Paul Celan liieB eigentlich Autschel imd Celan ist das Anagramm des urspriinglichen Faniilicnnamcn des Dichters. In der Bukowina lebten viele Juden, ihre Sprache war Deutsch. Celan erlebte im Jahre 1941 den Einmarsch der deutschen Truppen in die Bukowina, danach bcganncn die Dcportationen der Juden. Sie wurden in den Vcmichtungslager verschickt, wo sie ermordet wurden. So geschah es im Falle von Celans Eltem. Beide sind im Jahre 1942 umgekommen. Celan ist diesem Scłucksal gliicklicherweise entgangen, aber zeitlebens hat er imter dem Schuldgefuhl gelitten. Er fuhlte sich schuldig, weil er am Leben blieb, wahrend sein Vater und seine Mutter in den grausamcn Tod gingcn. Sein ganzcs Schaffen bezieht sich auf Holocaust. Celan sagte einmal, dass jcdes modeme Gcdicht an den 20 Januar die Erinnenmg eingeschrieben sein nriisse. Diese Worte bczogen sich auf den 20 Januar 1942, an den sog. Wannseekonferenz, die sog. Endlósimg - die restlosc Vemichtung der Juden beschlossen wurde.
Celan ist nach dem Kriege zunachst nach Wien gegangen, wo er eine Liebesbeziehung mit der danials noch unbekannten Dichterin Ingeborg Bachmann hatte. Aber nach dem Trauma des Krieges war Celan ziu dauerhaften Bindung nicht falug So ging die Beziehung ins Briiche. Celan ist dann nach Paris umgezogen, wo er bis zu seinem freiwilligen Tode im Jahre 1970 lebte.
„Die Todesfuge“, die zu Beginn des 50 Jalire publiziert wurde, machte Celan berulunt. Das Gcdicht galt bald ais das vollkonimcnstc und das wichtigste Dokument des sog. Holocaustlyrik. Es wurde auch in die Schulbiicher aufgenommen. Sein gesamtes Weltbild stellt eine Antwort auf den Holocaust. Er geht davon aus, dass nach diesel Tragódie alles anders geworden sei, dass die alte Glaubensvorstelhuigen ilu e Gliltigkeit verloren hatten.