MACHU KARWOWSKI
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aus dem polnischcn Geblet stammt aus der suvor er-wfihnten Siedlung der I-a-Tfcnc-Kultur In Pakoszówka (Abb. 131).
Die mogliche keltische Herkunft der Geslchtsper-len, wie sie aus den Fundstellen der La-T&ne-Kultur und den unter Ihrem unmlttclbaren EinfluB stehenden Gebieten bekannt sind, ist nicht geklfirt1*. Diesbeztlg-liche Bedenken betreffen vor allem dlc Fundę vom Typ 1, dereń weite Verbreltung hauptsttchllch auBer-halb der I^a-Tćne-Kultur darauf schlieBen lfilSt, das sle In diesem Kulturmilieu Importe darstellen. Selbstver-stSndlich kann man annehmen, daB es sich um lokale Nachbildungen handelt ab der Stufe LT Cl, also dem Beginn der Produktion keltischer Glasarmrlnge; vom technologischen Standpunkt betrachtet, schelnt dem nichts Im Wege zu stehen, Einen solchen Charakter tragen vielleicht die Gesichtsperlen vom Typ 2. AuBer ihrem regionalen Auftreten ffcllt die Verzierungsstili-stik auf, die der Verzierung der Glasarmringe der Gruppe 15, die ebenfalls nur im óstllchen Keltengebiet vorkommen, deutlich nahestehen. Die antropomor-phen Merkmale der Gesichtsperlen dleses Typs sind eigentlich nur beim Exemplar von Domaniowice eln-deutig zu erkennen. Die an die Gesichtsperlen des Typs 2 (und die Armringe der Gruppe 15) deutlich an-knilpfende Verzierungsform weist auch die glaskera-mische Perle aus der Siedlug von Pasieka Otflnowska auf (Objekt 6; Abb. 130 • Slilistische Ankntlpfungen an dieses Fundstilck sind aus dem ausgedehnten Mittel-meer- und mitteleuropfilschen Raum, darunter aus den keltischen Gebieten, bekannt (Venclovd 1990, 95).
j Sonstige GlasgegenstAnde
r Die weiteren Schmuckgegensttlnde aus Glas, die im Mjlieu der La-Tóne-Kultur vorkommen, weisen ge-wóhnlich interkulturelle Formen auf. Die stflrkste Gruppe bilden klełne (Dnu*. 4-15 mm), blaue, flach-ku-gelfórmige, mltunter verzierte Glasperlen. Weniger zahlreich vertreten sind gekerbte (melonenfttrmlge) Glasperlen sowie Augenperlen (mit konzentrischem, gewtthnllch welB-blauem Augenornament verziert). Die zwel letzteren Typen kónnen sowohl aus Glas ais auch aus undurchsichtiger Glasmasse erzeugt sein. jAlle genannten Perlenformen sind In dem ausgedehn-fe-jten Geblet seit der Hallstattzelt anzutreffen (vgl. Ven-ggclovó 1990, 49-50, 60-62, 74-85, 90-91). Ihre chronolo-cClgischc und kulturelle Untcrscheidung ist, besonders -
18 Die Vermutung bezUglich der keltischen Provenlonz der Gesichtsperlen des mltteleuropiilschcn Gebletes wird In der IJ-: u Jteratur oft gefiulłert (KOŁODZIEJSKI 1973, 129-132; VEN-Bj5,CIjOVA 1974, 598-600; WOŹNIAK 1979a, 220; 1992, 16; 1995,
' O 0208; MUZYCZUK, POHORSKA-KI.EJA 1993-1994, 172); MADYDA-IJEGUTKO 1996, 39).
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Abb. 14. Klclne Glasgegenstllndc von Nowa Cerekwią bei nicht eindculigem Fundzusammenhang, weltge-hend erschwert, wenn nicht gar unmóglich. Eine gro-Be Gruppe der Glasgegenstfinde aus den Fundstellen der La-Tćne-Kultur besitzt keine charakteristisehen Formen. Die genaue Bestimmung der Funktion Ist bel elnem Tell von ihnen nur schwcr mttgllch.
Aus den Fundstellen der I-a-Rne-Kultur in polni-schen Gebiet sind unverziertc flach-kugclfórmlge Per len durch ca. 36 Exemplare bekannt (Abb. 13a-d; 14a-d, g, h). Sie traten in den frilhlatćnezcitlichen Grilbcm in Karncza Góra (Grab II) und Sobocisko (Grab 1/ 1965) sowie in den Siedlingen von Nowa Cerekwią (Objekte E, 3, 5, 6, 8,11, 14, 18,21, Lesefunde), Ro-szowieki Las (FSt. 6 und 11), Pełczyska und Sułków (Objekt 11, Lesefund) auf. In dcm Glasgefdge dleser Fundsttlcke sind charakteristischc Streifen weiBer Masse zu erkennen, die an der Oberflftche wie eln Or* nament wirken (Abb. 13a; 14g). Ein Tell der Perlen dleses Typs besitzt auch eine Intentionellc Dekoration in Gestalt von elngeschmolzener Glasmasse, die Wellenlinlen (Roszowickl Las, FSt. 11; Nowa Cerekwią, Objekt E, Lesefund; Abb. 141) sowie seltencr „Flecken” (Sułków, Objekt 10; Abb. 13e) oder plastl-sche Buckeln (Zagorzyce) blldet.
Flach-kugelfórmige Glasperlen wurden fUr die JUngere vorrómlsche Eisenzcit auBerhalb der Gcblete der La-Tóne-Kultur nur in zwel Grfibern der Prae-worsk-Kultur belegt: Kruszą Zamkowa (Grab XVII)