dem Eisen, ihre spatere Heimat eroberten, ging diese hochstehende Kultur zu Grunde und verschwand.
Der agyptische Menschentyp war in seiner ein wenig steifen Schlankheit breitschult= rig, langbeinig und schmalhiiftig; der kre= tische zeigt eine Mischung von Schlankheit und schwellender Rundung. Die langen geschmeidigen Glieder, die schmale Taille
35) Kreter in einer dgyptischen Darstellung und der stark zuriickgebeugte Oberkórper wurden durch die Kleidung und durch die Haltung noch betont.
Wie im agyptischen Alten Reich bestand die Mannertracht auch auf Kreta nur aus einem kurzeń, umgeschlungenen Lendenschurz. Der syrische Rock kam zwar vor (34), muG aber ais fremder Bestandteil gewertet werden. Von der primitiven Form der agyptischen Arbeitskleidung weicht der kretische Schurz erheblich ab. Die vordere Stoffbahn wurde heruntergezogen und nicht selten durch ein schmiickendes Perlennetz verlangert (40). Ein breiter Gtirtel, wahr= scheinlich aus Leder, hielt den Schurz. Der enge Gtirtel mit seinen wurstahnli* chen Wtilsten an den oberen und unteren Langsseiten wirkte wie ein Korsett und formte so die typische Wespentaille und die rundę, schwellende Htifte (36,40). Das gleiche Bild einer Korsettfigur ergab auch der Halbschurz, der nur aus einem Vorder= und Riickenteil bestand und die Hiiften freiliefi (39).
Der Halbschurz blieb nicht ausschlieGlich den Mannern vorbehalten; auch Frauen trugen ihn, wie auf dem Fayence=Figtirchen der ,Grofien Mutter' (33) deutlich
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