Grundlagen des SD-Straßen- und Wegesystemes
Allgemeines
Der Grundgedanke des SD-Straßen- und Wegesystemes ist der, dass Verkehrswege grundsätzlich
nicht mehr frei verlegt werden. Ein Verkehrsweg beginnt und endet immer an den von mir
sogenantem Dockingplates (abgekürzt DPt). Dies ist ein Buildable-Objekt, dass zum einen
bestimmte komplexe Verkehrssituationen darstellen kann und auch zum Teil auch automatisch
generiert. Ein Beispiel hierfür sind die SD-Schranken. Die Information für dieses Verhalten
nimmt der DPt aus den Verkehrs-Objekten (Straßen, Gehwege etc), die an diesen angeschlossen
werden. Zum anderen bestimmen diese DPt's auch den Verlauf und die Höhe der dazwischen
liegenden Verkehrswege und anderen Objekte.
Das bedeutet aber auch, dass mit relativ wenigen Objekten eine Unmenge von Situationen in
verschwindend geringer Zeit erstellt werden können. Das Erstellen einer perfekten
Straßenkreuzung mit Gehweg und allem, was dazugehört, nimmt keine 2 Minuten in Anspruch.
Einfach nur ein paar wenige Splines ansetzen und alles andere generiert sich wie von selbst. Kein
Verschieben, kein nichts - einfach fertig. Und das Beste daran ist, dass nirgends Lücken oder
Überlappungen entstehen.
Warum eigentlich Dockingplates?
Die Verlegung der Verkehrswege zwischen den Dockingplates bringt erhebliche Vorteile mit
sich.
•
die einzelnen Objekte stimmen in Höhe und Abstand exakt zueinander. Das mühsame
Verschieben, bis z. B. ein Gehweg an der Straße anliegt, entfällt.
•
mit wenigen Objekten eröffnet sich eine riesige Variationsvielfalt.
•
Die Kurvenbildung hat nun ein ausgewogeneres Aussehen. Die Gegenbögen gehören der
Vergangenheit an,
•
Ein nachträgliches Verschieben komplexer Verkehrssituationen ist nun "am Stück"
möglich.
•
jede Straßenseite kann unterschiedlich gestaltet werden. Somit können realitätsnache
Verkehrssituationen, wie sie häufig im ländlichen Bereich zu finden sind, nachgebildet
werden.
Wichtig
Der wichtigste Schritt, bevor überhaupt mit dem SD-Straßen-und Wegesystem gearbeitet
werden kann, ist die Überprüfung, ob folgende Objekte in Trainz integriert sind, da Trainz
ansonsten erbarmungslos abstürzt:
•
SD-Straße unsichtbar KUID:121616:110000
•
SD-Schiene unsichtbar KUID:121616:110090
•
SD-Spline unsichtbar KUID:121616:110140
•
Zentrierhilfe Typ 1 rot KUID:121616:110068
•
Alle Andock-Marker (siehe hierzu auf meiner Webseite)
Begriffsdefinitionen
Andockpunkt
in einer Dockingplate enthaltene Markierung, die aus einem Pfeil und
einem Punkt besteht. An dem Punkt werden nach Maßgabe der Pfeile die
Verkehrsobjekte angeschlossen.
Dockingplate
(DPt)
komplexes Mocrossingobjekt, das Verkehrssituationen darstellen kann
und zum Teil auch automatisch generiert sowie den Verkehrsobjekten
Höhe und Ausrichtung vorgibt. Dies ist das elementarste Objekt des
gesamten SD-Straßen- und Wegesystemes.
Zentrierhilfe
In der Mitte der Dockingplate angebrachte rote Markierung, die ein
exaktes Plazieren ermöglicht. Außerdem fungiert diese Zentrierhilfe auch
als „Anfasspunkt“
Spline-
(Vertex-) Punkte
Im Surveyor durch Trainz am Anfang und am Ende eines Spline-Objektes
dargestellte weiße oder gelbe Kreise. Diese finden sich auch an den DPt's,
da in diese zwischen den Andockpunkten unsichtbare Spline-Objekte
integriert sind.
