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her; die letztere ahnelt sonst mehr der Fig. 160. Eine bei Wetzlar in Hessen gefundene Fibel wie Fig. 158 darf wohl auch eher dem nordeuropaisclien ais dem provinzialrómischen Gebiete zugezahlt wer-den. Im Norden fanden sie sich vereinzelt auf den drei grossen Ostseeinseln Bornholm, Oland und Gotland (auf den letzteren die Form Fig. 159), wahrscheinlich auch auf Funen1) und in Livland.

b) For men mit ziceigliederiger Armbrustkomtruktion, -) (cg l

Beilage 1, 29).

Wie .schon angedeutet, konnen wir die Entstehung dieser Formen in Sudrussland verfolgen. Die dort zahlreich vorhandene Form Fig. 157 hat im iibrigen ganz denselhen Charakter wie die unter a) be-handelten Fig. 156, 156 a, a ber ibre Spirale bestdht aus einem be-sonderen Stiick und ist um eine Axe gewickelt, die durch dashiilsen-formig umgebogene obcre Bugelende gphalten wird (in der Figur nicht ganz deutlich); wie bei der vorigen Serie ist indessen die Spirale fortwahrend ganz kurz und hat nur 3—4 Windungen. Bei anderen, jedoch scltenen sudrussischen Exernplaren von derselben Konstruktion findet man eine langere Spirale, aber diese zeigen auch in der Bezie-hung eine jiingere Form. dass sie nur einen ziemlich schmalen Schlitz zwischen Fuss und Nadelfalz haben, wie bei Fig. 161 etc ; und da-mit sind wir schon zu der in Nordeuropa gewdhnlichen Form der Armbrustfibeln m. u. F. gelangt. Ja, es kommen in Sudrussland auch Fibeln vor, bei denen die Kanten des flachen BUgels in der bei Fig. 162 ersiehtlichen sehr charakteristisehen Weise gekehlt sind, eine Verzierung, die bei den nordeuropaisclien Fibeln dieser Serie ausserst o fi. vorkommt und bei den aus ilmen entwickelten Formen sehr lange fortlebt; noch bei so spiiten Typcn wic Hildebhand Fig. 179, 183 sieht man Spu»*en davons). — Auch die sonst hauptsachlieh in Ost- und Westpreussen vorkommende eigentiUnliche Konstruktion, die Fig. 168 uns zeigt, und die darin bestebt, dass die eigentliche Spirale ganz kurz ist, die Axenenden dagegen sehr verlangert und mit Draht in Nachahmung einer wirklichen Federspirale umwickelt sind — auch diese Eigentumlichkeit kommt schon bei siidrussischen Exemplaren vor, und zwar, wie es scheint, in ciner ursprunglicheren Form, in- 1 2 dem der Mittelbnopf fehlt. — Aus Sfidrussland stammt weiter das Original von Fig. 172, wo das zuruckgebogene Stiiok nieht in einen Draht auslauft, sondern in ein kurzes bandformiges Blech, das iiber den Biigel nur einfach gebogen ist; eine schwaehe Querfurche soli die Tauschung bewirken, dass auch hicr Drahtumwicklung vorliegt, Ks is dies ebenfalls ein Zug, der bei nordeuropaischen, vor allem o?t-preussischen Exemplaren wiederkehrt; s. hiertiber Tischlkr, Graber fełder S. 204, Nr 40 ff. — Auch einige Fibeln, die ahnlich wie Fig. 167 ausgeschmuckt sind, liegen aus dem sudrussischen Fundgebiete vor (s. weiter die Beilage).

Folgen wir jetzt den Ar mbrusi fibeln m. u. F. naeh dem Westen, so wollen wir zuerst die Form Fig*. 160 erledigen; diese ist ausge-zeiehnet durch eine sehr weite, aber nicht dreieckige OfTnung zwischen Fuss und Nadelfalz sowie durch einen breiten Aachen Biigel, der ober-halb der Umwicklungsstelle und ain Fussende rechteckig abschliesst und gewohnlich mit reichen gravierten Verzierungen versehen ist. Diese Abart ist deswegen sehr interessant, weil sie sich eigentlich nur in Griechen-land (Dodona, Olympia), Dalmatien und Italien fand und die einzige in diesen Landem vorkommende Form der Fibeln m. u. F. ist; sie ist somit eine lokale Nebenform, die wohl aber nicht den oigentlichen Bewohnern jener Lander, sondern den dort hingekommenen Goten angehort bat3).

Die gewdhnlichste Form dieser Serie ist dagegen diejenige, von der die Fig1. 161—162 Proben geben. Die hierhcrgehorigen Fibeln schwanken nur etwas in der Form des Bogens, der entweder wie bei den Figuren stark kniełbrrnig ist, was besonders bei den dstlicli gefundencri vorkommt, oder auch halbkreisfórmig (vgl. Fig. 166—161Beri. Ausst.-Album Sect. I, Taf. 9, 405); der Durchschnitt ist rund, halbrund, dreieckig, oder sie zeigen die schon besp2’ochene eigentiimliche Facettierung der Fig. 162; nur ganz selien ist der Bogen ganz platt oder auch scitlich zusammengedrflckt, hoch und dtinn, wie bei der eben citierten Abbitdung des Berbner Ausstcllungs-Albums. Dieses letzte Exemplar ist aus Eisen, was nur ganz selten vorkommt; etwras haufiger dtirften silbeme Esemplare sein; die aller-meisten sind aber aus Bronzt.

Betrachten wir die lokale Yerbreitung dieser Form — abgcsehen von dem schon besprochenen sudrussischen Gebietc — so kommt sic -erstens recht haufig in dem zu der jetzt iraglichen Zeit nicht melir rSmischen Siebenbtirgen vor, hingegen nur sparlich in den rumischen Ftmdorfen der Donaulander (jedocb siidlich bis Aquileja) und noeti

1

M Wovon jedenfalls die Fig. 173 mit geschlosseuor Nadelscheide herrrihrt.

2

) Ein paar Exemplare zeigen eingliederige Armbrustkonstruktion; s. die Beilage unter lingarn und Schlesien.

5) Diese eigentUmliche Facettierung ist iiberhaupt fur die jiingere riimische Pcriode charaKteristisch; man findet sie ungemein haufig auch bei Schnallen, Itiemenzungen u. s. w.; s. z. B. die Abbildungen in Engelhard! s Werken iiber die Moorfnndt.

3

’) TMerkwiirdig isl das Yorkommen einer der Fi;/. 160 sehr alinlichen aber Wahrscheinlich anders konstruierlen Fi bel bet Reckimi in WesLfalen; s. Bot-lagę I, 28.


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