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58 GRCPPE V,

die romische Periode hinein erhalten haben; das konnte man woli! von einem vereinzelten Exemplare annehmen, aber hier sind drei vor-handen und dazu noch ein eiserner Gurtelhaken. Der Fund kann also hochstens bis zum allerersten Anfange der rdmisehen Periode heruntergeschoben werden; sehon in dieser friihen Zeit wiirde also eine Kibel etwa wie Fig. 112 vorkommen. Und es ware wohl nicht ganzlich ausgeschlossen, dass sich dieser Typus direkt aus ein er LaTeneForm ohne Biigelkopf entwickelt. batte; daftir konnte dann auch die erwahnte dreieckige Form des Nadelhalters angefiihrt werden. Eine so einfache Form wie die fragliehe konnie wohl leichl zweimal zu versehiedencn Zeiten und Orten (denn die eigcntliche Fig. 112 gehort ja dem Elbgebiete an) entstanden sein. Aber ein Zug wie die schmale, aus 16 Windungen von feinem Draht bestehende Spirale diirftc in der friihesten romischen Zeit noch unerhort sein; und auch sonst ist es wohl viel wahrscheinlieher, dass hier eine ro-misehe Kibel zufallig infolge Nachbestatlung oder dergl. in eine Brand-grube der La Tene-Zeit hineingeraten ist, zumal die hier vorhandenen eisemen Fibeln der Form nach nicht der- spateren, sondern der mitt-leren La Tene-Periede anzugehoren scheinen. Eine Entscheidung dieser Kragen konnen indessen nur ktinftige Fundę bringen.

Serie 8: Fibeln mit Kamm nur atn Kopf; Fuss brcit abschlies-send (Fig. 120-131).

Fur diese Serie sowie fiir die verwandten 10 und 11 sind die folgenden Lilteraturstelleu zu vergleichen: Hildę brano, S. 169 (Typus I); Tischler, t}r&-berfeldcr S. 198 (nur die Form b'ig. 128-130)-, Yedel, S. 82 ff., 86; Montelius, Sv. Fornm.-fóren. tidskr. IX, S. 202 ff.; Muller, Jernalderen, S. Ki, Nr 98-100.

Diese Fibeln sind ohne Zweifeł aus den unter der vorigen Serie behandelten Fig. 110—111 hervorgegangen. StellL man nebeneinan* der einerseits die Figuren 110 und 121, andererseits eine Fibel etwa wie Fig. 111, aber mit wirklicbem Kopfkamm, und Fig. 120, so muss man gestehen, dass hier nur ein Unlerschied vorliegt: der Fuss schneidet bei den Fig. 120 und 121 scharf und breit ab und setzt sich nicht unter-halb des Nadelhalters tort. Es ist dies offenbar nur ein weitcrer Scliritt in der neucn Geschmacksrichlung, die die kraftigere Proii-lierung aufgiebt. Schritt fur Sohrltt kann man dann die Weilercht-wicklung der Serie verfolgen: immer kiirzer und breiter werden die Formen, bis man endlich zu den sehr eigenliimlichen »gewdlbten» Fibeln Fig. 12H—1H1 gelangt. Die immer zunehmende Breile des Kopf-kammes und die immer starkere Aussehweifung des Fussendes sind dabei auch sehr charakteristisch. Bctreffs der Einzelheiten soli folgeti-des hervorgehoben werden (vgl. Beilage /, "21),

Bei den friiheren scbmaleren Exemplaren, Fig. 120—125, kann die Oberseite des Biigels yerschiedene Gestaltungen zeigen. Oft ist sie gewolbt, Fig. 120, 123, 124, wobei der Fuss yielfach, wie die letzt-genannte Figur zeigt, nach den Seiten zu ausgekeiilt ist. Bei ande-ren ist sie flach, in welehem Fallc die Aussehmucknng mit silbernen Schniiren und Flechten, wovon Fig. 121 ein hiibschcs Beispel liefert, wohl Regel war, obgleich sie natiirlich jetzt seiten erbalten ist. ver-einzelte Fibeln mit flachem Biigel zeigen wie Fig. 122 in der Mitte eine sehwaehc Querleiste, wohl eine Erinnerung an den Bugclkamm. Andere hierhergehorige Fibeln haben wiederum einen scharfen Grat, so dass der Durchschnitt des Biigels dreieckig ist (s. jn der Beilage an mehreren Stellen). Dreifach facettiert ist die Oberseite des Biigels bei einigen in den russisehen Ostsccprovinzen gefundenen Exemplarcn (z. B. Rigaer Ausstellungskatalog, Taf. IV, 11—13) sowie bei der yereinzelten oslprcussischen Form Fig. 125, die sehon einen spateren Charakter aufweist: Hulse und scharf abgegrenztes Fusssliick ’). Der Kopfkamm dieser friiheren Fibeln ist gewohnlich schmal und oft sehr boeh; bei Fig. 120 und 121 zeigt er noch die alte Yerzierung mit geperlten Drahten. Irn allgemeinen sind diese Fibeln noch eingliechr derig mit Haken oder umgelegter Sehne1): doch zeigt sich bei For-men wie Fig. 124 sehon die zweigliederige Konstruktion. Eine Hulse kenne ich auf dieser Stufe nur bei der spaten Fig. 125. Die liv-est-lfindischen gehen wie alle dort eingebiirgerten Formen bald zur Char-nierkonslruktion iiber. Gewohnlich sind die hierhergehorigen Fibeln aus Brome; die eisernen haben meistens das Aussehen von Fig. 123, mit zahlreichen Querfurchen fur die Aufnahme von Silberdrahten, genau wie bei der unter Gruppe TV behandelten Form Fig. i fi.

Unter den spateren Formen der Serie ist erstens die in Fig2.126 yerąnschaulichte herauszunehmen. Dieselbe hat einen schlichten, sehr breiten Biigel, dessen Oberseite enlweder gewolbt, dreifach facettiert oder ganz tłach ist. Der Kopfkamm ist breit und niedrig; bei dem abgebildeten Exemplare hat er dieselbe Verzierung von silbernen Flechten und Schniiren wie Fig. 121. Andere hierhergehorige Fibeln. he-sonders eiserne — denn solehe sind bei dieser Form reeht haufig --zeigen (auch am Biigel) Reste von Belag mit ges tan/, len Silberbleehcn,

1

> Beide Yorrichtungen wahrscheinlich bei einein Rondsener Esemplnre; s. elie Beilage.

2

]) Das Original dieser Fibel zeigt auch einen ręichen Belag von gestanztern . Blech wie bei den sp&teren Formen.


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