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20. Mai 1012. Ucbcr Betriebsergebnisse mit Dauerformen. Stahl und Eiscn. 807

jede cinzclnc Gruppc zu bcsondcrcn Erwartungcn bc-rcchtigt. Ich will mieli lcdiglicli darauf bcsclirankcn, in gcdrangtcr Form an Hand tatsiichlichcn Materials Bericht Iiber mcine Erfahrungcn mit guBeiscrnen Formen zu crstatten, und iibcrlassc cs dann Uircm fachmannischen Urtcil, sieli dic riclitigen Schlussc iiber dic Brauchbarkeit dieser Formen zu bilden.

Wenn man den guBeiscrnen Formen viclfacli immer noch cin gewisses MiBtrauen cntgęgenbringt, so griindet sieli dieses hauptsachlich auf dic bekanntc hartende Eigcnschaft der eiserncn Formen, von der man anninunt, daB sic sieli unter allen Umstandcn storend gcltend niachcn muBte. Yergcgcnwiirtigen wir uns kurz die Ursachcn des Hartwcrdcns bcini GieBen in ciscrnen Formen, so finden wir, daB neben der imverandcrlichcn Eigcnschaft der Form, cin guter Warmclciter zu scin, noch cinc Rcihc ycnmdcr-lichcr Momente in Betraeht kommen, dic eincn melir oder minder groBcn EinfluB auf das Hartwerden der GuBstucke ausuben. Es siml dics die Temperatur und Eisenstarke der Form, die Zcitdauer ihrer Ein-wirkung auf das GuBstiick und dic Temperatur und chcmische Zusammcnsctzung des vergossenen Eisens. Es bedarf kcines besonderen Nachwcises, daB man sieli allc diesc verandcrlichcn Momente beim Dauer-fonnbetrieb oime jede Schwierigkeit im gunstigen Sinn nutzbar machen kann, indem man Formen mit moglichst schwachen Eiscnstarkcn anwendet, dic sieli durch das fortgcsctztc GieBen ganz von sclbst erhitzen, daB man dic GuBstucke moglichst schnell ans der Form entfernt, daB man das Eisen moglichst heiB yergicBt, und daB man einc geeignetc Gatticnmg anwendet. Sclion allein durch gcschicktes Zusammcn-wirken dieser Momente ist es tatsachlich oline Schwierigkeit moglich, GrauguB in eiserncn Formen zugieBen. Man hatte sieli an dieser Stelle zu fragen, warum man dann niclit sclion friihcr dic eiserncn Formen in gruBe-rem Umfange zur Hcrstcllung von GrauguB benutzt hat. Eine befriedigende Antwort vermag ich auf diese Fragc niclit zu geben; wahrsclicinlich liegt der Grund lcdiglicli im Mangel an Ausdauer, die allcrdings im liolien MaBc erfordcrlich war, um dic richtigc Bc-handlung der Formen herauszufinden. Denn oline eine solche Bchandlung sind dic guBeiscrnen Formen ais Dauerformen niclit zu Ycrwenden. Konimt nun aber zu den vorhcr genannten, im gunstigen Sinnc ausgenutzten, verandcrlichcn Hartcmomcntcn noch dic am haufigsten bczweifelte Tatsache hinzu, daB durch isolicrendc Anstriche die Warmelcitung der Form, und somit ihre hartende Wirkung, ganz cr-hcblich herabzusetzen ist, so diirfte es oline weiteres einleuchtcn, daB die eiserncn Formen die Stelle, die ihncn in der GraugieBerci zufallt, in der Tat selir gut auszufullen Ycrniogen.

