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EINE siebenbOrgische quelle Ober die gliederung und

DIE AUSBREITUNG DES OSMANISCHEN REICHES (1606)

'PAUL BINDER

Da die Fiirstenhófe der rumanischen Lander zahlreiche Yerbindungen und Beziehungen zu den Wurdentragern der Hohen Pforte unterhielten, kannten sie die Einrichtungen und den Funktionsmechanismus des Osraa-nischen Reiches bis in die kleinsten Einzelheiten. Die Kapukehaia, die standigen diplomatischen Yertreter der Moldau, Walachei und Sieben-biirgens fiihrten die diplomatischen Yerhandlungen mit den sogenanuten Pfortendolmetschern (GroBdragomanen). Unter diesen Dragomanen befan-den sich aucb mehrere ehemalige Christen, die zum Islam iibergetreten waren, wie z.B. der Deutsche Heinz Tulman, oder Griechen aus dem Stadtviertel Fanar in Konstantinopel. Mehrere dieser Fanarioten wuirden nach 1714 auf die Firrstenthrone der Moldau und der Walachei erhoben.

An der Wende vom 16. zum 17. Jahrhundert, wukte ais GroBdra-goman bei der Hohen Pforte (imperatoris Turcici interprete) ein Deut-scher namens Jahya Beg, der in dem von Mustafa Ali Mehmet angelegten Yerzeichnis der Pfortendolmetscher nicht erwahnt wurde 1. Dieser turkische Dragoman deutscher Herkunft fiihrte im Jahre 1608 einen Briefwechsel mit Michael WeiB, dem auch ais Chronisten bekannten Stadtrichter von Brasov (Kronstadt). WeiB nennt ihn seinen Freund, obwohl er ais gebiirtiger Deutscher, zum Islam ubergetreten war 2.

Ein anderer siebenburgischer Chronist jenerZeit, Stephan Szamos-kózi, der Historiker und Archivar des Furstenhofes von Alba luba (Wei-Benburg), nennt diesen GroBdragoman ,,natione Augustanus“, was wahr-scheinlich auf seinen Geburtsort Augsburg hinweist. Es ist ein groBes Verdienst von Szamoskózi, daB er fur die Nachwelt die Beschreibung der Gliederung und der Ausbreitung des osmanischen Reiches im Jahre 1606

REV. ŚTUDES SUD-EST EUROP., XVIII, 1, P. 27-32, BUCAREST.1980

1

   Mustafa Ali Mehmcd, Istona turcilor, Bucuresti, 1976, S. 407, und Josef Maluz, Die Pfortendolmetscher znr Herrscherzeit Suleijmans des Prachtigen. ,,Sudost-Forschungen”, 34, 1975, S. 26 — 60.

2

   ,,1608. Die 9 Augusti accipio litteras a Fordzuman Jahya Chiauzio imperatoris Turcici interprete, de vexi!lo principi nostro iam promisso, quod gratissimum fuit illustrissimo principi audire; crat mili i hic amicissimus, natione Germanus, sed tamen Turca factus ... Die 16 Sep-tcmbris veniunt milii litterae ab interprete imperatoris Turca rum Jahiia Cliiausz ad me 4 Sep-tembris Constantinopoli scriptae. quae docent; Chillaliorum maximum, qui ab aliquot annis summę vexaverat excrcitum imperatoris, verberatum a Murath bassa fugisse in Mesopotamiam : cum Persicis ad 4 annos indutias iniisse; Germanum imperatorem suos legatos Adrianum Magnum ab Herberstein ad Portam misisse. regiam maiestatem super rcgno Hungariae fratri suo Matthiae concess isse4<. Liber annalnim raptim scripins per Michaelem Vcyss, Sieiie: Quellen znr Geschichte der Stadt Brassót V, Brasso, 1909, S. 205—206.



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