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Warszawa), den Fliigeln des Triptychon aus dem polnischen West-karpathengebiete (National-Museum Kraków), welche die hl. Katha-rina und Barbara darstellen, dann den Fliigeln des die Verkiin-digung darstellenden Triptyehons aus Sromowce Niżne, endlich den Flugeln des Triptyehons aus Kamienica Bezirk Bielsko (Schle-sisches Museum Katowice), dessen stilistische Merkmale eben-falls deutlich auf den neusandezer Kiinstlerkreis hinzudeuten scheinen.
2) Aus einer spateren Zeit stammt eine Reihe von Bildern, welche ehemals Bestandteile des Triptyehons waren. Sein mittleres Bild stellt die heilige Sippe dar, die Bilder auf den Innenseiten der Fliigel — die Verkiindigung, Heimsuchung und die Anbetung der hl. drei Kónige, auf den ausseren — die hlgen Florian und Adalbertus, Nikolaus und Stanislaus, Bartholomaus und Paulus. Das letzte Viertel der Fliigel, wahrscheinlich mit der Darstellung der Geburt Christi, ist nicht erhalten geblieben. Den Aufsatz bil-dete das Bild mit dem hl. Johannes dem Almosengeber. Das Triptychon zu Racławice, welches gotische Elemente mit den schon neuen Renaissanceelementen yereint, stammt aus dem Anfang des XVI. Jhrhdts (gegen 1511). Es war seinerzeit der Hauptaltar der Kirche zu Racławice Olkuskie. Es schlieCt sich eng einer Reihe der Denkmaler unserer Zunftmalerei dieser Zeit an, insbesondere an die Bilder des krakauer Kiinstlerkreises. Ganz deutlich ist hier der Zusammenhang mit dem Triptychon zu Bodzentyn sichtbar, mit dem, die hlgen Andreas, Nikolaus und die hl. Katha-rina darstellenden Bilde aus Tymowa (National-Museum Kraków), dem Triptychon aus Korzenna (National-Museum Kraków), mit den Bildern der hl. Sippe aus Gosprzydowa (Diózesan-Museum Tarnów), aus Zarzecze (Schlesisches Museum Katowice) und zu Proszowice (dortige Pfarrkirche). Andererseits bemerken wir in dem Triptychon zu Racławice einen deutlichen EinfluB des Altars des hl. Johannes des Almosengebers in der Kirche der hl. Katharina zu Kraków. Das mehrmalige Vorkommen in unserer Kunst der Darstellung dieses Heiligen (das Bild im Diócesan-Mu-seum zu Kielce, in den Pfarrkirchen zu Czulice, Szydłowiec, Lipnica Murowana und Racławice Olkuskie) beweist, daB sein, zu uns aus Ungarn yerpflanzter Kultus, zu jener Zeit in sudwestli-chem Polen yerbreitet war.