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sein sollten, nacłi dem Muster jener Helden, clie Seneca und seine Nachahmer so oft in ihre Tragodien emfiihrten. Diea Drama wurde jedoch niclit vollendet. Von den typischen Gestalten Senecas iibernahm Schiller die Gestalt des Tyrannen und gab ihm die Ziige, denen wir oft bei den Tyrannen Senecas begegnen. Sein Franz Moor (»Die Rauber«) hasst den Bruder mit demselben masslosen Hassę, wie Senecas Atreus oder Kteocles; er ist ein TJsurpator wie Lycus im »Rasenden Hercules« und yersucht durch Drohungen die Braut des abwesenden Bruders zu gewinnen, so wie jener die Hand der Megara, der Frau des abwesenden Hercules. Nachdem er zum regierenden Grafen geworden ist, verktindet er eine Schreckensherrschafft wie es Atreus, Lycus und die anderen Tyrannen Senecas tun, indem sie kalt iiber ihre Grausamkeit raisonnieren. Ahnliche Ztige hat spater auch Gessler in »Wilhelm Tell«.

Ausser den >Raubern« weist noch ein anderes Jugendwerk Schillers deutlich den Einfluss Senecas auf. Es ist »Semele«. Auf diesen Stoff wurde Schiller wohl durch den bereits erwahnten Aufsatz Lessings in der »Theatralischen Bibliothek« gelenkt. Lessing bespricht hier den »Rasenden Hercules* von Seneca und aussert die Meinung, dass mail diesen Stoff ais Text zu einer modernen Oper behandeln kónnte. Schiller unternahm zwar die-sen Versuch niclit, er fand aber in der griechischen Mythologie ein ahnliches Thema. Wie im »Rasenden Hercules« die rachsuch-tige Gottin Hera den Sohn des Zeus und der ihr verhassten Alkmene, der Sinne beraubt, so nimmt hier Juno an der uner-fahrenen Geliebten ihros Mannes, Semele, Rache. Wie das Drama Senecas mit einem langen Monolog der wuteutbrannten Gottin beginnt, so leitet auch Schiller sein Drama mit einem Monolog der erziirnten Juno ein, die vor der Burg des Kadmos in Theben erscheint und ihre nahe Rache vorkiindet \\renn Schiller so rnan-ches dramatische Motiv und so manchen Gedanken dem Seneca verdankte, so wirkte auf ihn noch starker die Form der romi-schen Tragodie ein. Hier begegnete er namlich zum ersten Małe dom Typus der pathetisch-rhetorischen Tragodie und ihren tra-ditionellen Stilmitteln.

Bei Seneca ist das Pathos stark iibertrieben, ohne Mass und ohne Steigerung der Effekte. Er schlagt sofort den lioch-sten Ton an und yersucht, sich die ganze Zeit. iiber auf dersel-



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