Das von mir gewahlte Anstrichvcrfahren sicht zwci Anstriche vor, eincn Grund- und cinen Dcck-anstrich. Erstcrer hat die Aufgabc, isolicrend zu wirken und gleichzcitig die Form vor den Einflusscn des eingegossencn Eisens zu schiitzen, letzterer bc-wirkt das gute Ausschcn der GuBstiicke und ilirc bessere Losung aus der Form. Der Grundanstrich braueht crfahrungsgcmaB nur in langcrcn Zeitab-schnitten erneuert zu werden. Dadurch, daB er den Scliutz der Form uberiiimmt, ergibt sieli der Yor-tcil, daB nacli jedem AbguB nur cin fluchtigcs Durcli-strcichcn der Form mit dem Dcckanstrich erforder-licli ist. Es konnen sogar mchrerc Giissc kurz hinter-einander gemacht werden, oline daB dic Form frisch gestrichen wird. Die Kostcn des Anstrichcs sind schr gering; sic stcllcn sieli bcispiclswcisc bci den ais Muster Yorgclcgtcn GuBstiicken auf 7 Pf. fur 100 kg gute Ware. Wclchc "Wirkungcn sclbst cin dunner Anstrich auszuiiben vcrmag, zeigen einigc Stiickc, dic in Kokillcn gegossen wurden, dereń cinc Halftc unangestrichcn geblieben war, wahrend die andere mit dcm Anstrich vcrschcn worden ist.

Einc Folgę der isolierenden Wirkung des Anstrichcs ist nun dic, daB man in der Wahl der Gattie-rung unabhangigcr wird. Man ist durchaus niclit auf eine besonders gewahlte Gattierung angewiesen, und in viclcn Fallcn ist es iiberhaupt niclit not-wendig, anders zu gatticrcn ais beim SandguB. Es liiingt dics naturlich ganz und gar von den Anforde-rungen ab, die man an die betreffenden GuBstucke stcllcn muB. Dic ausgclcgtcn Bruchstuckmuster zeigen das Ausselien der Bruchflachcn bci Anwen-dung der verschiedensten Gattierungcn. Aus den bci einigen Stucken beigeschriebenen Analysen ist zu erschcn, daB sieli die chcmische Zusammen-setzung durchaus in den audi beim SandguB iiblichcn Grcnzen hiilt. Einigc Mustcrstuck zeigen, daB auch bearbeitbarc Stiicke in tadclloser Aus-fiihrung in cisernen Formen gegossen werden konnen.

Das fur den ersten GuB notwendige Anwarmcn der Formen kann auf jede geeignetc Wcisc erfolgen. Man legt gluhcndc Eingussc oder Abgiisse in dic Formen, crhitzt sic durch Schlackc, Braunkohlcn, Ocl- oder Gasbrenner, oder man wendet IIciBluft-apparatc an, dic den Vorteil liabcn, daB sic wahrend des GicBens mit lcalter Luft betrieben und zum Ktihlen der Formen benutzt werden konnen. Durch das bloBe Anwarmcn erhitzen sieli dic Formen naturlich niclit so stark wic durch das spaterc GieBen. Deshalb fallcn dic ersten Abgiisse auch immer barter aus wic dic spateren. Die Bruchflśichc einiger Mustcr-stiicke liiBt die Einwirkung der crhitzten Kokille deutlich erkennen, gleichzcitig ab er* auch dic selbst-verstandliche Tatsache, daB man niclit erwarten darf, bci jeder Gattierung sclion dic ersten Abgiisse ais GrauguB zu crhalten.

Aus dieser Bcobachtung heraus ergibt sieli fur den Dauerfornibctricb dic ZwcckmaBigkcit des sclion in viclen GieBereicn iiblichcn Gebrauches, dic ersten Satze im Kupolofen besser zu gatticrcn ais dic spateren. Auf diese Wcisc ist der Einwirkung der kiilteren Form ani besten begegnet, und man ist der Notwcn-digkeit iiberhoben, dic Formen vor dcm ersten GuB starker anwarmcn zu miissen, ais zum Ycrhindern eines Spritzens des Eisens erfordcrlich ist. Lcider sind aber auch einer Erhitzung der Formen nach



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