CCI2014050726

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die Funktionelle Aussage der Leder von Bedeutung, gesichert werden. Die Reinigung erfolgte mit Wasser dem ein Desinfek-tionsmittel beigegeben war. Nach der Reinigung wurden alle Teile vermessen und Umrisszeichnungen angefertigt. Offen-sichtlich zusammengehoerende Leder wurden lose zusammen-gebunden, nach Fundorten und Finder sortiert und in Schlaeuche aus Verbandsmull eingelegt. Samit konnten auch Kleinteile wie Eisennaegel nicht verloren gehen.

Da Leider keine Moeglichkeit bestand die Fundę einzufrie-ren, stellte das Aufbewahren der Fundstuecke ohne Sschaedi-gung bis zum Abschluss der notwendigen Versuche gewisse Probleme. Durch den hohen Anteil von benagelten Ledersohlen und Schuhen also einem festen Verbund von Leder und Eisen mussten auch die Anforderungen, die das Materiał Eisen stellt beruecksichtigt werden. Die Eisennaegel sind in einem relativ guten Erhaltungszustand, Dies laesst sich auf die Lagerung mit dem Leder zurueckfuehren, denn Tannine haben konservierende Wirkung auf Eisen. Eine bisher bewaehrte Aufbewahrungsmethode war das Einlegen des Leders in Salzwasser. Das Salz bindet zwar den Restgerbstoff an das Leder, hat aber den Nachteil, dass es das Eisen zu stark schaedigt. Deshalb wurden die Lederfunde in ein Alkohol/Wassergemisch eingelegt.

Die aus der Erde geborgenen Leder sind fast immer schwarz. Eine Schwierigkeit der Konservierung ergab sich aus der Frage ob die vorhandene Schwarzfaerbung bereits auf einer urspruenglichen Einfaerbung beruht, cder zusaetzlich eine Verfaerbung des Leders durch die in den Bodenloesungen befindlichen Metallsalze stattgefunden hat (Eisen-Tannin-Reaktion). Die Frage war deshalb so schwer zu loesen, weil bekannt ist, dass die Roemer mit Eisen verunreinigtes Kupfervitriol mit dem vegetablischen Gerbstoff (Tannin) zur Schwarzfaerbung einsetzten. Auch durch Analysen der Westdeutschen Gerberschule Reutlingen konnte nicht nachgewiesen werden, ob die Schwarzfaerbungen von einer urspruenglichen Einfaerbung stammt. Die Lederproben enthielten 1,1 und 1 ,24% Eisen bezogen auf die wasserfreie Substanz. Der Kalziumgehalt betrug 1,07% bis 1 ,34% und der Magnesiumgehalt 0,16 bis 0,29%. Wenn davon ausgegangen wird, dass die Schwarzfaerbung des Leders durch die Bodenloesung verursacht wurde, kann sie bekanntlich durch Einlegen in einen Gelatbildner wie Titriplex III, oder EDTA, weitgehend herausgeloest werden. Das Leder wird nach einer solchen Behandlung wesentlich weicher und haltbarer.

Aus dem Fund wurde nur das Leder mit einer Benagelung mit Titriplex III behandelt.

Zur weiteren Konservierung mussten die Leder bis zu einer Feuchtigkeit von 20- 14% entwaessert werden. Bei den Versuchen stellte sich heraus, dass mit der stufenweisen Alkoholentwaesserung und gleichzeitigen Rueckfettung der Leder, die besten Ergebnisse erzielt werden konnten. Nach der Entwaesserung wurden die Fundę sehr langsam unter Folie und Fliespapier getrocknet.

Nach dieser Behandlung hatte das Leder einen guten Griff war verhaeltnismaessig reissfest und konnte wieder geklebt und genaeht werden.

Nach der Konservierung erfolgte die Restaurierung. Bereits waehrend der Restaurierungsmassnahmen begann die Auswertung des Fundes, der sich eine ausfuehrliche Dokumentation anschloss. Urn auf alle Ergebnisse dieser Arbeit einzugehen reicht leider die Vortragszeit nicht aus, deshalb moechte ich Ihnen an dem Beispiel einiger Schuhfunde verschiedene Punkte der Restaurierung kurz erlaeutem.

Insgesammt ergab die Restaurierung vier Hauptgruppen von Schuhtypen: Die Riemensandale (Caliga); die sogenannte Carbatina; die Sandale mit Sehenbindung (Solea), und den geschlossenen Schuh (Calceus).

Zum Teil konnten die Schuhe bei der Konservierung schon waehrend des trocknens leicht aufgerichtet werden. On aber eine Rekonstruktion und spaetere Ausstellung der Knoechel-hohen Legionaerssandalen zu ermoeglichen, mussten Formen von Fuessen hergestellt werden, denn heutige Schuhleisten sind fuer diese Zwecke unbrauchbar. Sie sind in ihrer Form oft viel zu breit und fuer den Absatzbau auf Sprengung gearbeitet. Roemische Leisten waren dagegen flach gearbeitet. Das Beispiel eines solchen Leisten sehen wir auf der Grabstele des Julius Helius einem Schuhmacher.

Links im Bild die fertige Caliga auf den Leisten und rechts einen weiteren Schuhleisten. Das Riemengeflecht der Caliga wurde auf den Leisten einschliesslich der Sohle, aus einem Stueck Rindleder geformt und ausgeschnitten. Der Leisten war zur besseren Handhabung noch mit einem Haken versehen. Leider habe ich oft die Verwendung eines modemen, gesprengten Leistens bei der Restaurierung anderer historischer Schuhfunde gesehen. Durch die Anwendung dieser ungeeigneten Leisten wurde das Leder aus seiner histo-rischen Schuhform gewaltsam herausgepresst und in seiner


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