„surcot“ mit Armeln, nach dem Codex Manesse, Tafel 95: „Der Hardegger"
auf. Allerdings wurde er auf dem Riicken ge-schniirt. AuBerdem war das Rockteil kiirzer und abseits der Hiifte beidseitig geschlitzt. Auch die Hangearmel waren weniger lang ais beim weibli-chen Gegenstuck (vgl. Abb. 4, s/w-Tafel II).
Der mannliche surcot kam wie der weibliche in verschiedenen Varianten, d. h. in unterschiedli-chen Liingen, mit rundem oder V-formigem Hals-ausschnitt und sowohl mit ais auch ohne Armel vor. Die Armel konnten von unterschiedlicher Lange und Form sein: ganz, halb- oder dreiviertel;
eng, weit oder trichterfórmig. Im Gegensatz zum weiblichen surcot war der mannliche meist in der Mitte bis in den Schritt hinauf geschlitzt. Zusiitz-lich konnte er auch Seitenschlitze aufweisen, die manchmal mittels Knopfen verschlieBbar waren100. Fur die armellose Form war wie bei den Frauen altcrnativ auch die Bezeichnung suckenie im Gebrauch. Der surcot wurde meist ungegiirtet getragcn. Da der Giirtel ais Trager von Giirtelta-sche und Messer aber utwerzichtbar war - schlieB-lich gab es in der Kleidung keine Taschen - wurde er wahrscheinlich unsichtbar unter dem Uberrock angelegt. Es gibt aber auch Abbildungen, die den Giirtel auf dem surcot zeigen.
Die Manessische Liederhandschrift zeigt mehr-fach eine, offenbar recht haufige Form des surcot, bei dem die langen, zum Handgelenk hin enger werdenden Armel nur ani oberen Schulterrand festgenaht sind, so daB man die Arnie unterhalb durch das halboffene Armloch herausstrecken
35