3 El NE WENTG BEKANNTE QUELLB OBER DIE EROBBRUNG VON 'LEPOYA (1551) 15
der Besitz iiber Lipova den Osmanen wie auch den Habsburgern genau so bedeutend, so daB der aufeinanderfolgende Gebieterwechsel vom Jabre 1551— zuerst kaiserlicb, danacb osmaniscb und anschlieBend wieder kaiserlich, in den Umstanden der Thronentsagung Kónigin Isabella’s von Ungarn ara 21. Juli12 — vollkommen erklarlich ist. Auch spater, zur Zeit da das Banat ais neue militar-administrative Einheit, das Ternes-varer-Eyalet, dera osmanischen Eeich einverleibt wurde, behielt die Eiickgewinnung von Lipova durch die kaiserlichen EIrafte dieselbe Bedeu-tung in der Auffassung des General en Castaldo. Er versuchte durch eine Eeihe von Vermittlungen, die sich aber schlieBlich ais vergeblich erwiesen13, sein Ziel, das durch Waffenmacht unerreichbar war, zu verwirklichen, besonders da die Gefahr des Euckkommens yon Johann Sigismund Zapo-lya in Siebenbiirgen bestand und die kaiserlichen Streitkrafte in der dortigen Gegend unzureichend waren.
Die tTbergabe von Siebenbiirgen an die Gesandten von Ferdinand I. von Habsburg — Frucht der zwiespaltigen Politikdes Georg Martinuzzi — kann ais abschlieBende Ursache des Ausbruches der urn den Besitz des Banates zwisehen Osmanen und den von Habsburg unterstutzten Lokal-streitkraften ausgetragenen Karnpfe angesehen werden. Es ist vollkoraraen erklarlich, daB Sułtan Siileyman Kanuni eben in dieser Gegend keine Ausbreitung des habsburgischen EinfluBbereiches gestatten konnte, ein Umstand der in seiner ganzen Weitlaufigkeit vom zeitgenossischen Chronisten Mustafa Celalzade wahrgenomraen wurde14. Die ihm in der ersten Halfte des Monats Juli 1551 mitgegebenen Instruktionen iiber-schreitend, lieB Sokollu Mehrned Pascha, Beglerbeg von Eumelien — der einen beeindruckenden Feldzug gegen die Habsburger nach Sieben-biirgen unternehrnen sollte— die Vorposten aus dera Urnkreis der Festung Timięoara durch seine Truppen besetzen, u.zw. Beóej, Zrenjanin (Yeliki Beókerek) und Lipova15. Zufolge des Eingriffes aus Konstantinopel und auf Befehl des GroBwesirs Eustem Pascha, sah sich der Beglerbeg von Eumelien genotigt die begonnene Belagerung der Festung Timi§oara
12 S. Mdrki, a. a.0.t S. 528 ; K. Czimer, Tcmcsu&r meguetele, in „Hadtórtćnelmi Kózle-mćnyekM, 1893, S. 18, 20; R. Ciocan, Politica Habsburgilor fa(d de Transiloania in timpul lui Carol Quintul, Bukarest, 1945, S. 180 — 181; §t. Pascu, Transiluania in epoca principa-tului. Timpul suzeranilufii turceęti, Cluj, 1948, S. 49 — 50.
13 August 1551 hegte er die Hoffnung die Festung Lipova zuriickzuerobem, siehe S. Szi-l&gyi, Monumenta Comitialia Regni Tronssgluaniae, Bd. I, Budapest, 1876, Urkunde Nr. XVII, S. 421; seine Hoffnung wurde indessen vom Yerlauf der Verhandlungen Peter Haller’s mit Kenan Beg und Ioan Pitaru, dem Vertreter des walachischen Ftirsten, gestarkt. Zur Erlan-gung dieses Zieles versuchte Castaldo vergebens die Gunst des GroOwesirs, Rustem Pascha zu erwerben, ebd.t Urkunde Nr. XX, S. 420.
14 Siehe die tiirkische Handsclirift Nr. 360, zit. Ausgb. S. 279 : „Martinuzzi hat sich mit Ferdinand, dem Kónig von Osterreich verstandigt und vereinigt, und sein Genick vom Joch der Untertanigkeit befreiend, entrichtete in der Folgę keine Kopfsteuer und keinen Kharadsch melir*
16 Es handelt sich um die Eroberung folgender an der Murę? liegenden Befestigungen : NSdlac, Fenlac, Igri?, Ciała, Z^dlrlac, Pauli?, MIndruloc, siehe K. Czimer a.a.O., S. 44.