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Elektor
7-8/98
während der negativen Halb-
welle “0” werden, so daß der
Gatterausgang im Takt der Ein-
gangsfrequenz High wird. Das
erste Schmitt-Trigger-Gatter
führt so auch sinusförmige Ein-
gangssignale in ein Rechteck-
signal über, das über D1 den
Kondensator C3 auflädt. Sobald
die Spannung am Kondensator
die Schaltschwelle am Eingang
des zweiten Gatters überschrei-
tet, schaltet auch dieses und
blockiert mit einer Null am Aus-
gang den mit dem dritten Gatter
aufgebauten Blinkoszillator.
Wird das Signal am Eingang der
Schaltung kleiner oder fällt es
ganz weg, so entlädt sich C3
über R3. Unterschreiten der
Schaltschwelle von IC1b führt
zu einer Eins am Ausgang und
damit zur Freigabe des Oszilla-
tors IC1c und zum Blinken der
LED. Die Anzeigefunktion hängt
davon ab, wie die LED geschal-
tet ist. Liegt sie an +Ub, so
bleibt sie dunkel, solange das
Eingangssignal anliegt und
beginnt zu blinken, wenn das
Eingangssignal unter den Min-
destpegel absinkt oder ganz aus-
fällt. Wenn die LED nach Masse
geschaltet ist (gestrichelt
gezeichnet), leuchtet die LED
bei vorhandenem Eingangssig-
nal ständig und beginnt bei
Abfall des Pegels ebenfalls zu
blinken.
Die angegebene Dimensionie-
rung mit 74HC132 und R5=1k
gilt für 5 V. Die Stromaufnahme
mit LED beträgt dann etwa 3
mA, die Eingangsfrequenz kann
zwischen 10 Hz und 10 MHz
liegen. Bei höheren Betriebs-
spannungen (9-12 V) ist der
Wert von R5 anzupassen, wegen
des langsameren 4093 (z.B.
HEF4093) ist die höchste Ein-
gangsfrequenz auf etwa 3 MHz
beschränkt. Mit dem Trimm-
potentiometer am Anschlag
(Schleifer an +Ub) liegt die
Ansprechschwelle (U
SS
am Ein-
gang) abhängig von der
Betriebsspannung zwischen
etwa 3,5 V (bei Ub = 5 V) und 7
V (Ub = 12 V). Verstellt man
das Trimmpoti (Schleifer Rich-
tung Masse), liegt die höchste
Empfindlichkeit bei etwa 1,5
V
SS
(Ub = 5 V).
Der Umschaltpunkt ist recht
ausgeprägt, ein Absinken der
Eingangsspannung um 50 bis
100 mV reicht bereits aus. Bei
zu hohem Eingangspegel kann
man mit einem Trimmpoti am
Eingang den Signalpegel so ein-
stellen, daß er im gewünschten
Bereich etwas über der Schalt-
schwelle liegt.
984057
Um ein bestimmtes Musikin-
strument besonders hervorzuhe-
ben oder die Sprachverständ-
lichkeit zu betonen, verwendet
man in der Musikelektronik
sogenannte Präsenzfilter. Her-
kömmliche Präsenzfilter, die
man in Mischpulten und Ver-
stärkern findet, können aber den
Präsenzbereich meist nur anhe-
ben, lassen aber keine weitere
Dämpfung zu. Dies ist bedauer-
lich, findet man bei vielen
Gesangsmikrofonen oder Musi-
ker-Boxen von Haus aus eine
(zu) starke Betonung dieses
wichtigen Frequenzbereichs.
Unsere Schaltung ermöglicht
sowohl die Verstärkung wie auch
die Absenkung des Präsenzbe-
reichs von -15 dB bis +15 dB
(Bild 2). Wird das Poti in Mit-
telstellung gebracht, bleibt das
Signal unverändert. Zunächst
gelangt das Signal über eine pas-
sive Eingangsschaltung mit Kop-
pelkondensator C1, Eingangs-
widerstand R1 und Überspan-
nungsschutz D1/D2 mit
Strombegrenzungswiderstand R2
zum Impedanzwandler IC1a. Die
Filterfunktion ist in der zweiten
Stufe realisiert. Das eigentliche
Filter in Bild 1 besteht aus IC1c
und IC1d mit C2, C3, R5 und
R6 und verhält sich wie ein fre-
quenzabhängiger Widerstand,
der bei etwa 3,5 kHz sein Mini-
mum erreicht. Für sehr hohe wie
für niedrige Frequenzen ist das
Filter hochohmig. Je nach Stel-
lung von P1 gehört das Filter
mehr zum Spannungsteiler mit
R3 oder zur Gegenkopplung mit
R4. In Mittelstellung des Potis
schwächt der Spannungsteiler
genau so viel ab wie der Aus-
gangsverstärker IC1b verstärkt.
Das Signal wird über den Aus-
gangswiderstand R7 von C4 aus-
gekoppelt.
(984106)rg
Quelle:
Sontheimer, Robert
Audio-Schaltungstechnik
Elektor-Verlag 1994
Präsenzfilter
043
C1
330n
R1
100k
R5
390
Ω
R6
2k2
R2
470
Ω
R3
2k2
R4
2k2
C2
47n
C3
47n
6
5
7
IC1b
2
3
1
IC1a
9
10
8
IC1c
13
12
14
IC1d
P1
1k
lin.
R7
470
Ω
C4
1
µ
D2
12V
D1
12V
IC1
4
11
15V
15V
IC1 = TL074
984106 - 11
C5
100n
C6
100n
15
0
- 6
+ 6
+ 12
+ 18
- 12
- 18
32
64
125
250
500
1k
2k
4k
8k
16k
30k
dB
f (Hz)
984106 - 12
1
2