lich sehr knapp auf die linkę Achsel gelegt und auf der rechtej, durch Schniire oder eine kleine Agraffe zusammengefaBt.
223,224 Ein anderer Mantelschnitt bildete ein Stiick eines Kreisaus. schnittes. Diese Mantel befestigte man durch eine quer iiber dje Brust gehende Schnur so, daB sie nur den Riicken bedeckten. Wieder andere Mantel legte man ganz frei iiber die Schultern und sie bedurften auch in der Tat keiner Befestigung, da sie schon durch ihr nach vorn fallendes Gewicht sich in der ihnen gegebenen Lagę erhielten. Diese Mantel waren im ganzen sehr weit, dabei aber hinten bedeutend kiirzer ais an den Enden.
22/. Sclinabelschuhe. //. Jahrh.
Die Beinbekleidung suchte man so bunt wie móglich zu gestalten; man besetzte sie daher oft mit andersfarbigem, verschieden ge-schnittenem Zeuge. Gegen das Ende des Jahrhunderts kamen auch in Deutschland die bei den Franzosen und Englandern da-mals iiblichen Oberschenkelhosen auf, die man iiber die langen Beinlinge zog.
Die Form und Art der FuBbekleidung hatte sich nicht geandert, doch machte man jetzt die Halbstiefeln betrachtlich hóher. Die Schafte dieser Stiefel waren ziemlich weit und vorn ein Stiick aufgeschnitten. Gegen das Ende des Jahrhunderts wurden die Schnabel an den Schuhen immer kiirzer und verschwanden end-lich ganz. Spater machte man die Schuhe vorn rund und bald darauf, ungefahr seit 1492, sehr breit. Um das Jahr 1480 hatten die Schuhschnabel eine solche Lange erreicht, dafi man sich be-sonderer, hólzerner Unterschuhe bedienen muBte, um sie beim Gehen in ihrer richtigen Lagę und Form zu erhalten.
Die Kleiiliini/ der Frauen
Die Kleidung der Frauen zeigte am Anfang des 15. Jahrhunderts im wesentlichen noch ganz dieselben Formen, die am Schlusse des 14. Jahrhunderts iiblich gewesen waren, denn die Gewander um-sćhlosseń den Oberkorper noch ganz so eng und waren auch meist noch mit engen Armeln versehen.
AuBer den kostbaren Stoffen und Besatzen der Kleider waren es Zaddeln und Schellenbehange, dereń iibermaBige Verwendung die Magistrate auch bei den Frauen auf jede Weise, aber gleich-falls vergeblich, zu verbieten suchten. Denn auch die Frauen hatten die Rander ihrer Kleider zu langen Zaddeln zerschnitten oder damit besetzt; den Giirtel, den Halsausschnitt, ja bisweilen sogar die Enden der Zaddeln pflegte man durch daran gehangte Schellen zu zieren.
Das Unterkleid behielt fast wahrend des ganzen 15. Jahrhunderts
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