26 Startertypen
Schubtrieb-Starter mit elektromotorischer Ritzelverdrehung eignen sich zum Starten gro Ber Verbrennungsmotoren; sie arbeiten zur Schonung von Ritzel und Zahnkranz mit einem elektrisch zweistufigen Einspurtrieb. Die erste Schaltstufe unterstutzt lediglich das Ein-spuren des Starterritzels. Das Ritzel dreht den Verbrennungsmotor jedoch noch nicht durch. Erst in der zweiten Stufe wird unmittelbar vor dem Ende des Ritzel-Einspurweges der volle Erreger-und Ankerstrom eingeschaltet.
Die Bauart der KB/QB-Starter und TB/TF-Starter zeichnet sich dadurch aus, daB der Einruckmagnet zusammen mit den anderen Baugruppen koaxial, al-so in einer Achsrichtung, angeordnet ist.
Typ KB/QB mit DoppelschluBmotor
Aufbau
Das Schnittbild (Bild 55) zeigt den Aufbau eines KB-Starters.
Startermotor: Der Anker des Startermo-tors ist im Antriebs- und Kommutatorla-ger gelagert; er besitzt eine hohle Anker-welle, die zum Antriebslager hin ais Mit-nehmerflansch fur den Lamellenfreilauf ausgebildet ist. Dieser Mitnehmer-flansch ist mit einem Deckel verschlos-sen, auf dem ein Gleitlager zur Lagerung des Starterankers im Antriebslager sitzt. Auf der Kommutatorseite lagert der Star-teranker in einem Gleitlager. Aus der In-nenschaltung (Bild 57) geht hervor, daB neben der ReihenschluBwicklung noch eine NebenschluBwicklung zur Felderre-gung dient. Diese NebenschluBwicklung bleibt bei verschiedenen Ausfuhrungen des Startertyps KB grundsatzlich in bei-den Schaltstufen parallel zum Startermotor geschaltet. Bei weiteren Ausfuhrungen wiederum wird die NebenschluBwicklung in der Vorstufe ais Vorwider-stand in Reihe zum Startermotor geschaltet, urn durch Ankerstrombegren-zung zu einer langsamen Ankerverdre-hung beizutragen. In der Hauptstufe liegt sie parallel zum Startermotor und bewirkt eine Begrenzung der maximalen Starter-drehzahl. Bei QB-Startern dient eine zu-satzliche Hilfswicklung zur Erhohung des Vorstufen-Drehmomentes (Bild 58).
Einruckmagnet und Steuerrelais: Am Kommutatorlager sind ein Einruckmagnet fur das Ritzel und ein Steuerrelais fur die beiden Schaltstufen angeflanscht. Wegen dieser Anordnung muB der Einruckmagnet das Ritzel uber eine Ein-ruckstange, die durch die hohle Anker-welle fuhrt, vorschieben. AuBerdem hat der Einruckmagnet die Aufgabe, uber Auslósehebel, Sperrklinke und An-schlagplatte die Kontaktbrucke des Steuerrelais freizugeben.
Einspurgetriebe: Die Getriebespindel, auf dereń Steilgewinde der Lamellenfreilauf sitzt, lagert in einem Rollenlager im Antriebslagergehause und in einem Na-dellager der Ankerwelle. Eine PaBfeder verbindet das Ritzel mit der Getriebespindel. Der Lamellenfreilauf verbindet oder unterbricht den KraftfluB zwischen Starteranker und -ritzel.
Arbeitsweise:
Die Abbildungen und die Beschreibung der Arbeitsweise beim Ein- und Ausspu-ren beziehen sich auf den Typ KB.
1. Schaltstufe (Vorstufe): Nach dem Ein-schalten des Startschalters flieBt Strom durch die Wicklung des Steuerrelais und durch die Flaltewicklung des Einruckma-gnets. Ais Folgę davon schlieBt das Steuerrelais dann sofort auch den Stromkreis der Einzugswicklung des Einruckmagnets. Der Magnetanker schiebt nun uber Einruckstange und Getriebespindel das Ritzel gegen den Zahnkranz des Verbrennungsmotors. Gleichzeitig wird die (mit dem Starteranker zunachst in Reihe geschaltete) NebenschluBwicklung erregt. Sie wirkt zusammen mit der Einzugswicklung des Einruckmagnets ais Vorwiderstand fur die Starter-Ankerwicklung (bei QB-Star-tern zusatzlich noch die Hilfswicklung). Diese Schaltung begrenzt den Ankerstrom so stark, daB der Starteranker nur ein geringes Drehmoment entwickeln kann und deshalb auch nur sehr lang-sam dreht. In der 1. Schaltstufe wird also das Starterritzel in axialer Richtung vor-geschoben und gleichzeitig langsam ge-dreht, urn ein sanftes Einspuren zu er-móglichen. Das Ritzel dreht den Ver-brennungsmotor jedoch noch nicht durch, weil das geringe Starterdrehmo-ment dazu nicht ausreicht. Falls das Starterritzel infolge ungunstiger Stellung nicht sofort einspuren kann, dreht es uber die Zahnstirnflache des Schwung-rad-Zahnkranzes hinweg, bis der Ritzel-zahn in die benachbarte Zahnkranzlucke einspurt. Bei einer Blindschaltung infolge
Bild 55: Schnitt durch einen Schubtrieb-Starter Typ KB mit elektrisch zweistufigem Einspurtrieb. | ||
1 Getriebespindel 2 Antriebslager |
1 2 3 4 5 67 89 10 11 | |
3 Lamellenfreilauf 4 Anker 5 elektrischerAnschluB | ||
6 Kommutatorlager | ||
7 Steuerrelais |
ii * mm/\ | |
8 Kontaktbrucke | ||
9 Anschlag | ||
10 Sperrklinke | ||
11 Auslósehebel | ||
12 Einruckmagnet 13 Verschlul3kapsel 14 Kommutator 15 Kohleburste 16 Burstenhalter | ||
17 Polschuh 18 Erregerwicklung | ||
19 Polgehause | ||
20 Ritzel |
20 19 18 17 16 15 14 13 12 |