Ergcbnirac and Prr*pektivcn
ten. Wie schon cine crstc Studic 1963 gczcigt lint64, war bei den sog. glatten Rcgcnbogon-schiisselchen das Nominał der Viertelslatere unglcicb vicl biiufiger flis das der Statcre. Vicl-Icicbt waren dicsc Vicrtel8tatcre iibcrbaupt im Miinzumlauf das beliebteste und giingigHte Coldnominal; Manching, Pollantcn und die zahlreichen Einzelfunde woisen deutlich durauf hin. Bei allcn andercn Typen der Rcgcnbogcnschussclchcn iiberwiegt dic Zahl der gcfunde-ncn Statere die der Vicrtclstatcrc gleichen Typs bei weitem. Da die glatten Vicrtclstntcrc bo haufig sind, vcrwundert es nicht, daB Verschiedenheiten in Art und Gewicht vorkommen. In der Machart stchcn sie mit ihrem flacheren Schrotling iiberwiegend der ersten Art der glatten Statere, wic Manching 1955 (Nr. 46~49), nahc; dickcre Schrotlingc mit wulstigem Rand bcgegnen sclten, dagcgcn kommen mitunter rccht rohc und unrcgclmiiBige Stiicke vor. Hiiufigsind Stiicke, die auf Vs. und Rs. ganz glatt, gcradczu policrt wirken. Spuren am Rand der Vs. gehen von Strichrestcn (z. B. Nr. 2127 u. 2180) bis hin zu einer den Rand bc-glcitendcn Art Gesichtsdarstellung (z. B.iVr. 533); letzterc Art tragt oft auf der Rs. ein klei-ncs Krcuz (Nr. 536, 2158,2164, 2216 u. 2232). Selten findet sich auf der Rs. ein Punkt (Nr. 533), ein Vogelkopf-ahnlichcs Gcbilde (Nr. 1998) oder ein peltaiormiger Schild (Nr. 2077a). Um hicr zu einer klaren Wertung zu kommen, ist es erforderlich, die zahlreichen einschlagi* gen Viertclstatere ohnc Fundort in den Museen und Privatsammlungen systematisch zu er-fassen und auszuwcrtcn, was nicht Aufgabe dieser Arbeit war. Erwahnt sei noch, dali auch Vicrtelstatcre durchaus ais gcfuttcrtc Exemplare vorkommen, wie das hier vorgelegte Materiał erstmals nachweist.
Polin
Der Anteil der Potinmiinzen im gesamten Fundbcstand von Manching ist mit 83 Stiick und iibcr 10% erstaunlich hoch, besondcrs wcnn man bcdcnkt, daB dic Potinmiinzen aus Gallirn hereingekommen sind und der Typenschatz sich auf Leuker und Scquaner verteilt, von wenigen ilclvetier- und Scnoncs-Potininiinzen abgesehen. Nun sind diese bcidcn Miinztypen, das Sequancrpotin noch inehr ais das Leukcrpotin, weit verbrcitet; man findet sie nicht nur in Baden6*, in Hiifingen66, in den Oppida Rheinau-Altenburg67 und Heiden-graben68, in Manching und Pollanten, sondern auch in MitteldeutschlandM und Bohmen70. Noricum erreichten sie anscheincnd nicht71. Durch das GuBverfahrcn, die unkomplizierten
M Siebr Caitclio-Kellncr.
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w MitteldruIcrbUnd 253 - 260 Miwir G. Hchin-lil>nrkr, Aiugr. u. Fundo 12,1967,264 Abb. 1. w PiS, Śtrńdonio Taf. 2.32.35.37.39. - Oibornc Taf. 1,5.
" Sirlir Kundurtvrrxrichni* in l*ink. Kinluhrung’ 49-53. - G. Drinbuki. Dic kolliaclion Funtlmiinicn OstorroioliB. Num. ZciUcbr. Wirn 87/88.1972.37-73.
