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RĆSUMĆS 131

Geotropismus zu beobachten sind. Bei mehreren Versuchen (1. c. 438—43g) hat er freili h gesehen, dass die Thiere sich am Boden des Probierrohrchens sammelten , hat aber gesucht solche Erscheinungen ais Folgę der anderen Reizwirkungen, das heisst ais thermotropis be oder chemotropische zu betrachten. Ais ich vor einiger Zeit, zu einem anderen Zwecke, die Jen-senschen Versuche wiederholte, war ich sehr iiberrascht zu sehen_?dass die Thiere aus mehreren Aquarien regelmassig dichte Ansammlungen am Boden der Rohre bilden, wahrend die Indiyiduen, die aus anderen Culturen stammen, ebenso regelmassig zur Oberflache der Flussigkeit eilen. Ich habe dabei den Eindruck gewonnen, dass bei Paramaecium aurelia auch ein positiver Geotropismus unter bestimmten Bedingungen zu Stande kommen kann. Diese Vermuthung zu bestiitigen und die Bedingungen fur solche Umwandlung des Geotropismus iestzu-stellen ist meine nachste Aufgabe geworden, die mir um so mehr anlockende Kraft zu besitzen schien, ais wir iiber die Beeinflussung der Reizerscheinungen durch die Wirkung ausserer Factoren und durch die sich selbst&ndig entwickelnden inne-ren Veranderungen der lebendigen Substanz, so gut wie nichts wissen. Deswegen habe ich mich auch cntschlossen, die Ergeb-nisse meiner Untersuchungen zu veroffentlichen, obgleich sie noch in vieler Bezieliungen mangelhaft sind.

Zuerst mochte ich einen Beweis bringen, dass unter Um-standen ein positiver Geotropismus bei Paramaecium aurelia in der That existieren kann. Die Versuche, welche zu diesem Zwecke tuhren sollten, wurden in derselben Weise angestellt, wie ich zum ersten mai die Erscheinungen zu beobachten Ge-legenheit hatte. Einige Cubikcentimeter Culturfliissigkeit mit Infusorien wurden in ein gewohnliches Probierrohrchen gebracht; darauf kam ein mehrfaches Volumen Leitungswasser, das vorher zur Zimmer- resp. Aquariumwassertemperatur erwarmt worden war. Dadurch beabsichtigte ich den Thermotropismus auszuschliessen. Um noch mehr Sicherheit zu gewinnen, habe ich die Temperatur ofters gemessen, die immer bei diesen Bedingungen in der ganzen Flussigkeitssaule genau gleich war.