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der Ehrerbietung hatte man ihn abgelegt. Das geht deutlich aus dem Rat hervor, den der kluge, welterfahrene Vater seinem Sohn im ,Konigsspiegel' gibt. Er sagt dort namlich: ,Aber ohne Mantel sollst du vor den Konig treten', und an einer anderen Stelle auGert er, daG hófische Manner iiberhaupt immer ihren Mantel ablegen, bevor sie dem Herrscher gegenuberstehen, und dafi ein Tolpel sei, wer diesen Brauch nicht kenne. — Zur Zeit der Fruhgotik verlor der Mantel jedoch seine Bedeutung.

Wie schon gesagt, wurde der Rock zum dominierenden Kleidungsstiick. Aber ein Rock geniigte nicht mehr, man verdoppelte ihn gewissermaGen zu zwei langen Rocken, von denen der obere keine Armel hatte (201,203). Surcot oder Sorket hieG dieser obere Rock. Ais Waffenrock wurde er schon sehr friih von den Kriegern getragen (191,192,199,200). Der Mantel versuchte wohl, seine Stellung zu halten (203), und er fand auch in den schlechten Heizungsverhalt= nissen einen guten Bundesgenossen. Mit Pelz gefiittert blieb er im Heim und auch auf der Reise so gut wie unentbehrlich (208,213). Pelzfutter verwandte man iibrigens auch im Oberrock (189) und im kurzeń Schulterumhang (218), wie iiberhaupt das Pelzwerk im Mittelalter ein ebenso notwendiges wie deko= ratives Element der Bekleidung darstellte.    ■*

Dem Ideał der Gotik, dem Langgestreckten, Schlanken, kam die Einfiihrung dieser langen, lose sitzenden Rocke entgegen, die fur beide Geschlechter so voll= standig gleich war, daG es heute manchmal schwer zu unterscheiden ist, ob man auf den Bildern einen Mann oder eine Frau vor sich hat (189,190).

214.) Unter dem aufgebundenen langen Rock sind die Langstriimpfe zu sehen. Der Kapuzenmantel hat sich zu einer Kragenkapuze mit verlangerter Spitze verkleinert. Um 1325. 21$) Dieselbe Kleidung mit aufgeschlagenem Hut. Um 1325. 216) Ritter mit Jagdfalke. Um 1325.

217) Dreifarbige Tracht, Muparti. Um 1325. 218) Hoher, aufgeschlagener Hut und Schulterumhang. Um 1325. 219) Mann in aufgebundenem Rock und haubenartiger Kopfbedeckung. Um 1325. 220) Verheiratete Frau mit Kopftuch und drmellosem Ubergewand. Das Untergewand hat lange, enge Armel. Um 1325.

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