Darstcllungen auf V*. und Ra. und schbeBlich den niedrigen Schmelzpunkt der Legierung waren die Potinmiinzen einfach herzustellen. Es scheint auch bo, daO sich sowohl beim Sc-quanerpotin ulu auch bei dem der I^uker aus dem gesamten Materia! verschiedcne Unter-typen differenzieren lasscn wiirden. So ist die Frage berechtigt, ob nicht auch ostwarts des Stammgebietes diescr beiden Miinzen solehe Stiicke gegossen worden sind. An gallischen Quinaren sind, wie wir gesehen hahen. eine ganze Anzah! nach Manching gekommen, dar* unter aber nur ein Sequanerquinar. Steht dies nicht in einem allzu krassen MiBverhaItnis zu der groBen Menge an Sequanerpotin und legt eine andere, naher gelegene Produkt ionsstat-tc fiir Potinmiinzen nahe? In Manching sclbsl allcrdings nind bisher noch keine erkennba* ren Formen fur den ReihenguB von Potinmiinzen gefunden worden, aber m. W. anderswo auch nicht. So IaBt sich doch von der PubUkation des siidbayerischen Materials an Potin-miinzen und der dadurch gebotenen Mbglichkeit genauen Ycrgleichs wcitere Klarung erhof-fen.
Der Vesuch durch gezielte Metallanaiysen an Potinmiinzen vom Leuker- und vom Scqua-nertyp weitere Erkenntnisse zu gewinnen und grundsatzbche Unterschiede bei Fundmiin* zen aus Manching und aus Frankreich aufzuspiiren, hat zunachst noch nicht zu klaren Er* gebnissen gefiihrt. DaB alle untersuchten Potinmiinzen immer reichlich Zinn enthalten, ergibt sich aus der Hersteliungstechnik im CuBverfahien. Damit sind aber die Gemeinsam* keiten schon erschópft. Vom Leukerpotin hat Nr. 5 einen ziemhch hohen Arsengehalt, Nr. 12 einen hohen Bleigehalt; Nr. 5 und Nr. 12 enthalten et was. Nr. 2279 viel Antimon. Yon den Potinmiinzen entspricht die Nr. 2279 aus Frankreich der Nr. 17 des Sequanertyps aus Manching im Gehalt an Antimon. Die Nr. 21 und Nr. 22 zeigen iiberdurchschnittlich viel Blei, etwa wie Nr. 12. Gerade der Bleigehalt ist beim untersuchten Potin sehr verschieden. Ob es Zufall ist, daB die Potinmiinzen aus Frankreich alle einen maBigen Bleigehalt haben, IaBt sich nach den bisherigen Proben nicht sagen. Da das Blei in diesen Legierungen das allergewbhnlichste Metali ist, gab U. Zwicker bei der Diskussion der Analysenergebmsse zu erwagen, ob im Sinne einer „Munzverschlechterung“ in der Zunahme des Bleigehalts nicht eine zeitliche Abfolge vermutet werden kann. Das Bild, das die Analysen bis heute ergeben (vgl. Beitrag U. Zwicker S. 247 ff.), ist uneinhcitlich und bestatigt so indirekt die geringe Rollc der Potinmiinzen in Hcrstellung und Geldverkehr. Es scheint berechtigt, in ihnen das „Klcingeld“ der gallischen Keiten zu vermuten. Ob Analysen groBcrer Reihen hier zu neu* en Erkenntnisscn fiihrcn, mag dahingestellt bleiben. Etwas anders diirfte die Situation bei den Quinarcn scin. Dic wenigen untersuchten guthaltigen Stiicke lasscn zwar weder fiir den Typ Schonaich noch fiir die Biischeltypen Eigentiimlichkeiten erkennen, doch werden hier die Metallanaiysen gro Ber Reihen, vornehmlich aus Schatzfundeu, wie sie U. Friedlander am Schatzfund von Ncuscs begonnen hat und B. Overbeck fortsetzeu will, weiterfuhreu.
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