bes Jahrhundert, in seinen wesentlichen Bestand-teilen bis in unsere Tage erhalten hat.“26
Ein wciterer revolutionarer Schritt ist die Erfin-dung des Dekolletes in der weiblichen Tracht, die zwar erst um 1350 erfolgt, aber durch eine allmah-liche Erweiterung des Halsausschnittes vorbereitet wird. Die schrittweise EntbloGung des Hals-Brust-Bereiches wird begleitet von einer Verengung der weiblichen Oberbekleidung, dic anders ais in Spatromanik und Friihgotik nicht mehr durch Schniirung, sondern durch einen komplizierten, korpcrnahcn Zuschnitt erreicht wird. Beide Ent-wicklungen stehen fur die endgliltige Trennung von Herren- und Danienmodc und machen darii-bcr hinaus deutlich, daG sich die Modę von der Bevormundung durch kirchlichc MoraWorstellun-gen gclost hat.
„Die modische Kleidung brachte demnach in glcichcr Weise in den kostbaren Stoffen und Ap-plikationen wie im schnittechnischen Zierat cinc vollige Veranderung und verdeutlicht zugleich durch das starkę Hervortreten der Korperformen eine neue Einstellung zur Kdrperlichkeit. Die Modę wurde zum Parameter eines veranderten Le-bensgefuhls und zum Signum eines neuen Person-lichkeitsbcwuGtseins und Selbstwertgefiihls/*27
Bauernkleidung um 1330
1 Kurze Cotte des Bocksten-Mannes (Schweden)
2 Gugel (Originalschnitt wie Tafel A, Abb. 6)
3 Originalschnittmuster nach E. Lundwall
4 Originalschnittmuster eines Beinlings aus Herjolfsnes nach Nprlund
18