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Bedingung. Der tragische Held muss sich vor uns ais ein fuhlen-des Wesen legitimieren und der Dichter muss ihm eine volle Ladung des Leidens geben.

Die Schillersche Theorie des Tragischen beruht auf dem

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Dualismus seiner Weltanschauung, auf seiner Uberzeugung von der Freiheit des Willens und von der Verantwortliehkeit des Menschen. Indem Schiller vom tragischen Dichter Pathos verlangt, gibt er noch in semen theoretischen Abhandlungen eine Fiille von Bemerkungen iiber das Yerhalten des Idealisten, ais des einzig moralischen Wesens, zur Wirklichkeit. Der Idealist muss stets seine Natur exaltieren und im Zustande der Begeisterung handeln. Erst dann bekoramt sein Handeln den Charakter der Grosse, die wir in den Taten des Roalisten vergeblich suohen, Neben dem Pathos muss der tragische Stil auch Feierlichkeit zeigen, durch welche der Dichter die Gemiiter auf Grosses und Erhabenes vorbereitet und dem Helden Gelegenheit zu sitt.lichen Spriichen yerschafft, in denen sich sein Ethos kundgibt.

Auf die Periode der theoretischen Arbeiten folgte bei Schiller wieder die Zeit der dichterischen Produktivitat, in der er seine theoretischen Grundsatze praktisch zu yerwerten suchte. Dieselben wurden noch wahrend seiner Verbindung mit Goethe in Einzel-heiten entwickelt, indem sich die beiden Dichter vorwiegend fiir das Problem der reinen Kunstform in der Dichtung interessierten. Schon seit »Don Carlos« arbeitete Schiller bewusst und zweck-massig an der Ausbildung seines dramatischen Stils und hielt seine drei Erstlingsdramon fur Ergebnisse einer abgeschlossenen, besonderen Epoche in seinem Schaff en.

Es entsteht also die Frage, wie sich der dramatische Stil Schillers zum alteren pathetisch-rhetorisohen Drama yerhalt? In Betracht kommt hier die antike Tragodie, das Drama Shakes-peares, das deutsche Barockdrama des 17 Jahrhunderts, die franzo-sische »tragedie classique«ł die deutschen Dramatiker der Sturm-Tind Drangperiode, ferner noch der Einfluss der Bibel und Klop-stocks.

Diese Einwirkungen lassen sich aber nicht in ihrer historischen Folgę betrachten, nur in jener Chronologie, in der Schiller mit ihnen bekannt wurde und sich von ihnen beeinflussen liess. Fiir die Jugenddramen kommt also ausser der Bibel und Klopstock noch der Einfluss Senecas und Shakespeares in Betracht, deu er

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