Trfll A. Neueanditllene Rcgeubogenschiissclchcn-Typci
Alt Folgę des konseąuenlen Ausbaus der bayenscben Bodendenkmalpflege und de> in weiten Kreisen der Bevolkerung gewecktcn Interesie! an der Vor- und 1 riih schichte ist auch die Zahl der Fundę bistońscber und friihgeschichllicher Muc. den zuriickliegenden 20 Jahren sprunghajt angestiegen. Dadurch bat siei: nich: fzuletzt der Miinzbestand der Prdhistoruchcn Staatssammlung innerhalb we ' Jahre vervielfacht. Dies gilt insbesondert aitcb fur die dltesten Geldstuckc ;• siiddeutschen Raum, die Prdgungen der Kelten aus dem 3. bis 1. Jahrbundert■' ,
\ Grojle Fundserien vor allem aus dem keltischen Oppidum von Manchmg und der Siedlungsstelle von Stofflmg (Gem. Seeon-Seebruck) und bedeutende zufalhg ge-»fundene Schatzfunde (1986 Groftbissendor), / 987 Wallersdorf)mit jeweils wen iiber 350 Miinzen haben der keltischen Numismatik zu bis dahin ungeahnten Aufschliis-sen verholfen. Diese betreffen neben derverbesserten Kenntnis des Typenspektrums und der geografiscben Yerbreilung der emzelnen Geprage vor allem die Tedmiken der damaligen Miinzprdgung und die Frage nach den Grunden fur die Verbergung Iderartiger Miinzschatze.
Zu diesen Funden gesellte sich im Jahre 1990 der Staterfund von Sontheim nut f ebenfalls etwa 350 Stiicken, der weitere neue Erkenntnisse bringt und damit auch die akeren Fundę weiter zu erschliefien verhilft. Der Fund wurde - wie sich unLaufe der Zeit herausstellte - vermutlich illegal geborgcn. Nur dank der engagierten ; Mithilfe dpr Numismatik-Abteilung des Bankhauses H. Aufhauser, Miinchcn, ist es ge/«»gen, den Fundkomplex in den wesentlichsten Teilen bis heute zusammenzu-halten und fur die wissenschaftliche Erfassung und Auswertung eine angemessene Zeit in der Prahistorischen Staatssammlung Miincben oerfugbarzu haben. Einzelne Stiicke aus dem Fund wurden durcb den mutmafllicben Finder und seat f-jtnmittelbares Umfeld — teilweise wohl ubcr einen Mittclsmann - in den Handel gegeben. Die Prabistorische Staatssammlung bemiibte sich, alle diese Stiicke zu erfassen und moglichst zu erwerben. Dank der Mitwńkung der Staatsamialtscbaft ; Memmingen (Oberstaatsanwa.lt Dr. Stockle) und der meisten der beteiligten Handler ist es in der Folgezeit gelungen, die Spuren der einzelnen Miinzen bis zum Finder zuruckzuuerfolgcn und damit dereń Zugehórigkeit zu dem Schatzfund zusatzlich sicherzustellen.
Die staatsanwaltliche Hilfe war freilich nur desbalb móglicb, weil im Kontext der Sontheimer Miinzen auch Fdlschungen in l/mlaufgebracht wurden und deshalb ein Betrugsdelikt zu verfolgen war. Der Sontheimer Munzfund fiibrt so auch die Problem e beim Umgang mit vor- undfriibgeschichtlichen Gescbichtsquellcn beson-ders deutlich vor Augen. Diessolltedazu beitragen, diegesetzlkhen Regelungenfiir die Behandlung der archaologischen Bodenfunde in angemessener Weise zu modi-juieren.
Obwohl es - wie unten ausgefiibrt - keinen Zweifel an der Herkunft dieses bedeu-tenden keltischen Miinzfundes aus dem Unterallgau und von der bezekbneten