später in Sätzen zu verbinden versucht. Im Laufe der Schulbildung meistert es seine Muttersprache. Jeder fremdsprachliche Liedtext muß also den sprachlichen Möglichkeiten des Kindes angepasst werden. Man soll im Unterricht erst mit Singezeilen beginnen uns später Strophen einführen.
Es gibt Lieder, die dem Schüler bei der Aussprache Schwierigkeiten bereiten können. Es ist nämlich schon bewiesen: Je jünger das Kind, desto besser kann es fremdsprachliche Laute aussprechen. Sprachzentren im Gehirn spezialisieren sich je nach der Entwicklung auf Vernehmen der Laute der Muttersprache und verlieren dabei die Möglichkeiten, Laute der Fremdsprachen, die nicht im Lautsystem der Muttersprache vorhanden sind, zu vernehmen.
In der Arbeit mit Liedern müssen verschiedene Arten von Liedern wie z.B. Tanz-, Spiel-, Natur-, Tier-, Scherzlieder in den Sprachunterricht einbezogen werden. Das Erlernen eines Liedes wird durch Verbindung mit Bewegung erleichtert. Das Wichtigste bei dem Verfahren ist, dass die Kinder den Text singen und die jeweils genannten Handlungen ausführen.
Auf diese Weise lernen sie das Lied spielend. Die Kinder hören nicht nur die Worte, die sie lernen sollen, sondern sie erleben auch etwas dabei, nämlich Bewegung wie z.B. Klatschen, Klopfen, Stampfen, Gehen, Laufen, Hüpfen. Die gesungenen Worte und die Bewegung wirken bei diesem Erlebnis gemeinsam und deswegen prägt sich das Kind die Worte tiefer ein.
Wenn das Lied mit Bewegung verbunden wird, muß man darauf achten, dass die Kinder nicht zuviel auf einmal tun sollen. Werden zum Beispiel schnelle Bewegungen mit dem ganzen Körper geübt, kann das Kind nicht gleichzeitig singen. In solchen Fällen ist es gut, wenn man eine Gruppe der Kinder singen läßt, und die andere Gruppe führt die Bewegung aus. Auf einer höheren Entwicklungsstufe kann man auch Tanzlied einführen, sobald die Kinder alt genug sind, sich in einer Tanzgruppe mit den einfachen Tanzformen zu beschäftigen.
3.1.2. Jugendliche
Den Kindern macht Spaß, Lieder zu singen, denn sie können sich dabei auch in der Schule gut amüsieren und locker fühlen. Auch die Lehrer kommen gern den Anforderungen entgegen und bringen ihren jungen Schülern zahlreiche fremdsprachliche Lieder bei.
Warum verzichtet man oft später auf Singen? Die Jugendlichen haben doch nicht vergessen, wie man singt. Diese Situation kommt auf ein paar Aspekte an. Das Sprachmaterial, das in der Schulbildung vorgesehen wird, ist oft vollgestopft und die Lehrer finden darum, keine Zeit, um im Unterricht noch zu singen. Viele Lehrer stellen nach ihren Beobachtungen fest, junge Leute sind am Mitsingen nicht interessiert.
Die Jugendlichen sind oft anspruchsvolle Schüler. Nicht jedem wird jedes Lied gefallen.
Die Auswahl der Lieder ist subjektiv und die Vorliebe und der Geschmack des Lehrers spielt dabei eine wichtige Rolle. Es wäre vollkommen, dass alle vom Lehrer ausgewählten Lieder auch von der Jugend einwandfrei akzeptiert werden könnten.
Die Jugendlichen interessieren sich auch für Musik, haben bestimmt ihre Lieblingsgruppen und keine anderen sind besser als ihre eigenen. Deswegen scheinen ihnen oft die vom Lehrer vorgeschlagenen Lieder kitschig zu sein. Es gibt auch Lieder, die von Musik und Rhythmus her stark auf die Jugend wirkt, deren Texte sie jedoch kaum verstehen kann. Die Jugend hat dann Lust, die zu erlernen und zu singen.
Im Falle der jungen Leute spielt die Länge des Liedes fast keine Rolle. Jugendliche können kurze und lange Strophen singen. Sie können graphische Zeichen ablesen und müssen den Liedtext nicht unbedingt auswendig lernen.
3.2. Sprachniveau der Lerner
Die Methode der Einstudierung des Liedes muss der Lehrer entsprechend dem sprachlichen Entwicklungsstand der Lerner wählen. Es muss dann geprüft werden, welche sprachlichen Anforderungen der Liedtexte stellt. Jeder Versuch, den Lernern ein sprachlich schwieriges Lied oder zugleich ein im schnellen Tempo vorgespieltes Lied beizubringen, ist zum Scheitern verurteilt. Deswegen ist es notwndig, zwischen Anfängern und Fortgeschrittenen zu unterscheiden.
