4. “Es kann (lic Spur von nieinen Erdentagen nlcht In den Aonen untergehen"
Danut wird die Hoflhung auf Unsteibliclikeit ausgedriickt. Diese Hoflhung kann einen privaten Charakter haben. Man kann sie also so verstehen. dass die Werke eines Menschen doch etwas Bleibcndcs darstcllen. Goethe mag frcilich an scinc cigcnc Werke gcdacht haben. die ihm tatsaclilich Uiisterbliclikeit gesichert haben.
5. “Du sprichst wie Hans Liderlich"
Das sagt die Heldin desb Stiicks zn Mepliisto, der sie im Auftrag von Faust zu verfUhren versucht.
6. “Stlrb und werde"
In dieser Formcl hal Goethe einen sehr wichtigen Zug scincr Weltanschauung zusammengesetzt und zwar die Uberzeugung, dass es darauf ankomme, im Leben von Verwandlung zu Verwandlung zu schreiten, das Alte hinter sich lassen und den Mut zum Neuen haben. Diese Fonnel driickt zugleich Goethes pantheistische Weltanschauung aus (Pantheismus- eine Philosophie, Grundidee lautet. dass Gott in allem sei, was existiert, es gibt also keinen ausserirdischen Gott. es gibt insoweit auch keinen Tod. sondern nur die ewige Mctamorphosc. cwiges Sterben, ewige Wicdcraufstehung.
7. “Sie ist die erste nicht"
Faust hat mit Mepliistos Hilfe Gratchen verfuhrt und darni verlassen. Madchen ist schwanger geworden, was in damaliger Zeit eine Lebenskatastrophe bedeutet. Sie wird wahnsinnig. sie wird verhaftet, sie tótet ilir Kind. Faust beklagt ilu Scliicksaal. Er ist an ilirem Ungliick zwar schuldig. aber es war seine Bestimmung. so und nicht anders zu halten. Mephisto versucht ihn mit diesem zynischen Satz trósten.
8. “Seele des Menschen, wie gleichst du dem Wasser, Schicksaal des Menschen, wie gleichst du dem Wind"
Die Rede ist hier von der Wechselhaftigkeit der menschlichcn Existenz, von der menschlichen Psyche. Wasser ist ein fliessendes, unbestandiges Element und der Vergleich mit dem Wind bezieht sich darauf. dass das menschliche Schicksaal sich zwischen Himmel und Erbe abspielt.
9. “Eine Rosę gebrochen ehe der Sturm sie entblattert”
10. “Es mochte kcin Hund so liinger leben"
Der Satz stamnit aus Fausts Eingangsmonolog. Man sieht dem Gelehrten seine staubige Studierstunbe. Er hat lebenslang studiert. urn der Welt ihre tiefste Geheimnisse zu entreissen. Daraus ist nichts geworden. Faust ist verzweifelt, mochte ani liebsten ein neues Leben begimien, aber er weiss, dass es umnbglich sei. In dieser Situation spricht er den eben zitierten Satz und fiigt auch nocli lunzu: “Auch liabe ich weder Gut nocli Geld, noch Elue und Herrlichkeit.
11. Die Miihe ist klein, der Spass ist gross"
Mepliisto versucht Faust zimaclist mit primitivem Geniessen zu kodem. Er fiilu t ilui in Auerbachskeller. einen in Leipzig gelegene Weinstube, wo Faust sich dem lustigen Treiben der Studenten frónen soli. Daraus wird nichts. Faust fuhlt sich gelangweilt imd abgestossen und verlasst bald das Lokal. Faust komentiert dieses Treiben mit folgenden Worten, mit wenig Witz und viel Beliagen. Daiui schlagt Mepliisto Faust vor: an dem Blocksbergsfest