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die dann gewohnłieh in Nachahmung der genannten Schniire und Flechten gcmustert sind. Die Fibeln dieser Form sind wohl gewohn-lich zweigliederig (die abgebildete war jedoch offenbar eingliederig); ofters haben sie auch eine Ilulse wie die gleieh zu bespreehenden.
Sehr eigentiimUch und charakteristisch sind die einander nahe verwandten Form en Fig-. 127-131, die man mit Vedel gut ais &ge-ucólbte Fibeln» bezeichnen karm; der kurze breite Biigel ist namlich meistens unten ganz hohl. Ihr Zusammenhang mit den vorher be-sprochenen Fibeln ist unverkennbar. Fig. 127 ist ja nur eine ver-breiterte und vergrosserie Form der Fig. 124; der Fuss zeigL diesel-ben Auskehlungen wie bei der letzteren, aber sein Ende ist sehr stark ausgeschweift. Von Fig. 127 zu Fig., 128 ist dann der Schritt nicht weit. And ero, be son dera ostpreussische Formen wie Fig. 129 und die in den Sitz.-Ber. d. Ges. Prussia 1886—87, Taf. VITI, Nr 114 abgebildete zeigen ein scharf hervortreiendes Fussstiick wie schon die schmalere Fig. 125. Noch andere Gestaltungen des Fusses zeigen die Fig. 130—131. Die Mitte des Bitgels ist bei diesen Fibeln ent-weder gewolbt oder sie zeigt drei bis fiinf Facetten; bisweilen ist die mittlere Facette ausgesehnitten, Fig. 129. Der Kopfkamm ist immer sehr breit. Ófters zeigen sieh Reste von reicher Ausschmuekung des Bugels dureh geperltc Drahte und gestanzie Biecbe (auch auf der gleieh zu erwahnenden Hulse), Diese Fibeln diirften immer zweigliederig sein; bisweilen haben sie aber dabei umgelegle Sehne, ganz wie oben bei Fig. 96 erwahnt ist. Sehr oft haben sie eine Hulse Yon derselben Art, wie sie bei der letztgenannten Form yorkommt, Eine eigentumliche Konstruktion zeigt Fig. 131; es ist eine sonderbare Abiinderung der Kappe mit Sehnenhiilse von Fig. 91; die Spirale ist hier mittelst Axe in einer Scheibe befestigt.
Lokale Vepbreitung- ($. Beilage /, 21). Alle Formen der Serie (nur mit Ausnahme der seltenen Fig. 125, 129, 131 *) kommen in Wesipreussen zahlreich vor; und es ist wohl sehr wahrscheinlich, dass dieselbe ebenda entwickelt ist und ihre eigentliebe Heimat hat. Auch im ubrigen Ostdeutschland ist sie haufig yertreten; jedoch sind nicht alle Formen gleichmassig verbreitet. In Ostpreussen sind die alteren selten, die jungeren dagegen sehr haufig. In Posen fanden sich nur einige wenige von versehiedenen Formen. Schlesien hat zahlreiche Exemplare geliefert, aber fast alle ans Eisen, von Formen wie Fig. 123, 126, 127; die einzige dort gefundene aus Bron ze ist das Origiual von Fig. 129. Fast alle gewohnlicheren Formen sind in Pommern (nicht nur in Hinterpommern) und im Regierungsbezirk
>) Von der Form Fig. 123 kenne ich nur das abgebildete Exemplar; Fig. 129 liegt aus Ostpreussen, Polen und Schlesien vor; iiber Fig. 131 s. gleieh unten.
Frankfurt a/0, vertreten; nieht ganz selten sind sie auch in dem westlichen Kulturgebiete, im Regierungsbezirk Potsdam, in Mecklen-burg und Lauenburg; doch sind die jiingsten Formen daselbst nicht Torhanden. Ausserhalb Deutschlands kommen hierliergehbrige Fibeln vereinzelt in Bohmen, Mahren und Polen vor; iiber die livlandiseh-estlandischen Formen ist oben gesprochen. Auch in Finland ist eine Fibel etwa wie Fig. 126 ge fund en. In Skandinavien fi n den sieli F orni en wie Fig. 120, 121, 124, 126. 128, 130 sehr zahlreich auf Born-holm, hie und da in Sudschweden und Ostnorwegcn (nordlich las ge-gen Drontheim); die Form Fig. 131 liegt iiberhaupt nur aus Norwegen und Schweden vor 1). Im westlichen Danemark — aufMden, Laaland. Funen — sind sie mehr vereinzelt, und die jiingsten Formen fehlen dort.
Endiieh die Frage: kommen diese Fibeln in den romischen Pro-vinsen vor? Sehr zweifellmft ist wohl, ob eine wie Fig. 127—128 wirkiich in Carnuntum gefunden ist, Dagegen sind Fibeln etwa wie Fig, 124 in Regensburg gefunden; und es ist wohl nicht unwahrschein-lich, dass eben von dieser oder von verwandlen Formen die provinzial-romische Fibelserie Fig. 246 - 248 sich entwiekelt hat; jedenfalls wusste ich gegenwartig keine andere Mdglichkeit, die Entstehung der-selben nattirlich zu erklaren. Hieruber spater mehr,
Zeitstellung. Die in der Beilage II und der Stufentabelle zu-sammengestellten Fundę zeigen in sehr deutlicher Weise, dass die friihęren Formen dieser Serie Fig. 120—124 und auch Fig. 126 der jiingeren Fundgruppe der aiteren romischen Periode angehoren; sie fanden sich sehr oft mit Fibeln wie Fig. 39, 60—64, spateren Formen der Gruppe IV u. s. w. Nur einnml kommt eine solcbe Fibel, und z war von der altesten Form wie Fig. 120, mit einer friihromischen Fibel vor, w^ahrscheinlich vom Typus Fig. 68 fs. Beilage II, Fund 83; vgl. oben S. 37). Fur die spaten Formen Fig. 127—130 gilt dagegen offenbar genau dieselbe Datierung, die oben S, 51 fur die ihnen ziein-lich gleichartige Fig. 96 gegeben wurde; sie finden sich noeh vielfach mit den friihesten Formen der Gruppen VI und VII (s. Beilage 11, Fundę 181, 220, 240). Charakteristisch ist auch der Fund 203, wo sie mit Pferdegesćhirrsliicken von Formen, die in den danischen Moor-funden yorkommeu, angetroffen sind; die Fundę 180, 191, 192 mit Fibeln wie Fig. 98 und 137 gehoren auch wahrseheinlich sehon der jiingeren romischen Periode an.
') Die eigentumliutie Kappenform ist ubrigens nut bei dem abgebildetcn Exemplare vorhandeu.