neller, vergleichender Methode. Wir haben ferner die drei grundlegenden Prinzipien vor Augen gehalten, die K. K. Marków (1929, 1948 — fur den Inhalt geomorphologischer Karten vorschlug; nach Marków sind namlich die geomorphologischen Karten berufen: 1) die Formen und For-mengruppen des Reliefs, 2) die Genesis des Reliefs und 3) das Alter der Reliefformen darzustellen. Diese zuerst von K. K. Marków verfassten Grundsatze des Inhaltts allgemeiner geomorphologischer Karten sind auch in den jtingst herausgegebenen sowjetischen, polnischen, deutschen und franzosischen geomorphologischen Karten aufzufinden. Diese Grundsatze wunschen auch die ungarischen Geomorphologen ais leitende Prinzipien in ihrer Arbeit an der geomorphologischen Ubersichtskarte Ungarns und des erganzenden Zeichenschlussels zur Geltung zu bringen.
Uber diese Grundsatze hinaus wurden auf Vorschlag M. P e ć s i s mit Riicksicht auf die in Ungarn herrschenden Verhaltnisse und auf die praktischen Anforderungen die wichtigen Aufbaugesteinstypen des Reliefs ais des Substrats der Oberflache mit einer Grundfarbe dargestellt.
Die geomorphologische Kartę Ungarns, dereń einzelne Blatter wir beilegend iiberreichen, enthalt demnach ausser Angaben uber Relief und Hydrographie vielerlei Elemente:
I. Die Aufbaugesteine des Obenflachenreliefs,
II. Die genetischen Formentypen,
III. Angaben uber das Alter der Oberflachenformen,
IV. Elemente des Reliefs und der Hydrographie.
I
Die an dem Aufbau des Oberflachenreliefs beteiligten Gesteine wurden auf unserer Kartę mit einer Grundfarbung dargestellt. Diese Losung weicht im allgemeinen von den uns bekannten auslandischen Vorgangern ab. Nur die iiber das Pariser Becken herausgegeben geomorphologische Kartę bietet in gewissen Fallen Anhaltspunkte iiber die Tragergesteine der Reliefformen. Die Mehrzahl der in der Literatur bisher veroffent-lichten geomorphologischen Karten stellt das Alter der Oberflache mit der Grundfarbung, beziehungsweise Schraffierung der Oberflache dar. Wir stellen an unserer Kartę die Gesteine, die Trager der Reliefformen sind, aus dem Grunde mit der Grundfarbung dar, weil einerseits die auf gewissen Gesteinsarten entstandenen Reliefformen sich charakteristisch wiederholen, typisch und gesetzmassig sind (z. B. an zur Verkarstung sich eignenden Gesteinen, Lehmhorizonten usw.), andererseits ist die Kennt-niss dieser Gesteine bei der Planung von Bauten, von verschiedenen An-lagen in Talern und im allgemeinen in Gegenden mit geneigten Flachen, aber auch in den Ebenen von grosser Wichtigkeit. Diese Art der Dar-stellung ist demnach sowohl theoretisch ais auch durch praktische Er-wagungen begriindet. Mit Beachtung der am Aufbau der Oberflache des Landes beteiligten Gesteine sowie der Tatsache, dass vier Fiinftel der Reliefdecke Ungarns aus ąuartaren Gesteinen und Gebilden besteht, unterscheiden wir etwa iiber 20 Gesteinstypen. Hiervon entfallen drei Typen auf die alteren, magmatischen Tiefengesteine, sowie auf die me-tamorphen und effusiven Gesteine, wahrend die mezozoischen und ter-tiaren Sedimentgesteine (Kalkstein, Dolomit, Lehm und Mergel) durch ftinf Typen vertreten sind.
Die verbleibenden Typen teilen sich in ąuartare-eolische (3) flu-viatile (6), Solifluctions-Korrasionsgesteine der Abhange (3) ferner in Sedimentgesteine uberwiegend organischen Ursprungs (2).
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