Installations- & Gebaudetechnik
ITechniken zur optimalen und rationellen Verbindung von Glasfasern
Glasfaserverbindungen gehórt die Zukunft. Bezuglich Bandbreite ist die Glasfaser ohne Konkurrenz. FTTH (Fibrę to the Home) wird zum Normalfall. Glasfaser-Netzausbauten verlangen viele Verbindungen. Bei jedem Haus, in der Zentrale und bei Kabelverbindungen sind Spleissungen nótig
Ablauf Spleissprozess.
Rico De Boni
Głasfaserverbindungen sind nicht so einfach zu handhaben wie Lot- oder Pressverbindungen an Kupferleitem. Je mehr G las fasę rkabel zum Einsatz kom-men, desto mehr wird auch das SpleLssen aus dem Aufgabenbereich des reinen Spezialisten gelóst. Das Yrerlegen und die Montage von Glasfaserkabeln ver-langt heute kein spezialisiertes Personal mehr, dies gilt hingegen nicht fur die Verbindungstechnik. Dainit die Signal-iibertragung den hohen Anforderungen geniigt, miissen alle Leitungsteile damp-fungsarm verł)unden werden. Arbeitsge-race und Materiał wurden in den letzten Jahren prajosfreundlicher, einfacher und auch erschwinglicher. Heute werden auch Glasfasern rationell verl)unden und an Stecker angcschlossen. Beim Verbin-dcn unterscheidet man:
• Losbare Verhindungen durch Stecker
• Fusionsspleissungen
• Mechanische Verhindungen
Losbare Verbindungen iiher Steckkon-takte hilden uberall dort die Trennstelle, wo betriehsmassig umgeschaltet oder gewechselt wird. So sind Lichtsender und Lichtempfanger, aber auch Verbin-dungskahel in Verteilem iiher oprische Steckkontakte trennbar. Obwohl aus hochprazisen Bauteilen gefertigt, verur-sacht jede Steckverbindung eine Dainp-fung in der Ubertragungsstrecke. Alles Wichtige zu den Glasfasersteckem ist in der «Elektrotechnik 4/09» (www.elekt-rotechnik.ch/archiv) beschrieben. Die Steckverhinder kónnen vorkonfektio-niert am Kabel angebracht sein. Das ist aher nur bei kurzeń Strecken sinnvoll. Miissen Kabel iiher eine langere Distanz eingezogen werden, so sind die ange-brachten Stecker einer zu grossen Belas-tung ausgesetzt und sic behindern auch das rationclle Einziehcn. Es wird dann vor Ort ein Stecker mit einem Faser-stiick (Pigtail) an das Kabel gespleisst. Und natiirlich miissen niederpolige Fa-serkabel mit Stammkabeln, die iilier mehrere 100 Glasfasern verfugen kónnen, yerbunden werden.
Bei diesem Yerfahren werden die einzel-nen Glasfasern mithilfe ein es Lichtbo-gens direkt miteinander verschweisst. Die heiden Fasem mit rund 9 pm Faser-kern (zum Vergleich, ein inenschliches Haar verfiigt iiher einen Durchmesser zwischen 30 ...90 pm, je nach Haarlarbe) werden ausserst prazise aufeinander aus-gerichtet. Mit einem Lichtbogen wird die Beriihrungsstelle erhitzt, sodass die łx.*iden Faserenden rerschmelzen. Der ganze Prozess, wie Bi ld 1 zeigt, inuss ausserst sorgfiiltig und bei grijsster Rein-heit ablaufen. Das Yrerschmelzen der beiden Faserenden lasst eine stoffschlus-sige Y^rbindung entstehen, die Damp-fung des Lichts durch diese Yerbindung ist sehr gering. Das thennische Spleissen ist die praziseste und dauerhafteste Me-thode, um Glasfasern pennanent miteinander zu rerbinden. L in Spleissarłx!i-ten durchfiihren zu kónnen, ist łolgende Grundausriistung zwingeixl:
• Spleissgerat Fr. 8000.- bis 22000.-
• Fasertrenngerat rund Fr. 1500.-
• Faserwerkzeuge rund Fr. 1000.-Alle Details zu den Faserwerkzeugen
sind in der«Elektrotechnik 2/09» (www. elektrotechnik.ch/archiv) zu linden. Lin im Fiberbereich Diensdeistungen zu er-bringen, ist das Spleissgerat die teuerste Anschaffung. Es kann am Netz oder mit Akku betrieben werden. Je kleiner die Spleissdampfung auszufallen hat, desto
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