3 DIE GLIEDERUTJG U ND DIE AUSBREITUNG DES OSMANISCHEN REICHES (1606) 2 {>
— Anuczi bassi — praefectus yenatorum/t = Avci-basi/ ;
— Salinczi bassi — supremus falconum;
— Doganczi bassi — supremus nisorum ... etc.
Der wertyollste Teil dieser Beschreibung des Osmanischen Beiches ist das Kapitel betreffend die Geographie. Der Grofidragoman der Pforte zahlt die 33 Beglerbegate des Wilajet Asien auf. Es ist dabei hervorzu-heben, daC auBer den Yerwaltungsbezirken aus Kleinasien, der Arabischen Halbinsel, Mesopotamien auch zahlreiche Beglerbegate in der Gegend des Kaukasus und an der Grenze fgegen Persien. waren Die Yerwaltungs-einteilung berucksichtigte die heutige Kontingentierung der Kontinente nicht. Das Wilajet Asien besaC auch auf dem afrikanischen Erdteil Agyp-ten mit 22 Sandschakbey und eine breite Zonę im Osten Afrikas : von der Grenze Athiopien bis zur Insel ,,Cameranum“. Auf dieser Beschreibung hat Afrika noch den alten Sinn aus der Zeit der Antike. Wie bekannt, war fiir die alten Bómer Africa die Provinz um die Stadt Carthago, aber der Gesamtkontinent fuhrte den Kamen „Libyen“. Im Jahre 1606 wurden nur die Beglerbegate Algerien, Tunis und Tripolis ais in Afrika liegend angesehen.
In Europa umfafite der Wilajet Kumelia alle Balkanproyinzen des ehemaligen Byzantinischen Beiches bis zur Donau, und in der Gegend des Schwarzen Meeres bis nach Akerman. Der Beglerbegat des „Weissen Meeres” (die Tirrken nennen bis heute das Mittelmeer ,,Weisses Meer” — Akdeniz) hatte seine Besidenz in Gallipoli (Gelibolu) bei den Dardanel-len und dazu gehorten die wichtigsten Hafen, beginnend mit Pera, danach die Hafen aus Griechenland, dem Peloponnes (Morea), dem Agaischen Arohipel und Alexandrien in Agypten. Es folgen darauf die Beglerbegate aus dem Zentrum Europas (Ofen-Buda, Eger, Kanizsa, Temesvar, Bośnie a), ierner auf der Krim Kaffa.
Die von den Osmanen unterworfenen Lander, die ihre Selbstan-digkeit bewahrt hatten (Moldau, Walachei und Siebenburgen), sowie die verbundeten muselmanischen Staaten im Westen (Maghreb — was Westen bedeutet — hiezu gehoren die Kónigreiche Marokko und Fez) und aus dem Osten (das Krimkhanat mit dem Sitz in Bachtschis-sarai und Mingrelia im Norden des Kaukasus) waren in die Verwaltungs-gliederung des Osmanischen Beiches nicht mit inbegriffen.
In der Beilage veróffentlichen wir im lateinischen Urtext die Ver-waltungseinteilung des Osmanischen Beiches. In Klammern bringen wir die heutigen Kamen der Ortschaften mit der Angabe ihrer jetzigen Zu-gehorigkeit.
BEILAGE1
Beglerbegi turcici imperii (a) Beglerbegi Asiae numerantur 33
1. Anadol beglerbcg — Asiae, sedem habet in civitates Cnthaia, in Phrygia maiore. Con-tinet sub se zanczagbegos 12 (Anadolu, Kutahya, TR).
2. Caraman beglerbtg — Caramaniae, Ciliciae. Habitat in urbe Caisaria in Cilicia, sub se habet zanczagbegos 7 (Kayscri, TR).
t = turkisch.