Ich bezeichne dahcr jene Seite, auf der sich dieses Bild oder bloB cin Bi <kel befindet, ais Vorderseite. Die Richdgkeit der Bezeichnung der Seite mit dem Muschelbild ais Ruckseite wird dann durch solche Munzen belegt, auf denen zwischen dem Halbmond und der Strahlenseitc des Reliefs in der ganzen Lange der Munze eine teilweise sichtbare geflflgelte Gestalt steht, die den Zusam-menhang der Zeichnung der Muschel mit dem Bild der Athene Alkis aul den andken Munzen nachweist.
AusgangspUńkt fur die eigendiche typologische Analyse ist die Bi sdm-mung der einzelnen Bestandteile auf der Vorder- und der Ruckseite und die Ausarbeitung ihrer Terminologie. Im Rahmen eines jeden Typs wird dan i die konkrete Form oder die Ausfuhrung der einzelnen zeichnerischcn Eleniente, aus denen das Bild besteht, behandelt. Zweifellos liatte der technische Zustand der Stempel und auch die PrSgetechnik an sich grofien Einflufi auf die Gestal-tung der Munzbiider. Das Ziel der typologischen Klassifikation der Munzen aus dem Fund in Stary Kolm besteht einerseits darin, die Veranderungen im Munz-rebef herauszuarbeiten, die aus technischen Grunden entstanden, aber vor al-lem jene Munzgruppen untereinander zu unterscheiden, dereń Bild dur< h be-wuBte Abweichung von anderen Bildern geschaffen wurde.
Auf der Ruckseite der Muschelstatere aus dem Fund in Stary Kolm kommen bloB in gewissen Variationen und mit unterschiedlichen klei nen zeichneris-chen Erganzungen immer dieselben ikonographischen Elemente vor; deshalb kann man bloB 4 Grundformen der Reverszeichnung unterscheiden: 1) Muschel mit stilisierter Figur, 2) Muschel mit oder ohne Strahlen, 3) Muschel mit Kom, 4) Muschel mit Kugelchen. Mehr grundlegende, vom Schópfer der kel-tischen Pragestempel bewufit geschaffene Bildformen weist die Vorderseue der Muschelstatere auf, und daher leite ich von der Zeichnung auf der Vorderseite die Bezeichnung fur den ganzen einschlagigen Typ ab. Eine namentliche Bezeichnung erhielten insgesamt 9 Typ en von Muschelstateren, von denen jeder im Fund aus Stary Kolln mit wenigstens einigen Munzen vertreten ist. Im Fund kamen aber auch weitere, stets nur durch eine Munze vertretene Typen vor.
Maskentypus (Munzen Nr. 1-38)
Den Namen dieses Typs leite ich von einer der móglichen Interpretationen der
E Yorderseite ab;die Grundlagc <l.t< ii hi!<
I- Bucko 1 annahernd in der Form eine.s | Scheitcl zwischcn beiden Schenkeln ab; ■ dcm abgcrundeten Scheitol nach unicn f;. ziemlich realistisch an ein Antłilz v 1 Antlitzform (Nr. 6). Nach dem Umdreht
einigen Munzen in der Zeichnung auf di |
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Staler Nr. 1 Avm |
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(Nr. 1). Das Bild auf den Stateren n |
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den (Nr. 3). An einen Kopf rechtsseitig gest |
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nigen Stateren des Maskentypus auch danr |
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gerundeten Scheitel links auflegen (Nr. 5). |
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ippe I eingestuf- | |
ten Stateren vom Maskentypus kónnen wir |
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: Abnutzung des |
Sluter Nr. 5 Avm |
Pragestempels beobachten, die sich im Yerlust der scharfen Umrisse auf
Munze und einem Schwinden einiger zeichnerischer Details auBerte (Nr. 16). ;
I Auf den Ruckseiten dieser Gruppe sind ahnliche Yeranderungen nicht er-I kennbar. Die ganze rechte Seite des Munzbildes nach der Blickrichtui I, einer sehr komplizierten Zeichnung bedeckt, die in ihrer Gesamtheit an e stehende geflugelte Gestalt erinnert. Der rechte Randteil des Munzbildes \
■ noch durch eine winzige Verzierung eher omamentalen Charakters | (Nr. 17). Die Zeichnung der stilisierten Gestalt ist teilweise auch auf den State-1 i ren der Gruppe II ersichtlich (Nr. 31, 32), wo sich auf der Yorderseite der Munzen beim Dreieckbuckel gleichfalls Antlitze (Nr. 19, 31), insbesondere der rechten Seite des Buckels (Nr. 19, 24, 35), befinden.
Tierkopftypus (Munzen Nr. 39—44).
Die Bezeichnung dieses Typs nimmt Bezug auf die Gesamtform des Buckels aul e der Vorderseite in einer bestimnuen Lagę: hier verleiht insbesondere die inmit-| ten durch eine kurze Querlinie unterbrochene bogenfórmige Rille dem Bild| e den Charakter eines Tierkopfes, wobei die Unterbrechung der Querlinie ais sti- siata- v, 35 lisiertes Auge angesehen werden kann (Nr. 39). Der Zusammenhang dieses | i Typs mit dem Maskentypus ist sowohl in der Gesamtform des Buckels, ais auch I in verschiedenen Details der Zeichnung gut ersichtlich. Man kann daher nicht K. ausschlieBen, daB das Munzbild dieses Typs eine gewisse Phase in der Entwic-E klung des auch zur Pragung des Maskentypus verwendeten Stempels darstellt.
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Stater Nr. 39 Au