Łeltcr des
vlrlschjltlichen TelJei fleneralsekrehr Dr. V. Be u mer, GesćhSftsłDhrer der Mordwesttichefl Gruppe dis Yereins deutsdier Els en- and Stahl-Indastrletler.
Lelter des lechnlschen TelleJ Dr.-Jng. 0. Petersen, stellvertr. GeschaftstOhrer des Yereins dealscher ElsenhOtlenleute.
29. Mai 1913.
33. Jahrgang.
I _clicimnisv’ollc Diuge gchcn im preuBischcn
— Ministeriuni der offcntlichen Arbeitcn vor sieli. Ein dort noch im Gcsehśiftsgang bcfindlichcr ErlaB Ciber die Bestimmungen der zulassigcn Bcau-spruchung mid der Bcschaffcnheit des Eifcens in Eisenbeton boi Hochbauten wird voni Dcutsclicn Bcton-Vcrcin an ci no Auswahl sciner Mitglicder triumphicrend z u cincr Zcit vertcilt und zu Liefc-rungsanfragcn ais Untcrlago benutzt, iu der er noch nicht das Jacht der Ocffeutlichkeit erbliekt hat, sondom sieli noch auf dem Wegc zu den uacJigeord-noten Bchbrden befindet und in der ein vom Yerein dcutscher Eisenliuttcnlcute und von zahlreiclien groBeiiEiscnwcrkcn untcrstiitztcr Einspruch sieli noch im Stadium der Priifung im Ministeriuni befindet.
Naclidcm der unter Fiihrimg des genannten Ministcriums stebende Deutsche AusschuB fiir Eisenbeton sich mit cincni nacli dieser Riclitung hin be-wegenden, auch vom Dcutsclicn Beton-Yerein ein-gebrachtcn Antrag bcschaftigt liatte, der aber vom Antragsteller sclbst zuruckgezogcn worden war, wcil cr infolge in diesem Krcisc geauBcrter Be-denken keinc Aussichtcn auf Annahmc hat te, hat der Deutsche Beton-Vcrcin scincn Antrag in allcr Stille beim Minister wicdcrholt und es dank scincr Bcmuhungcn auf dcmsclben slillcn Weg crrcicht, daB fiir ein Fabrikat der Eisenindustric Abnahmc-hcstimniungen getroffen werden sollcu, die allc Wtinschc und Ant rago- des Dcutschcn JIcton-Ycrcins bzw. der mit demselben cug venvandten und durch finanzicllc Intercsscn ycrbundencn Portlandzcmont-lndustrie crfiillen.
Wahrend liier der Deutsche AusschuB fiir Eisenbeton einfach ubergangen wird, wcil cr dem Antragc der Portlandzement-Industrie nicht Folgę gab, schicbt diesc in einem andern Fali dcnsclbcn Dcutschcn AusschuB fiir Eisenbeton wiederum ais Kulissc fiir ihrc cigensiichtigen Zwecke vor und vcrsctzt mit. sciner Hilfe dcm ihr verhaBten Wettbcwcrbszcmcnt, dcm Eiscnportlandzcment, cincn empfindlichcn Sclilag da-durcli, daB Sio einen Antrag auf fiinfjąhrigc Yersuchc. iiber das Yerhalten dcsEiscns in Eiscnportlandzcment bei Eiscnbctonbautcn stcllt und damit trotz .scincr lilngst amtlich nachgcwicscncn und cinwandfreien praktischen Bewahrung dcm Ministeriuni geniigenden Urund gibt, urn die durch zclmjalirigc miihevo)lc
Arbcit crreichtc Glcichwcrtigkeitserklarung des Eisen-portlandzcments fiir seine Ycrwcndung. zu Eisen-botonbauten hinfallig zu machcn.
Die Macht des Einflusses, wclchc die Zementindii-stric auf die KntschlicBungcn des prcuBischen Minisle-riums der offcntlichen Arbeitcn iiber das Arbcitsgebict cincr anderen Industrie ausiibt, ohne daB dicse, dic dabci docli zunachst bctciligt seiu solltc, iiberhaupt nur gehurt wird, muB mu so holicr eingcschatzt werden, ais in den ncucn Bestimmungen fiir Eiscn in Eisenbeton einc Ncucrung von grundsatzl ichcr Bedcutung. dadurch vorgcschcn ist, daB dic Bc-stimmung der Streckgrenze an Stelle der sonst bei G ii te bestimmungen ublichcn
Bruclifcstikcit vorgeschen ist.
Gcgcn einc solehe Ycrgcwaltigung durch einc andcrc Industrie erlicbt dic Eiscnindu-strie cinstimmig und gcsclilosscn Ein-pruch. Was die Ncucrung selbcr bctrifft, so kann ja kcineni Zweifcl unterlicgen, daB die Einfiilirung der Streckgrenze bei allcn Eiscnbautcn, gleichvicl wclcher Art sic sind, von cincr gcwissen Bedcutung ist, alier sic ist bisher weder beim Eiscnhoch- noch Briickcnbau noch bei Eiscnbahnmaterial noch im Schiffbau cingcfuhrt. Es haben schon mannigfaclie Uiitcrsuchungen stattgefunden, dic auf einc Ein-fiihrung der Streckgrenze hinziclten, so u. a. noch crst vor cinigen Jahrcn bei dcm Germanischen Lloyd. Trotzdem aber gerade im ScJiiffbau die beste Ausmitzimg des Materials noch eine wescntlicli groBere Rolle spielt ais im Eisenbetonbau, so hat mail ans verschicdenen Grhnden, insbesonderc wegen der Unsicherheit der Bcstimmung der Streckgrenze im gcwohnlichcii Abnahmcvcrfahrcn, von der Ein-fiilirung dieser Bestinimung allgcmein ebenso wic bei cngliscben Klassifikationsgoscllscliaften Abstand gc-nommen.
Und uun crfolgt dic E.infiihrung cincr solch wichtigen grUndsatzlichcn Ncucrung fiir dic Eisenindustric, ohne daB sic iiberhaupt befragt wird!
Was wiirdc wolil dic Portlandzement-Industrie sagen, wena in den Nornica fiir die Priifung ihres Zemcnts ahnliche einschncidende Acnderungcn ledig-lich auf Antrag ans der Eisenindustric vorgenommen wiirden? Dic Beantwortung dieser nalielicgenden