6 EINLEITUNG.
Diese fiinf Fibelgruppen fnllen etwa die zwei ersten Jahrhunderte uns er er Zeilreehnung aus1). Dann ab er triu plot zl ich eine ganz neue Gruppe auf, die \v-ahrsehcinlieh von den in Sudrussland angesiedelten Germanen ausgeht. Es ist dicses die
Gruppe VI: Fibcln mit umgeschlagencm Fuss und ihre nachsten Enluric.klungen (Taf. VII—VIII).
Gleichzeitig mit dieser Gruppe ist
Gruppe VII: Ztceigliederige Armbrustfibeln mit hoheni Nadcl-halier (Tąf. IX).
Diese haben von der sechsten Gruppe die bei ihr vorherrschende zweiglicderige Armbruslkonstruktion entlehnt, sind aber im tibrigen ohne Zweifel Umbildungen von gewissen Formen der Gruppe V.
Endlich sollcn die nordeuropaisehen Formen der ScJieihenftbeln-(Taf. X), die mit den genannten Gruppen nur in Bełreff der Nadel-konstruktion in Beziehung steben, kurz bebandełt werden.
]) Einige Formen der Gruppe V bestehen noch et was langer fort.
GRUPPE I.
{FetHanie: Fig, 14).
Vgl. Hostmann, Darzau S. 72; Hausmann, Grabfunde aus Estland S. 29 f-
Besehreibung1.
Materiał. Gewohnlieh Bronze, selten Eisen (wie Hostmask, Taf. IX, 15).
Grosze. Im allgemeinen 3,5—4,5, selten bis 6 cni.
Form des Bugels. Fuss immer breit, gewohnlieh mit parallelcn Kanten, bisweilen aber gegen das Ende viel breiter (vgl. Fig. 14). Ende meistens geradlinig abgeschnitten. — Hals entweder von gleicher Breite wie der Fuss (Fig. 10) oder viel schmalcr, fast draht-formig; eine Mittelstufe zeigt wohl Fig, 11, wo der Hals nur allmahlich sich verjiingt und einen Grat hat. — Zwischen Hals und Fuss der Knopf, der nur selten sekeibenartig ist; bei einigen Walst oder nie-driger Kamm (Fig. 13).
Federeinrichtung. Der Biigelhals geht allmahlicli in den Spiral -draht iiber (s. Fig. 10, das Detail in der Mi tle oben). Untcre Sehne. Draht fast immer rund. bei Fig. 13 jedoeh flach mit Grat. Windun* gen gewohnlieh 4—6, selten 8—10; im letzteren Fali bisweilen Axe.
Nadelhaiter gewohnlieh ziemlieh kurz, zeigt aber sehr oft ein typologiach inleressantes Rudiment, indem er naeh oben leistenformig bis zum Knopf fortliiuft, Fig. 10; s. auch Bonn er Jahrbiicher XLVI, S. 47, Fig. 0. Bei spiiten Formen wie Fig. 13 fehlt doch diese Leiste
Verzierung. Bei Fibeln mit breitem Biigelhals tragt derselbe gewohnlieh einen gravierlen Perlenstreifen in der Mittp, vereinzelt auch auf den Kanten; so ein Excmplar aus Fuhlsbuttel, das auch einen solcłien Streifen auf der Kante der Bugelseheibe tragt, wohl eine Nachahmung des aufgelegten geperiten Silberdrahtes, welcher dagegen bei dieser Gruppe kaum vorzukommen sekeint1). Sehr ge-
’) Mit Eisendraht. belcgt ist dor Rand der BGgelscheibe bei zwei Fibeln aus Fuhlsbuttel (s. Beilage, I, 1); es ist dies etwas ganz eigentiimliches.