Leder, glatte Innenseite.
Leder, rauhe Aufienseite.
Schuhteile wollen wir uns hier auf die Erlauterung der Sattlernaht beschrdnken, die im Mittelalter zn den be i der Fertigung von Schuhwerk gebrduchlichen Nahtvarianten ge-hórte.
Diese sehr haltbare Naht wird mit zwei Fćiden gleichzeitig ausgefiihrt, die - vereinfacht darge-stellt - jeweils von entgegengesetzter Seite durch das gleiche Loch gezo gen w er den (siehe Abb.).
Die Nćihte verlaufen nach dem Umwenden des fertigen Schuhs an der Innenseite und sind von aufien nicht mehr zu sehen (abgesehen von der eventuell znr Stabi/isierung des Einschlupfes umgenahten Kante - hier fiihrt die Naht dann auch durch das Aufienleder).
Die Lócher fur die Naht werden praktischer-weise mit einer Ahle vorgestochen. Der ver-wendete Zwirn war aus Leinen und gegen iiber-mdfiigen Abrieb undNcifie mit Pech oder Wachs imprdgniert. Ais Leder wurde Ziegenleder bevorzugt, da es gleichzeitig weich und sehr belastbar ist. Es soli te 2 bis 2,5 mm dick sein. Da im Mittelalter das Leder noch nicht aufge-spalten werden konnte, mufi es eine glatte und eine rauhe Seite haben. Beidseitig glattes oder beidseitig rauhes Leder sind Produkte moder-nerer Verarbeitungsmethoden.
Da qualitativ hochwertiges Leder sehr teuer ist, empfiehlt es sich, zundchst einen Schuh aus bil-ligem Leder ais Modeli vorzundhen und zu iiberarbeiten, bis die Pafiform nicht mehr zu beanstanden ist. Dann das Modeli auseinan-dernehmen und die nun korrekt zugeschnittenen Einzelteile auf das “gute” Leder iibertragen.
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