Verkehrs-Objekt
Einzelteile des Straßensystemes wie Fahrbahnen, Wege, Gehwege,
Brücken, Gullis, Straßenmarkierungen, Radwege, Leitplanken, Geländer
usw, um nur einige zu nennen. Diese sind sämtlich als Spline konstruiert.
Verkehrssituation
bezeichnet eine Szene, die
•
in einem Dockingplate durch die enthaltenen Verkehrsobjekte
dargestellt wird.
•
zwischen zwei Dockingplates durch Verkehrsobjekte dargestellt
wird.
Verkehrsobjekte
sind die eigentlichen sichtbaren Objekte, die die Verkehrssituarion visuell darstellen. Aufgrund
der Eigenarten von Trainz und der Verwendung der Objekte, mußte ich diese verschieden
definieren:
•
als Trackside-Objekt:
dies sind die Verkehrs-Objekte, deren Darstellung als Spline
keinen Sinn geben würde, die aber in ihrer Ausrichtung zu einem anderen Verkehrs-Objekt
in Beziehung stehen. Darunter fallen z. B. Straßenmakrierungen, Brückenköpfe
•
als Straßen-Objekt (isroad 1):
grob gesehen fallen darunter die Verkehrsobjekte, die dem
Tiefbau zugeordnet sind und sich als Spline darstellen lassen. Das sind insbesondere die
Straßen, Gehwege, Radwege, Flächen usw. Natürlich gibt es aufgrund besonderer
Gegebenheiten auch Ausnahmen von dieser Regel. Aufzuführen sind dazu solche
Verkehrsobjekte, deren Verwendungszweck zusätzlich ein Trackside erfordert.
•
als Schienen-Objekt (istrack 1):
Verkehrsobjekte, die dem Hochbau zuzuordnen sind
und sich als Spline darstellen lassen, habe ich als Track definiert. Anzuführen sind hier
beispielsweise Eisenbahn-Schienen, Straßenbahnschienen, Leitplanken, Straßenlaternen,
Begrenzungspfosten etc. Außerdem gehören hier auch solche Verkehrs-Objekte mit hinein,
die das Andocken eines Tracksides erforderlich machen, wie z. B. Brücken.
•
als Scenery-Spline-Objekt (isroad 0; istrack 0):
aufgrund der Tatsache, daß sich
Scenery-Spline-Objekte bisher nicht miteinander verschmelzen lassen, habe ich hier
lediglich ein unsichtbares Spline-Objekt. Dieses dient ausschließlich dazu, den Untergrund
an die Verkehrsobjekte anzupassen und zur Ausrichtung der Dockingplates.
Dockingplates
Der Einsatz von Dockingplates wird immer erforderlich, wenn
•
eine Verkehrssituation dargestellt werden soll; denn Verkehrsobjekte liegen, wie bereits
beschrieben, immer zwischen zwei Dockingplates.
•
die Verkehrssituation die Richtung ändert. Z. B. Übergang von gerader Führung in eine
Kurve.
•
eine Kurve einen Bogen von mehr als 15° - 30° beschreibt. Hier sollte dann ein weiterer
Dockingplate eingefügt werden, um unliebsame Verschiebungen der angedockten
Verkehrsobjekte zu vermeiden. Diese Verschiebungen beruhen auf einen Fehler in Trainz.
•
ein Verkehrsobjekt im weiteren Straßenverlauf nicht mehr dargestellt werden soll. Z. B.
Wegfall eines Gehweges am Ortsende.
•
ein Übergang zu einer anderen Verkehrssituation dargestellt werden soll. Dies ist denkbar
bei einem Wechsel von einer Standard-Straßenführung zu einer Bushaltestelle oder zu
einer Brücke.
•
Eine Kreuzung dargestellt werden soll.
