wie ich schon bei den Norikern angenommcn habe. Naturlich wird das zu prtifen sein, aber die Chronologie der mittleren und dstlichen Keltenprfigung rutscht nach allen Indizien, die sich jiingst anboten, zumindest in groOen Teilen, nicht unerheblich herauf und wird jiinger. Wir werden uns also mit den jetzt noch etwas kiihn erschci-nenden Gedanken, die uns die Miinzen nahelegen, emst und nachhaltig zu befassen haben.
Typ 353 ff.: Vgl. die Notiz zu 144 und die Behandlung im Methodischen sowie die opdsche Zusammenstellung auf Tf. 52.
Typ 36611: Der Reversstempel stammt aus 332.
Typen 402, 415, 417, 427, 434: Hier sollte direkte stempelgenealogische Verwandt-schaft der Averse bei Zusammenstellung langerer Belegreihen nachweisbar werden, vielleicht nur zum Teil, vielleicht auch ii ber den Rahmen hinaus. Es ist eine Werk-statt und oft, wenn nicht gar uberhaupt, die gleiche Hand. Wer den hier geauBerten Vermutungen nicht trauen will, kann gem der Entwicklung vertrauen. Immerhin miissen die bei den Norikern (besonders den Ostnorikern) gemachten Erfahrungen jetzt ins Kalkul gezogen werden, die auf technisch einwandfreien Nachweisen be-ruhen.
Typ 416: Ich halte diesen Typus fur die bei weitem originellste ostkeltische Avers-schfipfung. Sie steht der Handschrift nach dem Typ 318 etwa am nachsten. Leider kenne ich nur das von Pink gebrachte Stuck aus Wien und den Abgufi eines Exem-plares mit unbekanntem Standort aus der Slg. Dr. Hartmann, das ich genau ge-pruft habe. Typen wie dieser sind durchaus nicht ais »miBraten« (Pink) zu bezeich-nen, sondcrn fast vollendeter Ausdruck keltischer Formensprache und fiihren bei der numismatischen Materie unkundigen, aber kunstsinnigen Betrachtern oft zu Vergleichen mit der modernen abstrakten Kunst, an die sie aber nicht »erinnern«, sondern denen sie nur ahnlich sind (bestenfalls kann der Vergleich nur umgekehrt laufen, da der Erinnerungsbegriff nur zuriick anwendbar ist). Das Kapitel der Inter-pretation keltischer Typen ist hier absichtlich ausgeklammert. Auf die Wamungen von Blanchet. Pink und anderen soli aber hingewiesen werden.
Typ 441 A: Ich habe ihn nur wegen der typischen vier Punk te im Quadrat vor dem Pferdeleib hergesetzt. Das bisher einzige Exemplar entstammt dem Handel und hat naturlich keinen Fundort. Bemerkenswert ist die Raubkatze im Sprung hinter dem Reiter. Der Avers ist ein ech ter Bruder der in 296ff. vertretenen Sippe, was hinsicht-lich der Differenz von rund ISO Nummera nach der Pink-Skala zu denken geben sollte. DaB engste Typen- wie Stempelverwandtschaften ii ber solche Distanzen keine Seltenheit sind, hat schon Pink gesehen, das Entscheidende ist aber heute bc-reits die Frage geraeinsamer Produktionsstfitte.
Typ 462: Sicheres Spfitstadium eines urspriinglich anderen Ayerses.
Typen 467 und 471: Kroisbacher und Velemer sind zwei hochinteressante Sondcr-rcihen im Ostkeltischen. Schon die Pferde (so beim Kroisbacher) und die Reiter (bei den Velemem) finden sich zum Verwechsełn ahnlich bei einigen Norikern. Ich meine sichere Hinweise auf gemeinsame Werkstatte mit gewissen Ostnorikern zu haben und es ist kein Zufall, daB (von Sammlern jedenfalls und im Handel) beide Typen oft genug ais Noriker klassifiziert werden. Bei den Kroisbacher Varianten wird sich eine ganz spezifische innere Schichtung ergeben, die die gegenwartige Typenfolge verandern wird.
Typ 484: Die wenig ansprechende, aber sehr variationsreiche Reihe reicht von gutem Silber bis zum AE und ist gleichfalls ein guter MaBstab der Gesamtentwicklung in der spateren Phase des Ostkeltengeldes.
Typen 510-549: Hier sind die Typen von Tótfalu, Simmering und Rćte nach der Auswahl von Pink, aber in kleineren Belangen geringfiigig anders gegliedert, zu* sammengestellt. Ein Teil, vomehmłich die Simmeringer Typen, sind an sich boisch, also nicht ostkeltisch, doch wollte ich die Gruppe nicht eliminieren, weil die Miinzen immer wieder in ostkeltischen Verbanden, sowohl in Funden wie im Handel, auf* tauchen und einer K lassifizierungsgrundlage bedurfen. Warum Pink die Anordnung von Paulsen, wo allerdings die Tafeln die Stucke in uniibersichtlicher und ununter-brochener Kette bringen, stellenweise umgestoBen hat, ist mir nicht klargeworden. doch verschlagt das fur die Absicht dieses Atlas nichts. Auch hier laBt sich mit Stempelvergleichen noch gut arbeiten, so trostlos es fiirs erste aussieht. Jedenfalls ist eine bessere relative Chronologie sicher zu erarbeiten und wiirde viel helfen.
Typen 565-595: Die von Pink gebotene und hier modifizierte Auswahl von Alexander-typen, also Herakleskopf in der Lowenhaut/Zeus Aetophoros, tcils auf den Namen Alexanders selbst (gleichzeitig oder posthum), teils auf den Namen Philipps III., deckt nur grundsatzlich die Haupttypologie. Ihre Streuungsbreite muB im einzelnen erst erforscht werden. In den Zuweisungen im Handel wird insbesondere bei den Imitationen der posthumen Alexandertypen ófters gesiindigt. Unter den Proto-typen auf Tf. 3 habe ich durch Hinzufugung je eines Alexandertyps bei Audoleon und Lysimachos zeigen wollen, daB dieser Typ auch sonst in Erinnerung gehalten wurde.
Auch hier sind oft genug zuerst Originalstempel wciter verwendet worden. Manche Stempel werden (vgl. die Folgę beim Typ 179 und 184) bis zur volligen Unkennt-lichkeit der Stempel und ihrer Bilder ausgenutzt. wobei technisch interessant ist, daB auch hier wieder das schon mehrfach erwahnte Phanomen der Schiisselbildung auftritt.
Die Drachmenimitationen sind naturgemaB weniger beachtet worden ais jene der Tetradrachmen, sie folgen aber in etlichen Gruppen den Tetradrachmen vollkom-men, also auch in den Miinzstatten, so daB zeitweise durchaus ein System vorliegt. Ganz ausgefallen ist der Typ 590, besonders der Revers. Im Avers spielt der Lysi-machostyp mit.
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