der ,juste au corps' also eng amKorper sali. Erwarknielang und mit groSen Ar= melauf schlagen bestiickt. Darunter trug man enge Kniehosen, Culottes (4.19,420, 424), von denen die rockartigen Rheingrafenhosen verdrangt wurden. Aus der kurzeń Jacke hatte sich die bis zum Knie reichende Weste mit langen, engen Armeln entwickelt; wie den Rock zierten auch sie groGe Taschenklappen (424). Nach 1690 umgab den Hals ein Tuch (421,424), das entweder ganz aus Spitzen oder aus Leinen mit Spitzen bestand. Die Spitzen des Halstuches bildeten unter dem Kinn ein Jabot, das eine juwelenbesetzte Agraffe oder eine bunte Schleife zusammenhielt. Dazu dienten die schónsten belgischen oder venezianischen Nahspitzen, die wie ein breiter Zwischenbesatz wirkten.
Die gesdilossene Silhouette der neuen Mannerkleidung verlieh eine elegante, vornehme Schlankheit. Von dem UberfluG an Bandem blieb nur eine einzelne Schleife auf der rediten Schulter iibrig. Auf den glatten Stofflachen bradite man einen neuartigen Schmuck an: die Metallstickerei. Uber den Samt, den Silber= oder Goldbrokat zog sich jetzt noch eine Silber= oder Goldstickerei, dereń Reste sich bis heute auf einzelnen Uniformtypen erhalten haben. Schon 1662 hatte Ludwig XIV. einer begrenzten Anzahl der Herren seines Hofes er= laubt, den gestickten Rock, Justeaucorps a brevet genannt, anzulegen, aber mit der Zeit verbreitete sich die Metallstickerei auch aufierhalb der nachsten Um= gebung des Sonnenkonigs.
Dafi der kalte, klare Diamant der beliebteste Edelstein war, charakterisiert die ganze Zeit. Auch den strahlenden Justeaucorps schmiickten mitunter Diaman= tenknopfe.
Die Schuhe der Manner, erstmals mit hohen Absatzen, umschlossen den ganzen FuS. Der pelzbesetzte oder goldgesaumte Dreispitz (424) mufite haufig genug unter dem Arm getragen werden, denn die hohen Periicken verwehrten ihm den angestammten Platz.
In dieser Zeit, dereń Stil bald Akanthus=Barock, bald klassischer Barock genannt
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