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17), 174- Modisdie Minnerkleidung des 14. Jahrhunderts in Iłalien und Deutsdiland: Sthedce, kurzer Mentel und Gugel ■ Aussdinitt aus einem tresko in der Spanisdten Kapelle in 5. Maria Nmella in Florenz, mdi 1)6)Sdtetke mit tiefsitzendem Gurtel und kurzer Mantel ■ Aujlenscitc vom Grabower Altar, 1)79—1)8) ■ Hamburg, Kunsthalle

einbiiSte, iibernahm es jedoch eine neue, rein praktische Funktion: Um den Beinlingen einen festeren Halt zu geben — und bei der Kurze der Schecke war ihr guter Sitz fur den modiscłi gekleideten Mann eine Notwendigkeit — wurden diese nicht mehr an der Brudie, sondem am Wams angenesteit. Je kurzer der Rock wurde, um so langer mufiten die Beinlinge werden, so daS es sdilieSlich nur noch eine Frage der Zeit war, bis sie an ihren Obertcilen zur Hose verbunden wurden.

Trotzdem wurden im 14. Jahrhundert stets neben der modischen Schecke audi lange Ge=

1!r: wander getragen. Vor allem die Geistlidikeit behielt weiterhin ihre lange Kleidung bei, dodh (anden sogar hiet die neuen Moden Eingang, wie sidi iiberbaupt die Lebensformen und mit ihnen die Kleider vieler Klerikcr im Mittelalter kaum von denen der Laien untetsdiicden. »Sie gehen einher in engen und knappen Kleidern, die sie nur mit Sdiwie= rigkciten anziehen, und so kurz sind dieselben, daS von ihnen kaum die Kniee und die Unterschcnkel bedeckt werden*, hciBt in einem 1337 auf der Kólner Synode gegen

den Luxus der Geistlichen gerichteten Kanon. Der Prirsfrrornnt hielt indessen unvetan-dert an den bereits aut die antike Tradit zurikkgehenden traditionellen langen Gcwan= dem fest (sieheS. 151). Das gilt ebenfalls fur den mit dem Priesteromat eng yerbundenen Herrsdieromal (siehe S. 148). Audi die Angehdrigen der gelehrten Berufe, die »gens de robec, wie sie in Frankreidi genannt wurden, trugen lange Gcwander; die aus den jetzt in den Stadten erbliihenden Universitaten hervorgehenden Arzte, Richter und hohen Magistratspersonen hatten mit der Obemahme ihrer ursprunglich nur von Kterikern ausgeiibten Berufe audi dereń Tradit iibernommen und diese zur Amtstradit erhoben, womit sie Wiirde und Bedeutung ihres Amtes unterstridien. Die langen Gcwander haben sich ais Talar der Richter und Anwalte und in der Reprasentationskleidung der Univer> sitaten sogar bis in die Gegenwart gehalten.

Dodi selbst von diesen Amts= und Wurdetraditen abgesehen versdiw anden die langen Gewander im 14. Jahrhundert nie ganz; so hat vor altem die altere Generation die neuen Moden nur zogemd mitgemadit und weiterhin oft lange beziehungsweise halblange und dabei weite Gewander getragen. Gegen Ende des 14. Jahrhundcrts begannen lange Ge= wander audi modisdi erneut eine Rolle zu spielen; so wurde am franzosisdien Hofe die Houppelande modern. Mit der herkómmlidien Tunika hatte die Houppelande, die bereits zu den Moden des 15. Jahrhunderts iiberleitet, aber auSer der Lange nichts mehr gemein.

175. Jungling mit Schecke, Strumpfhosen und Mantel ■ Joseph und die Frań des Potiphar- Miniatur aus der Toggenburg-Bibel, 1411 ■ Berlin, Staatlidic Museen


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