Zu viel im Kopf
Montags Musikschule, dienstags Schwimmtraining, mittwochs Ausflug mit dem Schülerladen, donnerstags Tanzen und der Freitag steht für Verabredungen zur Verfügung. Wer sein Kind allseitig fördern will und vielleicht das ersetzen will, was die Schule nicht leistet, der kann es schnell überfordern.
Ein Bielefelder Forschungsteam erstellte ein Gutachten zur Gesundheit der Jugendlichen. Die Studie zeigt, dass sich jeder fünfte Jugendliche auffällig verhält. Die Schüler haben Konzentrationsstörungen oder leiden an emotionalen Problemen. Hoher Erwartungsdruck und eingeschränkte berufliche Aussichten machen vielen jungen Menschen so stark zu schaffen, dass sie auch körperlich beeinträchtigt sind. Die Kinder eilen morgens ohne Frühstück aus dem Haus, sie verbringen viele Stunden sitzend im Unterricht, die Pausen zwischen den Schulstunden sind kurz, die Räume oft schlecht gelüftet. Die Kinder trinken wenig und essen unregelmäßig, oft nehmen sie nur Süßigkeiten zu sich und trinken Cola. Und nachmittags sitzen sie dann stundenlang vor dem Fernseher.
Viele Kinder leiden schon heute unter Kopfschmerzen, Rückenproblemen, Appetitlosigkeit und Übermüdung. Solche Erscheinungen kennen jedoch auch Kinder, die keinen vollen Terminkalender haben, sondern durch die Schule überfordert sind und in der Freizeit keinen Ausgleich finden. Die Belastungen in der Familie sind häufig groß und Fernseher und Computer sind zu verlockend.
Ein ausgefüllter Tagesablauf mit Lernen, Sport, Tanzen und Musik führt aber nicht immer zu einer Überforderung der Kinder und Jugendlichen. Wichtig ist, dass die Eltern sich nach den Fähigkeiten und Wünschen ihrer Kinder richten. Wer möchte schon Klavierstunden besuchen, wenn zur gleichen Zeit ein Basketballspiel mit Freunden lockt?
(Quelle: Berliner Zeitung, 16.10.2003 - zu Prüfungszwecken bearbeitet)
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2. Zusammenhängende mündliche Äußerung
Geben Sie den Inhalt des Textes - möglichst mit eigenen Worten - wieder.
VORBEREITUNGSZEIT: 20 Minuten Lesetext Nr. 7
Vorlesen eines Textes
Deutsches Sprachdiplom der KMK, Stufe II, Mündliche Prüfung, Frühjahr 2005