i jt ml ich schnell ein, so daB sic atn Ende des Jahrhunderts aarh l,ci reichen Leutcn schon ais unerlaBlichcs Stiick eines vollstan-digen Anzugcs galten.
Im 15. Jahrhundert zeigte die Tracht der Italiener dieselbe Man-nigfaltigkeit der Formen wie die der Franzosen, der Engliindcr und Deutschen, bewahrte jedoch trotz fretnder Einfliissc cin ganz eigentiimliches, nationales Geprage und unterschied sich von der deutschen Tracht durch eine weit rcichcre Ausstattung und die Kostbarkeit der zu den Kleidern verwendcten StofTe. Gcgen don immer mehr iiberhandnehmenden Luxus wurden zwar in Italicn zahlreiche Verordnungen erlasscn, diese waren jedoch ebensn erfolglos wie in jedem andern Lande,
Fiir das kurze Oberkleid blieben die im 14. Jahrhundert herr- Ule schenden Hauptformen, die durchgehends eng oder von den Schul- llr tern nach unten zu weiter waren, auch wjihrend des 15. Jahrhunderts iiblich; beide aber wurden durch allerlei Anderungen in Form und Ausputz in ihrem Charakter bedeutend ver;indort. Der Pelzbesatz wurde in den meisten Fallen beibehalten und nur einige Zeit lang von den auch in Italien beliebten Zaddcln ver-drangt. Dem gróBten Wechsel aber war die Form der Armel unterworfen, fiir die es bald gar keine Modevorschrift mehr gab, so daB jedermann nur seinem Geschmack und seiner Kaunc Rcch-nung trug.
Die ersten Anderungen, die man au der Form des Rockes im 15. Jahrhundert vornahm, waren unwesentlich und bestanden nur i 11 bedeutender Verkiirzung; auch versah man ihn jetzt mit cinem weiten Kopfloch und lieB ihn nicht, wie bisher an den Hals hinaufreichen, obgleich auch diese Form noch einige Zeit iiblich blieb. Durch diesen weiten Halsausschnitt, der vorn und hinten spitz zulief und den unteren Rock sichtbar machte, wurde der Brustschlitz, der meist bis auf den Leib herabging und zum Knópfen eingerichtet war, iiberfliissig. Die eng anliegenden Rócke kamen wahrend der ersten Halfte des 15. Jahrhunderts ganz auBer Modę oder wurden dahin abgeandert, daB man sie uber den Huften abschnitt, einen ringsum in Falten gelegten SchoB daran setzte und die Naht mit einem dariiber geschnallten Giirtel
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