Der erste Einduck
Der erste Umgang mit dem DPt mag etwas gewöhnungsbedürftig sein und erfordert schon
einwenig Übung. Aber das wird dann mit den Möglichkeiten, die sich daraus ergeben, kräftig
belohnt. Also nicht gleich die Flinte ins Korn werfen, wenn es auf Anhieb nicht klappt. Es ist
noch kein Meister vom Himmel gefallen.
An einer Dockingplate fällt sofort die Vielzahl der gelben Vertex-Punkte auf, um die wir uns aber
überhaupt nicht kümmern brauchen. Ich hätte diese am liebsten abgeschaltet, wenn es irgendwie
möglich gewesen wäre.
Alle dargestellten Markierungen wie Pfeile, invisible Tracks usw. sind "surveyor-only". Das
bedeutet, daß diese lediglich im Surveyor (Editor) dargestellt werden. Im Driver (Fahrer) sind
diese nicht mehr vorhanden.
Nach dem Patzieren einer Dockingplate ergeben sich im Surveyor folgende zwei Darstellungen.
Die erste zeigt den normalen Modus. Die zweite Abbildung zeigt die Dockingplate, nachdem
ALT+fly angewendet wurde, welche sich besser als Grundlage zu weiteren Erklärungen in
diesem Tutorial eignet, da die „lästigen“ Splinepunkte nicht sichtbar sind.
Zentrierhilfe
In der Mitte der Dockingplate befindet sich eine rote Markierung, bestehend aus einem Kegel mit
einem umgebenden Kreis, welche nebenbei bemerkt sich exakt in der Mitte befindet. Diese
Markierung ist ein Hilfsmittel, mit dem die Dockingplate auf dem Basebord optisch passgenau
ausgerichtet werden kann. Außerdem fungiert diese Zentrierhilfe auch als „Anfasspunkt“
.
Invisible Tracks
Zwischen zwei sich gegenüberliegenden Andockpunkten befinden sich im Ausgangszustand zwei
und in der Mitte drei invisible Tracks. Rotgestrichelt dargestellt werden Tracks, die als Schiene
deklariert sind. Als Road definierte Tracks erscheinen gestrichelt schwarz. Weiß gestalten sich
Scenery-Tracks. Diese invisiblen Tracks dienen im erstem Moment sozusagen als Platzhalter und
werden, wenn ein Verkehrsobjekt angeschlossen wird, durch dieses ersetzt.
Andockpunkte
Und dann enthalten Dockingplates in verschiedenen Farben dargestellte Pfeile, die auf einen
Punkt zeigen, oder von einem Punkt weg zeigen. Das sind die eigentlichen Andockpunkte - das
Herz des ganzen Straßen- und Wegesystems. An diese werden nämlich die einzelnen Verkehrs-
Objekte wie Straßen, Gehwege, Radwege, Markierungen, Geländer, Brücken, Leitplanken usw.
angedockt.
Dabei verändert sich das Aussehen des Dockingplate. Das angeschlossene Verkehrs-Objekt
ersetzt den entsprechenden invisiblen Track durch sich selbst. Dies bringt nebenbei auch noch
den Vorteil, dass man anhand der sichtbaren invisiblen Tracks sofort erkennen kann, ob an
diesem Andockpunkt noch Platz für ein weiteres Verkehrs-Objekt ist.
Die Farben der Andockpunkte markieren im wesentlichen die Möglichkeit, welche Verkehrs-
Objekte angefügt werden sollten. Abweichungen davon können sich beim Konstruieren
verschiedener Verkehrssituationen ergeben. Die Bedeutung der Farben wird bei den einzelnen
DPt's beschreiben. In jedem Fall aber haben die Farben rot (Schienen), orange (invisible Track
für KFZ, die als Lokomotive konstruiert sind) und schwarz (Straßen) übergeordnete Bedeutung.
