049

049



7 fi GRUPPE VI.

lier; die letztere ahnelt sonsf mehr der Fig. 160. Eine bei Wetzlar in Hessen gefundene Fibel wie Fig. 158 darf wohl auch eher dem nordeuropaischen ais dem provinzialromischen Gebiete zugezahlt wer-den. Im Norden fanden sie sich vereinzelt auf den drei grossen Ostseeinseln Bornholm, Oland und Gotland (auf den letzteren die Form Fig. 159), wahrscheinliclt auch auf Fimen1) und in Livland.

b) For men mit ztceigliederiger Armbrustkomtruktian-) (cg l Boi lagę 1, 29).

Wie .schon angedeutet, kbnnen wir die Entstehung dieser Formen in Sudrussiand verfolgen. Die dort zahlreich vorhandene Form Fig. 157 hat im librigen ganz denselben Charakter wie die unter a) be-handelten Fig. 156, 156 a, aber ihre Spirale bestdht aus einem be-sonderen Stiick und ist um eine Axe gewickelt, die durch das halsem for mig umgebogene obcre Bugelende gphalten wird (in der Figur nicht ganz deutlich); wie bei der vorigen Serie ist indessen die Spirale fortwahrend ganz kurz und hat nur 3—i Windungen. Bei anderen, jedoch scltenen siidrussischen Exernplaren von derselben Konstruktion findet man eine langere Spirale, aber diese zeigen auch in der Bezie-hung eine jiingere Form. dass sie nur einen ziemlich schmalen Schlitz zwischen Fuss und Nadelfalz haben, wie bei Fig. 161 etc ; und da-mit sind wir schon zu der in Nordeuropa gewdhnlichen Form der Armbrustfibeln m. u. F. gelangt. Ja, es kominen in Sudrussiand auch Fibeln vor, bei denen die Kanten des Aachen Bugels in der bei Fig. 162 ersiehtlichen sehr charakteristisehen Weise gekehlt sind, eine Verzierung, die bei den nordeuropaischen Fibeln dieser Serie ausserst o fi. vorkommt und bei den aus ihnen entwickelten Formen sehr lange fortlebt; noch bei so spaten Typcn wie Hildehrand Fig. 179, 183 sieht man Spimen davons). — Auch die snnst hauptsacblieh in Osi- und Westpreussen vorkommende eigentiunliche Konstruktion, die Fig. 168 uns zeigt, und die darin bestebt, dass die eigentliche Spirale ganz kurz ist, die Axenenden dagegen sehr verlangert und mit Draht in Nac.hahmung einer wirklichen Federspirale umwickeH sind — auch diese Eigentumlichkeit kommt schon bei siidrussischen Exemplaren vor, nnd zwar, wie es scheint, in einer urspriinglicheren Form, in-

M Wovon jedenfalls die Fig. 173 mit geschlosseuor Nadelscheide herrtihrt.

2) Eia paar Exempiare zeigen einglicderige Armbrustkonstruktion; s. die Beilage unter lingarn und Schlesien.

5) Diese eigenttimliche Facettierimg ist iiberhanpt fur die jungere rOmische Periode char&kceristisch; mail findet sie ungemein haufig auch bei Schnallen, lliemenzungen u. s. w.; s. z. B. die Abbildungen in Engelhard'! s Werken uber die Moorfundt.

dem der Mittelknopf feblt. — Aus Sudrussiand stammt weiter das Original von Ftg. 172, wo das zuriickgebogene Stiick nieht in einen Draht auslauft, sondern in ein kurzes bandfórmiges Blech, das uber den BGgel nur einfach gebogen ist; eine schwaehe Querfurche soli die Tauschung bewirken, dass auch hicr Drahlumwicklung vorliegt. Ks is dies ebenfalls ein Zug, der bei nordeuropaischen, vor allem ost-preussischen Exemplaren wiederkehrt; s. hieriiber Tischler, Graber felder S. 204, Nr 40 ff. — Auch einige Fibeln, die ahnlich wie Fig. 167 ausgeschmuekt sind, liegen aus dem siidrussischen Fundgebiete vor (s. weiter die Beilage).

