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10 Vorfubrung des Spinnens
wenig, diesen wichtigen Bestandteil des damaligen Lebens zu erfassen. Samen von kukiviertem Flachs fehlen vorerst in den makrobotanischen Komplexen auf unserem Fundort. Andererseits waren die groSen Schafherden gewifS eine gule Grundlage filr dle Gewinnung von Wollgarn.
Tonwirtel — die Schwungkórper der Spindeln - verschiedener Formen und GróBen gehOren zu den gźlngigen Funden in den Siedlungen von Mara. Ihre hauptsiichllch in alieren Siedlungshorizonten auffallige GróSe hing wahrscheinlich von der Starkę des gezwirnten Games ab. Verelnzelt kam in der Wirtelóffnung auch ein Stlick der verkołil-ten, aus einem hanen Eibenast geschnitzten Spindei zum Vorschein (Taj. /.• 13). HSufig kommen auch Tongewichte vor, dle man zum Spannen des Gams der Kette des Webstuhls, der wohl Bestandteil eines jeden Haushalts war, verwendete. Oft befanden
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11 In einem friibka iserzeitlieben Hans freigelegte
Webstublreste (Webgewicbte)
sich die Gewichte noch in der ursprunglichen Lagę, so daB es móglich war, die Breite des Webstuhls und seinen Standort im Raum zu bestimmen. Im niedergebrannten Haus aus dem 1. Jh. n. Chr. in der Siedlung II standen 26 solche Gewkrhte an der Hauswand (Abb. 11). Das Endprodukt - das Gewebe - blieb nur ausnahmsweise erhalten, so ais Negativabdruck auf dem Bruchstuck eines Bronzegegensiandes in der Opferefcłtte und auf einem der GefaSe im Tópferofen. Dieser zufallig abgedmckte Stoff war aus feinem Garn in einfacher Leinwandbindung, d. h. in regelmaBigem Wechsel der Gamę der Kette und des Schusses gewebt. Das Endprodukt des Web- und Nihprozesses war die Kleidung. AuSer den Metallteilen ist uns von der Tracht fiist nichts bekannt, auch wenn wir uns nach den in nordischen Mooren fast vollkommen erhaltenen Textilien oder den keltischen Plastiken und der Beschreibung der keltischen KJeidung bei Autoren der Antike eine gewisse Vorstellung von der zeitgenóssischen Kleidung machen kónnen. Unsere Grabungen ergaben verschiedene Arten von Bronze- und Eisennadeln, die nian