einer Kopfdarstellung entwickelt skh schlieBlich ein bloBer Buckel - ein Charakteristikum, das wir schon jus Gallien und jus der boischen GoldprSgung ken-nen); auf der Ruckseite befindet sich der Kegel-stumpfreiter (1280 ff.). Auch hier wird das Silber immer schlechter und endet schlieBlich In einer rei-nen AE-Pragung.
In der Nordwestecke des ostkeltischen Pragebe-reiches kommt der sogenannte Honter-Typ vor, eine Tetra drachmę, die zu einem Zeuskopf mit Bimen-scheitel hinten einen einarmigen Reiter zeigt, dessen Pferd auf dem Hals mit einer in den Pragestempel eingravierten Kontennarke verziert ist (1300 ff.). Die weiterentwickelte Variante verdeutlicht, dafi dann aus dieser mitgepragten Einstempelung eine Art Wulst entsteht (1318 fj.
Bei dem ebenfalls in diesem Gebiet anzutreffen-den Audóleon-Typ hat die Hauptgruppe vome einen bSrtigen Zeuskopf mit einem turbanartig aussehen-den Loibeerkranz, der Revers ist nach dem der Tet-iadradunen des Paionenfursten Audoleon (315-286 v. Chr.) gestaltet, wie auch die - freilich schon von Anfang an falsch wiedergegebene - Legende beweist (1320 ff.). In der Folgę tneten auf beiden Sei-ten starkę »Verwiiderungen" auf. Eine ebenfalls in dieser Gegend erzeugte kleinere Gruppe hat zum Te3 neue Reverse: Bei einem armlosen Reiter findet man uber sonem Kopf zwei Stri che (1328 f.); Unter-gruppen zeigen ein Dreiecksomament (1331) oder einen Dnózadc (1332 ff-; Abb. 46).
Im Westen dieses Gebiet es (in Nordwestungam, in der Sudslowakei) taucht auf einem „Zeuskopf" wieder einmal der verkehrte Loibeerkranz auf, der diesmal sehr demjenigen auf der Audoleonvorder-seite ahnelt; der Reiter der Ruckseite hat ein mon-dahnliches Gęsich t (1336 f-). Der Arabeskenlocken-Typ hat seinen Nam en von der machtigen, maan-derartigen Locke bekommen, die hinter dem Ohr des Zeuskopfes angesetzt ist (1338 ff-)- Der Typ mit dem Audoleonmonogramm ist am engsten mit den Tetradrachmen dieses Herrschers v erb und en. Mit-unter bekommt dieses Monogramm sogar eine anthropoide Gestalt (1343 ff.; Abb. 47), die aber spa-ter von einem groBen Triskeles abgelost wird <1350 ffj.
Beinahe schon EigenprSgimgen steli en die fol-gsnden beiden Typen dar Der Zopjreiter zeigt zu einem Zeuskopf, dessen Schnunbart in einer Volute endet einen Reiter mit beinahe weibłichen Attribu-ten (Brusten?), sein Heim weist einen doppelten Schweif auf (1358 ffj. Beim Vogdrater - der mit dem eben erwihnten Zopfreiłer verwandt ist - sitzt hinter dem Reiter auf der Pferdekmppe ein kleiner Vogel (1369).
Die Gegend westlich der Donau wird von den Ungam ais (ipestliches) DCittalul bezeichnet. Dort taucht im sogenannten E-Typ der Halbmondreiter
auf: Vome ist ein bartiger Zeuskopf zu sehun, dessen Lorbecrkranz aus Hohlblattern gestaltet ist; hinter dem wiederum armlosen Reiter wird entwe-der eine Mondsichel (1370 f.) oder ein Doppeltris-keles (1372 f.) dargestellt. Der Vollsttindigkcit hal-ber seien noch der Reiter mit den Stachelhaaren (1374) und der mit der langen Nase (1375 f.) angefiihrt. Mil der ebenfalls hierher gehdrenden Zickzackgruppe kommen wir wieder auf die Typen mit mehr oder weniger deutlichen Legendenresten zurtlck - die vom Stempelschneider nicht mehr verstandenen Buchstaben werden hier ais Zickzacklinie dargestellt (1377 ff.).
Die sogenannten Typen des Burgenlandes bilden eine eigene, untereinander verwandte, aber sonst beinahe isolierte Gruppe. Ihr Hauptcharakteristi-kum ist der bartloso Miinnerkopf mit einem Perl-kranz im Haar und ein mehr oder weniger schwach gezeichneter Reiter; die Fiifie seines Pferdes sind durch eine Art Punkt-Kette miteinander verbunden. Nach dem Grundtyp (1387; Abb. 49) sind es vor altem die nach einem Schatzfund aus dem Jahre 1910* so benannten Kroisbacher (heute heiBt der Ort Fertó Rakos bei Sopron), die den Typ charakterisie-ren. Zwei Serien gibt es davon, die eine mit dem Philippsreiter (1388 f.; Abb. 48) und die andere mit einem Reiterstumpf (1390 ff.) im Revers.
Der ebenfalls nach einem Schatzfund bezeich-nete Velemer Typ bringt zu einem bartlosen Kopf in einem Dreifachperlkranz auf der Vorderseite im Revers einen Reiter mit Punkthaaren, aus denen in der Folgę ein Punktkranz entsteht (1398 ff.); Fund-orte dieses Typs waren Velem St. Veit (= Velems-zentvid)** und schlieBlich auch Guttenbach (1927)“®. Eine Variante mit Gesichtsrand (1406) soli ebenso erwahnt werden wie die Tatsache, daB der slowakische Typ auf der Ruckseite entweder einen Reiter oder an seiner Stelle bloB einen Kreis hat (1408 ff.).
In der Gegend des sudlich vom Plattensec gele-genen heutigen Kaposvdr befand sich die Heimat der sogenannten Kapostaler PrSgungen. Sie scheinen offenbar relativ spat eingesetzt zu haben und wur-den in Tetradrachmen, Drachmen und Halb (?)-Drachm en ausgebracht, wobei sie in gutem Silber begannen und letztlich in reinem Kupfer endeten (1413 ff.; Abb. 50). In Szalacska101 entdeckte man nicht nur einen riesigen Hort dieser Miinzen, son-dem auch drei dazu passende Pragestempel und schlieBlich sogar eine Anzahl roher, unbcpragter Schrotlinge. Ausgangspunkt ftir die schrittweise eigenstandiger werdenden Darstcllungcn war fur die Vorderscite wieder der Zeuskopf, der allerdings einen Lorbecrkranz aus Hohlblattern erhalten hat und dessen Barthaarc sehr zottelig geworden sind; der Reiter auf der RUckseite hat Stachclhaarc und sitzt auf einem Pferd, das einen vogelschnabe!arti-
Abb. 47: Kat-Nr. 1344
Abb. 50: Kat-Nr. 1413