Folgen wir jetzt den Armbrusifibeln m. u, F. naeh dem Westen, so wollen wir zuerst die Form Fig\ 160 erledigen; diese ist ausge-zeichnet dutch eine sehr weite, aber nicht dreieckigc Offnung zwisehe.ti Fuss und Nadelfalz sowie durch einen breiten flachen Bugel, der ober-halb der Umwicklungsstelle und arn Fussende rechtec-kig abschliesst und gewohnlich mit reichen gravierten Verzierungen versehen ist. Diese Abart ist deswegen sehr interessant, wTeil sie sich eigentlich nur in Grieohen-land (Dodona, Olympia), Dalmatien und Italien fand und die einzige in diesen Landem vorkommende Form der Fibeln m. u. F. ist; sie ist somit eine lokale Nebenform, die wohl aber nicht den oigentlichen Bewohnern jener Lander, sondern den dort hingekommenen Goten angehort hat1).

Die gewóhnlichste Form dieser Serie ist dagegen diejenige, von der die Fig1. 161—162 Proben geben. Die hierhergehorigen Fibeln schwanken nur etwas in der Form des Bogens, der entweder wie bei den Figuren stark knietorrnig ist, was besonders bei den dstlicli gefundenen vorkommt, oder auch halbkreisfórmig (vgl. Fig. IGG—l&i, Beri. Ausst.-Album Sect. I, Taf. 9, i05); der Durchschnitt ist rund, halbrund, dreieckig, oder sie zeigen die schon besprochene eigeńtiimliche Facettierung der Fig. 162; nur ganz selten ist der Bogen ganz platt oder auch scitlich zusarmnengedruckt, hoch und dtinn, wie bei der eben citierten Abbitdung des Berliner Ausstcłlungs-Albums. Dieses letzte Exemplar ist aus Eisen, was nur ganz selten vorkommt; etwus haufiger dtirften silberne Exemplare sein; die aller-meisten sind aber aus Bronzt,

Betrachten wir die lokale Yerbreitung dieser Form — abgcsehen von dem schon besprochenen siidrussischen Gebiete — so kommt sic erstens recht haufig in dem zu der jetzt fraglichen Zeit nicht melir flpmischen Siebenbtirgen vor, hingegen nur sparlich in den rdmisclien Futidorteił der Donaulander (jedoch siidlicb bis Aąuileja) und noeh

') Merkwiirdig isl das Vorkommen einer der Fij. 160 sehr alintichcn aber Wahrscheinlich anders koiislruierten Fi bel bet Reckum in Westfalen; s. Brd-,afie I, 28.


Wyszukiwarka

Podobne podstrony:
la GRt!lJPE VI. her; die letztere ahnelt sonst mehr der Fig. 160. Eine bei Wetzlar in Hessen gefunde
86 GRUPPE VI, Nadelhalterform der Fig. 185, die ganz dieselbe rahmenartige Mittel-stufe wie bei den
86 GRUPPE VI. Nadelhalterform der Fig. 185, die ganz dieselbe rahmenartige Mittel-stufe wie bei den
88 GRUPPE VI.b) Die provirmałr6inisden For men]). Wir haben sehon oben auf die Form Fig. 187 hingede
hira 9(lekcja 9 ra,ri,ru,re,ro) va -N b b Ly <( fi rakuda vi ił- l)
8V GRUPPE VI. dritten Jahrhunderts nieht rmr von den Denaren, sondern in vollig gleicher Weise audi
X X SACHSEN. Gruppen II—IV". Gruppe V. Gruppe VI: m. u. F. Gruppe VI: aoderc. Gruppe
Wyklady09 TCf(t] - Jjli) = k,ffU-T0) INHgcTń 2 OpoŻKIFKlFM y(fi ti),3 ’Vi. I I I V. ____K J-
82 tat 0.11 m’ Am 25.VI betrug die Oberflache 206 m2, die Ufer-lange 91 m, Am 1,VII betrug die Flach
72588 pg54 Vetana je 1 f.M. um die linkę M arbeiten. Die letzte Verbindung am Rd.-Ubergang (= S
DSCN1997 "<2 feoka isotcc <On«/ ctffói cC^ jednouĄA.fi 0W1i^vi Om Ka   &n
«- u ;r#A /i f iii# • v It «♦ «;/fi *: l I fpf# VI u • • Dfw« Fi IMlIf

więcej podobnych podstron