Diese Andockpunkte bestehen aus einem Pfeil und einem Punkt (als Kegel konstruiert). Der
Punkt ist die Stelle, an der das entsprechende Verkehrs-Objekt angedockt wird. Der Pfeil gibt die
Richtung an, in die gearbeitet werden muß. Dies ist erforderlich, da ein Großteil der SD-
Verkehrs-Objekte asymmetrisch ausgebildet werden mußte. Zeigt nun der Pfeil von einem Punkt
weg, so wird das Verkehrs-Objekt zuerst auf diesen Punkt aufgeklickt und dann von dort
weggezogen. Beim zum Punkt zeigenden Pfeil endet das zu ziehende Verkehrs-Objekt dort.
Es wird dringend empfohlen, beim Andocken (Anfügen) von Verkehrsobjekten die Ansicht so zu
wählen, daß senkrecht von oben auf die Dockingplate gesehen wird. Außerdem sollte man so
nahe wie möglich an den DPt heranzoomen und den Kompass in unmittelbare Nähe oder sogar
auf den Andockpunkt justieren, der gerade bearbeitet wird.
Adjoiningtracktype
Beim Andocken fällt auf, daß das angesetzte Verkehrs-Objekt sofort innerhalb des DPt dargestellt
(übernommen) wird. Zu beachten ist, dass dabei immer das Objekt übernommen wird, das als
erstes angeschlossen wird. Dieses bleibt auch erhalten, wenn das angeschlossene Verkehrs-
Objekt wieder entfernt wird.
Ein Ändern dieses „übernommenen" Verkehrs-Objektes ist nur indirekt möglich, indem ein
anderes angeschlossen wird
und beide sich gegenüberliegenden Andockpunkte (Vertex-Punkte)
offen sind.
Im Rückkehrschluß bedeutet das auch, dass der Anschluß eines anderen Verkehrs-Objektes, wenn
nur ein Andockpunkt offen ist, keine Änderung bewirkt. Dieses Verhalten kann natürlich auch
von Nutzen sein.
Auch invisible Tracks werden übernommen, wenn sie angeschlossen werden. Da diese im
Driver nicht dargestellt werden, stellt dies die einzigste Möglichkeit dar, ein unerwünschtes
Verkehrs-Objekt im Bereich des DPt zu entfernen.
Anschließend aber nicht vergessen, die
angeschlossenen invisible Tracks aus Performancegründen wieder zu entfernen
Beispiele für die Belegung der Andockpunkte
Andockpunkt Verwendung
schwarz
Straßen (BStr oder LStr, je nach Typ des SD-Dpt)
Mittellinien
Invisible Spline (zum Anpassen der Geländehöhe)
gelb
für spätere Verwendung reserviert
orange
Flächen (wird für Kreuzungen benötigt)
Invisible Track (für KFZ, die als Lokomotive konstruiert sind)
gelb
für spätere Verwendung reserviert
weiß
Seitenlinien
hellgrün
Straßenrandobjekte
•
Geländer (bei Verwendung Brücke ohne Radweg und Gehweg )
hellblau
Straßenrandobjekte
•
Gehweg S oder Gehweg L
•
Radweg
•
Brücke M (ohne Gehweg/Radweg)
•
Geländer (bei Verwendung Brücke, Radweg oder Gehweg S)
dunkelgrün
Straßenrandobjekte
•
Brücke M (bei Verwendung Gehweg S)
•
Brücke M (bei Verwendung Radweg alleine
dunkelblau
Straßenrandobjekte
•
Gehweg S (nur bei Verwendung eines Radweges)
hellviolett
Straßenrandobjekte
•
Brücke M (bei Verwendung Radweg und Gehweg S)
•
Brücke M (bei Verwendung von Gehweg L)
dunkelviolett
Straßenrandobjekte
•
Geländer (bei Verwendung Brücke, Radweg und Gehweg S)
dunkelviolett
Straßenrandobjekte
•
Brücke M (bei Verwendung Radweg und Gehweg L)