3.2.1. Anfänger
In einer sprachlich gut entwickelten Gruppe kann ein einfaches Lied in Text und Melodie als Einheit erarbeitet werden. In einer Gruppe, die wenig oder noch gar kein deutsches Lied gelernt hat, sollen Text und Melodie getrennt werden. Der Liedtext kann hierbei in Abschnitten vermittelt werden. Der Lehrer soll den Text langsam und deutlich vorsprechen. Er muss darauf achten, dass ihm die Schüler dabei auf den Mund schauen. Einzelne Wörter können gesondert gesprochen werden. Ein zu langes ermüdendes Textsprechen muss unbedingt vermieden werden. Durch Bilder, Gegenstände wird das Erlernen des Textes für die Schüler leichter sein. Außerdem sollte durch Mimik und Gestik der Inhalt des Liedes zum Ausdruck gebracht werden. Das Üben und Festigen des Liedes sollte abwechslungsreich gestaltet werden.
Wenn in einem Text viele neue Wörter vorkommen, muss der Lerner einige Tage vor der Einführung des Liedes geeignete Stiuationen schaffen für die Vermittlung derjenigen Wörter, die für das Verständnis des Textes wichtig sind. Man muss aber nicht alle Wörter erklären, denn viele werden aus dem Zusammenhang verstanden. Der Lehrer soll je nach Stand der Sprachkenntnisse seiner Schüler unterschiedlich auf den Text eingehen. Bei Anfängern genügt dann, wenn über das im Lied angesprochenen Thema auch in der Muttersprache diskutiert werden kann. Es ist leichter, in der Muttersprache seinen Gefühlen oder seiner Verwunderung Ausdruck zu geben, als in der Fremdsprache zu schweigen.
Die mangelnde Verständlichkeit des Liedes kann sich ergeben, nicht nur aus unzureichenden Sprachkenntnissen sondern auch aus Überdeckung der Stimme durch Musik oder aus zu schnellem und verzerrtem Singen. Deswegen muss man die Lieder wählen, deren Texte oder Textteile gut verständlich sind. Diese Forderung soll sowohl bei Anfängern als auch bei Fortgeschrittenen berücksichtigt werden.
3.2.2. Fortgeschrittene
In der sprachlich gut entwickelten Gruppen kann man mit einem Lied intensiver arbeiten. Der Liedtext wird oft Anlaß zur Diskussion angesehen. Auf Grund des Liedes kann der Wortschatz bereichert werden. Der Schüler erfährt durch Lieder mehr über kulturelles, soziales und historisches Leben des fremden Landes. Um den Lernern Unterschiede in der Fremdsprache zu zeigen, können auch Lieder im Dialekt eingeführt werden. Auf diese Weise wird z.B. vermittelt, dass nicht jeder Deutsche nur Hochdeutsch spricht und dass Deutschland „reich an Dialekten“ ist.
4. Techniken zur Arbeit mit Liedern im Fremdsprachenunterricht
Bei der Arbeit mit Lied können viele Techniken eingesetzt werden. Hier wird eine kurze Auflistung von möglichen Techniken gegeben. Jeder Lehrer kann aber auch eigene Beispiele, Methoden erarbeiten oder die vorgeschlagenen in den Unterricht einbeziehen.
4.1. zur Arbeit mit Text und Thema
Es handelt sich um eine Hilfe für Globalverstehen des Textes als Lernvorlage. gemeinsam mit den Lernern wird ein Sachfeld zusammengestellt und ergänzt z.B.
Assoziogramm: Ein für das Lied Schlüsselwort oder eine Äußerung wird vorgegeben. Die Schüler sagen oder schreiben auf, was ihnen dazu einfällt;
Vorgespräch: Das Thema, das Problem des Liedes wird angesprochen und auf allgemeiner Ebene geklärt;
Tests oder Sprachspiele zum Liedtext werden gebildet oder gelöst
4.2. zum Hörverstehen und Leseverstehen
Um positive Ergebnisse im Textverständnis zu erhalten, müssen die Lerner im Hör- und Leseverstehen orientiert werden.
Hörverstehen
Schlüsselwort, Refrain, Wiederholungen heraushören lassen;
bestimmte Wortarten ( Ortsnamen, Personen, Positives, Negatives usw.) heraushören lassen;
alles heraushören lassen, was die Schüler erfassen können;
einen Lückentext ausfüllen lassen;
den Text aus einem Textpuzzle rekonstruieren lassen;
das Hörverstehen mit Hilfe eines Richtig- Falsch- Rasters orientieren.
Leseverstehen
Textpuzzle ( verbunden mit Hörverstehen)
4.3. zur Sprachproduktion
Die Sprachproduktion geschieht sowohl mündlich als auch sprachlich.
schriftliche Produktion:
Neben früher genannten Möglichkeiten ( Schlüsselwort herausschreiben und dann daraus Texte produzieren) tauchen andere Techniken auf:
eine neue Strophe zum Lied schreiben lassen;
Kritiken über das Lied verfassen;
einen Brief an den Sänger/- in oder an die Band schreiben lassen;
einen Leserbrief zum Liedtext an eine Zeitung schreiben lassen;
Annoncen verfassen;
Zeitungsartikel, Bericht zum Thema schreiben;
Text- Bild- Collagen anfertigen lassen;
ein Dossier zum Thema erstellen;
Geschichte zum Thema erfassen.
mündliche Produktion
Interview und Umfragen durchführen lassen;
Debatten/ Diskussionen zum Thema veranstalten;
Berichte erarbeiten und vortragen;
Rollen- oder Stimulationsspiele einführen;
Liedtext wiedergeben lassen.
5. Literaturverzeichnis
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