393
Powstanie wrocławskie 1793 r.
Statni Archiv v Brnę, Moravske Mistodfitelstvi PM 32—340/93.
Da am 28-n des vorigen Monats April zu Breslau Unruhen ausgebrochen' sind, so verweile ich nicht den Vorfall Euer Ex. zu berichten. Die Veranlassung dazu soli ein Schneidergesell gegeben haben, welcher wider die bestehende Ordnung von darum aus der Arbeit getreten ist, weil der zweyte Stadtdirektor in' Absicht der Gesellen eine neue Entrichtung eingefiihrt hatte. Man woltę diesen also mittels Arrest, und sodann durch die Stadtverweisung zum Gehorsam verhalten, allein hieriiber sind alle Schneidergesellen, iiber 300 ari der Zahl, aus der Arbeit getreten, und da man diese durch das Stockhaus und die Kasemattenarreste bei Wasser und Bród zur Ordnung zwingen wollte; so sind iiber dieses Verfahren alle Gesellen von sammtlichen Innuńgen, um die Arresten zu stiirmen und die Arrestanten zu retten, aufgestanden. Bei diesem Auflaufe ist der zweyte Stadtdirektor Werner, welcher von dem Konig ein grosser Giinstling ist, und diese Gunst sich schon bei Ihm ais Kronprinz schon' erworben hat, da er Ihn verschiedene wichtige Dienste geleistet hat, das Haus gestiirmt, alles Porzellan, Spiegeln, Tische, alles Hausgerath auf kleine Stiickeln zerschlagen', alles samt Feder und Bethen zum Fenster heraus-geworfen, und dabei geschrien worden: schaf uns den Spitzbuben, dass wir ihn massacriren kónńen.
Da also diesem Magistratsrate Niemand giinstig ist, so hat das Gouvemement <so sagt man), wie schon alles zerstohret war, die sammtliche Garnison von Infan-terie und Cavalerie zum Ausrucken beordert, scharfe Patronen ausgetheilt, alle Strassen mit Canonen' besetzt und denen Inwohnern anbefohlen, sich in die Hauser zu begeben, um nicht bei dem Gebrauche der Canonen ungliicklich zu werden. Mit Abgange der Post waren schon iiber 4000 Revoltanten beisammen, seit dem aber sagt man, dass die Canonen gebracht wurden, dabei etliohe 20 Personen ihr Leben ver-lohren hatten, auch hatte die Cavallerie den Póbel vollends aussammen gejagt, und die Ruhe seye sehr sichtbahrlich wieder hergestellt, doch dem ohngeachtet sind aller Orten starkę Wachen aufgestellt, und die Zeughauser sehr stark besetzt.
Der Direktor Werner ist indessen in sicherer Verwahrung nach der Festung Neysse10 gebracht worden, was weiters erfolgen wird, stehet noch zu erwarten, und ich werde nicht entstehen, E. Ex. hievon' die unterthanige Nachrdcht zu geben.
In den schlesich-preussischen Gebirgskreisen glimt die Unruhe unter den Webern noch, wozu sich schon auch Bauern zugesellt haben sollen.
Von den Pralaten des Klosters Griissau 11 haben die Bauern mit Ungestim die Entfernung des Kornschreibers abverlangt, so er auch, um diese zu befriedigen, gethan hat,2.
8 Graniczące ze Śląskiem pruskim starostwa gubernium morawskiego: karniow-skie, opawskie i cieszyńskie nadsyłały do Berna regularne sprawozdania o sytuacji po stronie pruskiej, uwzględniające sprawy polityczne, wojskowe i gospodarcze. Materiały do tych sprawozdań czerpano od przyjeżdżających ze Śląska pruskiego podróżnych, poddanych austriackich pracujących względnie posiadających po drugiej stronie granicy posiadłości, wreszcie od płatnych konfidentów.
10 Nysa.
11 Krzeszów (pow. Kamienna Góra).
12 Opuszczono zakończenie sprawozdania, dotyczące spraw administracyjnych.