Dość jasno w świetle materiałów zabytkowych, zarysowała się granica między produkcją rzemieślniczą a produkcją przemysłu domowego.
Gruntownego przebadania wymaga problem rodzimości, względnie obcego pochodzenia (chociażby w postaci wpływów) przedmiotów rogowych. Zagadnień tych nie da się rozwiązać bez wnikliwych studiów porównawczych nad formami i motywami ornamentacyjnymi przedmiotów rogowych, oraz nad szczegółami produkcyjnymi, obejmujących obszar basenu Bałtyku.
Dalszych badań doświadczalno-porównawczych wymaga także sam proces obróbki rogu, a szczególnie jego zmiękczania.
Wolin 1956 rok. Stacja Archeologiczna
I.H.KM.P.A.N.
ZUSAMMENFASSUNG
DAS HORN UND KNOCHEN VERARBEITENDE HANDWERK WESTPOMMERNS
IM FRtlHEN MITTELALTER
Die im Titel gestełlte Aufgabe trachtet der Verfasser auf Grund des Materials zu losen, welches die nach dem Kriege gefiihrten Ausgrabungsarbeiten in Szczecin, Wolin und Kołobrzeg łieferten.
Der Bohstoff, die Erweichung des Materials und die Werkzeuge
der Bearbeitung
Horn und Knochen hatten schon in der friihmittelalterlichen Zeit eine ziem-lich grosse Anwendung zur Erzeugung verschiedener Gegenstande. Das harte und ełastische Horn war ein besserer Rohstoff, ais der wohl harte, aber briichige Knochen, und wurde deshalb von den Handwerkern mehr gesucht. Horn und Knochen wurden wahrend der Bearbeitung einer Erweichung unterzogen. Die erste Ver-arbeitung (das Verschneiden auf die entsprechende Grosse der Teilstiicke) geschah mit der Sagę ohne Erwcichen. Horn und Knochen wurden auf folgende Weise erweicht: in heissem Wasser im yerschlossenen Gefasse, in heissem Wasser mit Holzasche, in siedendem Ol, sowie in Pflanzensauren (z. Bsp. Sauerampfer). Mogli-cherweise dlente zum Erweichen des Homes die in Błonie (bei Grodzisk Mazowiecki) entdeckte Grube, in dereń Innem sich ca. 250 aufgespaltene Hornstiicke befanden. Die Werkzeuge zur Horn und Knochenverarbeitung waren: Messer, Bell, Meissel, SSgen, Bohrer, zwei—oder dreizahnige Gerate zu Verzierungen, ein kleiner Hammer.
Horn- und Knochenerzeugnisse
Abhangig von den angewendeten Werkzeucen, sowie vom verwendeten Rohstoff, zeigen verschiedene Gegenstande einen verschiedenen Grad der Endausferti-
gutig. Zu den weniger sorgfaltigen, im allgemeinen mit dem Messer aus Knochen ausgefiihrten Gegenstanden gehóren Nadeln, Ahlen, Stichel u. a. Gewóhnliche Gegenstande wie Schlittschuhe, Kufen, oder Knopfe aus Knochen — sind ausschliess-lich aus Knochen angefertigt, mit so unkomplizierten Werkzeugen wie Messer und BeiL Teile von Gegenstanden aus Eisen (Fassungen, Belage, Hefte) yerlangten vom Ausfiihrenden etwas Fachkenntnisse und solche Werkzeuge wie Sagę, Bohrer, Messer, Verzierungswerkzeuge. Zu dereń Herstellung wurde grosstenteils Horn verwendet (siehe Tab. 2). Das soli jedoch nicht heissen, dass alle diese Gegenstande sorgfaltig ausgeftihrt waren. Durch prazise Ausfuhrung unterscheiden slch Kamme, unter welchen wir unterscheiden kónnen: einseitige, Futterale fiir diese. sowie zweiseitige. Diese fiihrten wohl Spezialisten aus, welche ganze Satze hoch-spezialisierter Werkzeuge besassen (wie schon oben erwahnt). Zu den sorgfaltig ausgefiihrten Gegenstanden gehóren auch verzaerte Nadeln, Schnitzwerke und viele andere.
Die altesten Spuren von Hornverarbeitungsstatten in Westpommem starninęn aus Kołobrzeg (Kolberg), aus einer auf die zweite Halfte des DC. Jahrhunderts datierten Schicht. In einer Hiitte aus Flechtwerk und neben ihr fand man unge-fahr 1700 Abfalle und Halbfabrikate aus Horn, sowie eine gewisse Anzahl von Halbfabrikaten und Stiicken von Bernstein, abgesehen von schon fertigen Gegenstanden. In Wolin auf Grabungsstelle 4 (Stadt) haben wir in den Schichten aus dem XI. und anfangs des XII. Jahrhundertes starkę Spuren einer Hornproduktion (siehe Ta/. 1). Bis zur Halfte des XI. Jahrhunderts (Schichten XIV, XIII) bestehen neben einander zwei Werkstatten; in einer von diesen beschaftigte man sich ausser mit Horn auch mit der Verarbeitung von Bernstein, wovon zahlreiche Abfalle und Halbfabrikate zeugen. Von der zweiten Halfte des XI. Jahrhunderts an, haben wir es nur mit einer Honwerarbeitungsstatte zu tun, welche sich starker in den Schichten X und IX b bemerkbar macht. Spuren einer Hornproduktion komraen auch in den iibrigen Schichten Kołobrzeg, in Wolin zum Vorschein, — und auch in den Fundstatten in Szczecin und Wolin—Vorstadt, wo Werkstatten nicht gefunden wurden.
Grosse Mengen von Abfallen, Halbfabrikaten und fertigen Erzeugnissen in Kołobrzeg und Wolin, zeugen zweifellos vom Bestehen einer Spezialisierung des die Verarbeitung des Hornes betreibenden Handwerks (in diesen Werkstatten wurden keine Halbfabrikate und Abfalle aus Knochen gefunden).
Eine eingehende Analyse der Bestande der Werkst&tten zeugt, dass in diesen vor a llem Kamme, Futterale und Fassungen in Form eines Kegelstumpfes er zeugt wurden. Zweifellos wurden in diesen auch Belage, Hefte und viele andere Gegenstande erzeugt. Wenn wir die Art der Gegenstande in Erwagung ziehen, welche in den erwahnten Werkstatten erzeugt wurden und die von einer Massenproduktion zeugende Menge der Abfalle, kónnen wir ruhig behaupten, dass in West-Pommern im Friihmittelalter ein Handwerk bliihte, welches sich mit der Verarbeitung von Horn und Knochen befasste und welches sich in den sich bildenden Stadtżentren konzentrierte.
177
12 — Materiały Zach.-Pom. — Tom. n.