164) Frankenkónig Karl der Kahle. 165) Apostel irt Rock und Mantel. Urn 1100. 166) Reiter in kurzem Rock und Hosen. Um 1100. 167) Mann in langen Hosen und kur» zem Rock. Um 1100. 168) Frau in langem Rock, Mantel mit Spange und Kopfschleier. Um 1100. 169) Kricger in langen Hosen, kurzem Rock und zusammengeheftetem Mantel. Um 1100.
byzantinischen Tracht verglichen und kritisch kommentiert. Das war Bischof Luitprand, der im Jahre 968 ais Gesandter nach Konstantinopel reiste und nadi seiner Heimkehr folgendes schrieb: ,Der Herrscher der Griechen tragt langes Haar, schleppende Kleider, weite Armel und einen weibischen Kopfputz; er ist ein Liigner und Betriiger. Dagegen hat der Konig der Franken schone, kurz= gesdinittene Haare, tragt eine Miitze auf dem Haupt und kleidet sich ganz an= ders ais es Frauen tun'.
Damit ist der augenfalligste Unterscłiied zwischen der romanischen und der byzantinischen Tracht gekennzeichnet: Im Norden kleideten sich die Manner anders ais die Frauen. Das ,neue' Kleidungsstiick, das nur Mannern vorbehal= ten blieb, war die Hose.
Im Altertum gehorten Hosen nicht zur Kleidung der Kulturvolker des Mitteh meergebietes. Die rings umher wohnenden ,Barbaren' kannten sie dagegen lange vor Beginn unserer Zeitrechnung. Auf griechischen Vasen werden zum Beispiel die Amazonen in dieser asiatischen Hosentracht dargestellt. Zur Zeit Herodots, etwa 400 v. Chr., trugen die Meder und Perser Hosen. Herodot er= zahlt, der sagenhaft reiche, letzte Konig Lydiens, Krósus, sei gewarnt worden: «Konig, du riistest dich zum Krieg gegen Manner, die Hosen aus Leder tragen».
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