Schrecken Sie nicht vor dem Wort „Kunststricken" zuriick. Die Achtung vor dem Wort „Kunst" halt manchen Unerfahrenen davon ab, sich an diese Art des „Spitzenstrickens" heranzuwagen. Doch wenn Sie gerne Pullis mit aufwandigen Lochmustern nacharbeiten, ist der Weg zum Kunststricken nicht mehr weit. Der Unterschied besteht oft nur dadurch, dass beim Kunststricken meistens in Runden zu stricken ist und oftmals gróGere Rapporte verwendet werden. Dies ist also eine Handarbeit, die ihre ganze Aufmerksamkeit erfordert.
Nach der letzten Rundę wird eine Spit-zenarbeit oft nicht gerade abgekettet, sondern die Maschen werden abge-hakelt. Dazu von rechts nach links durch die in der Strickschritt oder Anlei-tung angegebene Maschenzahl durch-stechen und die Maschen von der Stricknadel gleiten lassen.
Mit der Hakelnadel eine Fadenschlinge durchholen, festziehen und mit einer fest-en Masche sichern.
Zwischen den zusammen abgehakelten Maschen liegen immer Luftmaschenket-ten. Die Zahl der Luftmaschen geht aus der Strickschritt oder der Anleitung her-vor. Manchmal werden noch eine zweite oder mehrere Runden Luftmaschenbo-gen auf die Abhakelrunde gehakelt.
Tipp: Es mussen nicht immer einfache Luftmaschenbogen sein. Sie kónnen dabei Picots einstreuen oder Hakel-muster nach Ihrer Wahl verwenden.
Spannen Ihrer Arbeit:
Genauso wichtig wie sorgfaltiges Stricken ist fur das Aussehen Ihrer Arbeit das korrekte Spannen. Der Mehraufwand lohnt sich auf alle Falle. denn erst beim Spannen entfaltet sich die ganze Schón-heit eines Modells. Ob Sie dabei auf eine weiche Unteriage aus Ihrem Haushalt zuruckgreifen oder die von uns auf dem Foto A gezeigte Spannunterlage von lnox (erhaltlich in Handarbeitsfachgeschaften) oder den von uns auf den Fotos B und C gezeigten Spannrahmen von Spannmax (zu bestellen bei: Spannmax. Anita Fetter, Postfach 100142, D-96053, Bamberg, Tel: 0951/24055, Fax: 0951/420691) ver-wenden, bleibt Ihnen uberlassen. Sie kónnen Ihre Arbeiten sogar direkt bei der Fa. Spannmax spannen lassen. Preise auf
Anfrage. Grundsatzlich wird Ihr Modeli in trockenem Zustand mit nicht rostenden Nadeln aufgesteckt. Bei quadratischen und rechteckigen Arbeiten werden zunachst die Eckpunkte gespannt, danach jeder einzelne dazwischen liegen-de Bogen. Bei runden und ovalen Model-len geht man zunachst von der Mitte aus und steckt einige Hilfsnd fest. Diese spa-ter wieder entfernen. Danach jeden auBe-ren Bogen eines Mustersatzes auf-stecken, dann die dazwischen liegenden Bogen. dabei auf gleichmaBige oder mustergemaBe Abstande achten. Ubri-gens lohnt es sich, nach dem Stecken der letzten Nadel die Arbeit nochmals auf GleichmaBigkeit zu uberprufen, urn evtl. Korrekturen vorzunehmen. Das gespann-te Deckchen anschlieBend mit Spruhstar-ke befeuchten und unter einem feuchten Tuch langsam trocknen lassen. Wie stark Sie ihr Modeli starken. bleibt Ihnen uberlassen. In Ausnahmefallen, z.B. bei Fen-sterbildern im Rahmen oder gróBeren Deckchen. die Ober Tischkanten hangen und dabei Falten bilden, kann es auch sinnvoll sein. das Modeli ohne Starkę anzufeuchten. Wer schon ans nachste Waschen des Modells denkt, fertigt von den aufgesteckten MaBen eine Schablone an, die alle spateren Spannvorgange erleichtert. Nur in Ausnahmefallen sollten ihre Strickdeckchen gedampft werden, weil dadurch die Plastizitat des Musters leidet. Dabei muss auf alle Falle die linkę Seite oben sein und ein feuchtes Tuch dazwischen liegen.
Tipp: Wer seine Modelle besonders umweltfreundlich starken móchte, ver-zichtet auf fertig zu kaufende Spruhstarke. Lósen Sie stattdessen pulverisierte Starkę in Wasser auf und fiillen diese Lósung in einen Waschesprenger urn. Das schont ubrigens auch den Geldbeutel.
Zosi@